Dividendenstrategie

Jedes Jahr im April schlägt das Herz zahlreicher Aktionär:innen höher – die Dividendensaison erreicht ihren Höhepunkt. Nach den Rekordausschüttungen im vergangenen Jahr bleiben in diesem Jahr die Dividenden weiterhin auf hohem Niveau. Allein für den bekanntesten deutschen Index DAX®, erwarten Analyst:innen Ausschüttungen in Höhe von 52,2 Milliarden Euro. Noch interessanter ist allerdings die Dividendenrendite. Im DAX® wird mit einer Rendite von ungefähr 3 % gerechnet. Gegenüber Staats- und Unternehmensanleihen ist dies ein schöner Aufschlag. 

Auch wenn die Risiken von Aktien und Anleihen nicht vergleichbar sind, können Dividendenaktien eine attraktive Alternative auf der Suche nach regelmäßigen Erträgen sein.

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Was ist eine Dividendenstrategie?

Eine Dividendenstrategie ist eine Anlagestrategie, bei der du deinen Fokus gezielt auf Aktien von Unternehmen legst, die regelmäßig einen Teil ihres Gewinns an ihre Aktionär:innen ausschütten. Diese Ausschüttungen werden als Dividenden bezeichnet. Dividenden stellen eine der zwei Ertragsmöglichkeiten bei Aktien dar:
Ertragsmöglichkeiten bei Aktien: Dividende (Gewinnausshüttung an Aktioneren) und Kursgewinne (Wertentwicklung des Aktienkurses) Das Ziel ist nicht primär, schnelle Kursgewinne zu erzielen, sondern ein kontinuierliches passives Einkommen aufzubauen. Du investierst also in Unternehmen, die sich durch finanzielle Stabilität und eine verlässliche Ausschüttungspolitik auszeichnen.

Dividendenstrategie auf einen Blick

Mit einer Dividendenstrategie verfolgst du einen langfristigen Ansatz. Hier die wichtigsten Merkmale zusammengefasst:

  • Fokus auf regelmäßiges Einkommen: Du wählst Unternehmen aus, die kontinuierlich Dividenden zahlen.
  • Langfristiger Vermögensaufbau: Durch die Wiederanlage der Dividenden nutzt du den Zinseszinseffekt.
  • Stabile Unternehmen: Oftmals handelt es sich um etablierte, finanziell gesunde Konzerne.
  • Weniger schwankungsanfällig: Diese Aktien gelten in unsicheren Zeiten tendenziell als stabiler.

Dividenden als Renditebringer - lohnt sich das Investment?

Das Gros der Anleger:innen legt seinen/ihren Fokus bei Aktieninvestments auf mögliche Kurssteigerungen. Dabei sollten Dividenden nicht vernachlässigt werden. Langfristig können die meist jährlichen Ausschüttungen eine beträchtliche Rolle für die Wertentwicklungen einer Aktienanlage spielen. Deutlich wird dies bei einem Vergleich des DAX®-Kursindex mit dem DAX®-Performanceindex. Während der Kursindex nur die Kursentwicklung der einzelnen Aktien berücksichtigt, werden im Performanceindex die zugehörigen Dividenden reinvestiert, was in den vergangenen 10 Jahren zu einem Mehrertrag des Performanceindex von rund 99 % (Stand Dezember 2024) geführt hat.

Bei den meisten Dividendentiteln handelt es sich um Unternehmen mit:

  • soliden Bilanzen
  • einem planbaren Geschäftsmodell
  • stabilen Gewinnen

Dadurch sind sie in turbulenten Börsenzeiten in der Regel weniger schwankungsanfällig. Zudem stabilisieren die regelmäßigen Ausschüttungen die Wertentwicklung. 

Europäische Dividenden als Anker im Portfolio 

Gastbeitrag von Franklin Templeton

Im bisherigen Jahresverlauf ist etwas Ungewöhnliches geschehen. Nach vielen Jahren konnten europäische Aktien bei der Rendite endlich wieder die Spitzenposition gegenüber Aktien aus Schwellenländern und den USA erreichen. Dabei erwiesen sich Dividenden wie in der Vergangenheit als wichtiger Renditebaustein. Zwischen 1998 und 2025 entfielen rund 69% der Wertentwicklung des MSCI Europe Index auf reinvestierte Dividenden und die starke Wirkung des Zinseszinseffekts.

Im Zuge der aktuell eher eingetrübten globalen Aussichten suchen Anleger:innen verstärkt nach stabilen Komponenten für ein ausgewogenes Portfolio

Die Dominanz der großen IT-Unternehmen schwindet, während europäische Dividendentitel ein Comeback erleben. Die Attraktivität einer Investition in Dividendenanlagen liegt darin begründet, dass diese starke Schwankungen bei Markteinbrüchen abfedern können und gleichzeitig ein hohes Aufwärtspotenzial mit regelmäßigen Dividendenzahlungen bieten. 

Einfluss von Dividenden auf die Wertentwicklung

MSCI Europe Index - Nettorendite vs. Kursrendite

Quelle: FactSet, MSCI, Stand: 31. März 2025.

Franklin Templton

“Dogs of the Dow” - auf den Hund gekommen

Eine der ältesten und bekanntesten Strategien lautet „Dogs of the Dow“. Die Anlagstrategie funktioniert folgendermaßen:

  • Anleger:innen teilen zu Beginn des Jahres ihr anzulegendes Vermögen gleichmäßig auf die zehn Aktien aus dem Dow Jones mit der höchsten Dividendenrendite auf.
  • Die Aktien werden ein Jahr gehalten.
  • Dann wird das Depot umgeschichtet bzw. werden erneut die zehn Titel mit der höchsten Dividendenrendite gekauft. 

Natürlich lässt sich diese Strategie auch auf jeden anderen Index übertragen. In der Vergangenheit konnten mit dieser Strategie auf lange Sicht meist bessere Ergebnisse erzielt werden als mit einem Direktinvestment in den Index. Das heißt allerdings auch, dass ein geringerer Verlust als der Vergleichsindex bereits als Erfolg gewertet wird. 

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Fazit zur Dividendenstrategie

Eine Dividendenstrategie kann eine attraktive Möglichkeit sein, um langfristig Vermögen aufzubauen und gleichzeitig ein passives Einkommen zu generieren. Du setzt dabei auf die Stabilität und Ertragskraft etablierter Unternehmen. Mit einem Wertpapierdepot kannst du deine Dividendenstrategie ganz einfach umsetzen. Du möchtest noch mehr über Trading und Investment erfahren? Informiere dich in unserem Wertpapier-Blog einfach online.

Häufig gestellte Fragen rund um die Dividendenstrategie

Eine Dividende ist ein Teil des Unternehmensgewinns, der an die Aktionär:innen ausgeschüttet wird. Unternehmen mit guten Gewinnen und soliden Bilanzen schütten diesen regelmäßig aus, um ihre Anteilseigner:innen am Erfolg zu beteiligen.

Die Dividendenrendite ist eine wichtige Kennzahl, die das Verhältnis der Dividende pro Aktie zum aktuellen Aktienkurs in Prozent ausdrückt. Sie hilft dir zu beurteilen, wie hoch der Ertrag deiner Investition allein durch die Ausschüttungen im Verhältnis zu deinem eingesetzten Kapital ist.

Bei der Auswahl der Dividenden-Aktien sollte man sich nicht nur auf eine hohe Dividendenrendite verlassen. Stattdessen sollte auf eine Kombination aus einer soliden Bilanz, einem stabilen Geschäftsmodell und vor allem einer verlässlichen Dividendenhistorie geachtet werden. Die besten Kandidaten sind Unternehmen, die über viele Jahre hinweg konstant und bestenfalls steigende Dividenden gezahlt haben. Eine gründliche Analyse der Fundamentaldaten ist dabei unerlässlich. Die Auswahl sollte dabei immer sorgfältig geprüft werden und vor dem Hintegrund sämtlicher Risiken beurteilt werden, denn Unternehmen können Dividenden kürzen oder ganz streichen. Informiere dich auf easy markets über aktuelle Kurse und Entwicklungen verschiedener Wertpapiere.

Die Auszahlungsintervalle sind von Land zu Land unterschiedlich. In Österreich und Deutschland ist eine jährliche Ausschüttung üblich, die meist im Frühjahr nach der Hauptversammlung stattfindet. Viele US-amerikanische Unternehmen zahlen ihre Dividenden hingegen quartalsweise. Wichtig zu wissen ist, dass die Dividende am sogenannten Ex-Tag vom Aktienkurs abgezogen wird. Es lohnt sich, die Ausschüttungspolitik des Unternehmens vorab zu prüfen, um deine Strategie entsprechend auszurichten.

Neben der Dividendenstrategie gibt es noch zahlreiche weitere Ansätze, Aktien an der Börse zu handeln. Die bekanntesten Trading-Strategien sind:

  • Growth-Strategie: Hierbei wird in Unternehmen investiert, die überdurchschnittliches Wachstum versprechen und deren Gewinne oft reinvestiert werden, anstatt Dividenden auszuschütten.
  • Value-Strategie: Bei diesem Ansatz sucht man gezielt nach unterbewerteten Aktien. Es werden Aktien gekauft, die unter ihrem tatsächlichen Wert gehandelt werden, in der Hoffnung, dass der Markt ihren wahren Wert erkennt und Kurse steigen.
  • Buy-and-Hold-Strategie: Wie der Name schon sagt, werden hier Aktien gekauft und über einen sehr langen Zeitraum behalten, unabhängig von kurzfristigen Kursschwankungen.
  • ETF-Strategie: Hier erfolgt das Investment in breit gestreute ETFs (Exchange Traded Funds), anstatt einzelne Aktien auszuwählen. Dies ermöglicht eine breite Diversifikation und senkt das Risiko. In unserem Wertpapier-Blog lernst du, ETFs zu verstehen und erfährst alles über die Vor- und Nachteile der Indexfonds.
  • Momentum-Strategie: Dabei wird in Aktien investiert, die in der jüngsten Vergangenheit eine starke positive Kursentwicklung gezeigt haben, in der Erwartung, dass sich dieser Aufwärtstrend fortsetzt. Es ist eine kurz- bis mittelfristige Strategie, die davon ausgeht, dass "Gewinneraktien" auch weiterhin Gewinner bleiben.

Risikohinweis: Bitte beachte, dass Veranlagungen in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken bergen. Kurse können steigen und fallen. Die im Einzelfall vorhandenen Risiken und Einflussfaktoren hängen vom jeweiligen Finanzinstrument ab.

Gastbeitrag: Dieser Text entstand in Kooperation mit einem Produktpartner und dient der allgemeinen Wissensvermittlung. Er stellt keine Empfehlung oder Werbung für bestimmte Produkte dar, sondern spiegelt die Einschätzung des Produktpartners zum Thema wider.

Die gezeigte Grafik dient ausschließlich der Veranschaulichung und stellt nicht die Wertentwicklung irgendeines Fonds von Franklin Templeton dar. Indizes werden nicht gemanagt. Es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren. Gebühren, Kosten oder Ausgabeaufschläge sind nicht berücksichtigt.

Die Nettorenditen (NR) umfassen die Erträge abzüglich der Quellensteuer bei Dividendenausschüttung.

Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist weder ein Indikator noch eine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung.