Baukartell - Angebliche Schadenshöhe von bis zu 17 Mrd. Euro / Laut Anwalt und Kartellrechtsexperten der nach Ostern Schadensersatzklagen einreichen will
Während am Dienstag in Eisenstadt ein Prozess rund ums große Baukartell begonnen hat, ist nun die Rede von einem Gesamtschaden von 10 bis 17 Mrd. Euro im Kartell-Zeitraum 2002 bis 2017. Gewartet wird laut Ö1 auf ein Gutachten, das den Schaden exakt beziffern soll. Der Anwalt und Kartellrechtsexperte Michael Brand, der dutzende Gemeinden, Wohnbauträger und private Firmen vertritt, die sich geschädigt fühlen, erwartet dieses noch vor Ostern und will danach Klagen einreichen.
Die Schätzung zum extrem hohen Schaden kommt unter Bedachtnahme internationaler Studien zustande, die besagen, dass sich Kartelle für die Teilnehmer nur auszahlen, wenn sich die Einnahmen für die Firmen um auf 15 bis 20 Prozent erhöhen, hieß es im ORF-Radio Ö1. Mit 40 beteiligten Firmen kommt man auf die 10 bis 17 Mrd. Euro. "Das halte ich für durchaus realistisch", sagte Brand. "Sie haben einen Kartellzeitraum von 2002 bis 2017, es waren alle großen österreichischen Bauunternehmen beteiligt."
Bußgelder wurden bisher etwa gegen Strabag, Habau, Swietelsky, Porr, Brüder Haider und Granit verhängt. Kostmann trat - nachdem das Auffliegen des Kartells dort 2016 seinen Anfang nahm - als Kronzeuge auf. Auf sie und weitere involvierte Firmen könnten die angekündigten Schadenersatzklagen in Millionenhöhe zukommen. Es gab wie vielfach berichtet Absprachen zu Preisen und Regionen.
phs/cri
ISIN AT000000STR1 AT0000609607 WEB http://www.strabag.com http://www.porr-group.com http://www.bwb.gv.at
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