FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag
seine moderaten Verluste aus dem frühen Handel eingedämmt und sich
weitgehend stabil gezeigt. Der Dax notierte zuletzt
0,28 Prozent höher bei 16 153,79 Punkten. Tags zuvor hatte es der
Leitindex mit 16 240 Punkten zwischenzeitlich auf das höchste Niveau
seit dem Rekordhoch Mitte Juni bei 16 427 Punkten geschafft. Es
fehlte aber an weiteren Käufen.
Der MDax mit den 50 mittelgroßen Titeln legte am
Donnerstag um 0,04 Prozent auf 28 390,88 Zähler zu. Der EuroStoxx 50
als Börsenbarometer für die Schwergewichte der
Eurozone stagnierte zuletzt auf Vortagesniveau.
Unterdessen schwächte sich in Deutschland der Preisauftrieb auf
Herstellerebene weiter ab. Preisanstiegen bei Verbrauchs- und
Gebrauchsgütern standen Preisrückgänge bei Vorleistungsprodukten und
Energie gegenüber. Im Vorjahr waren die Preise, die Hersteller für
ihre Waren erhalten, noch mit einer Rekordrate gestiegen. Seither
ist der Preisauftrieb rückläufig.
Ein sich eintrübender Ausblick des weltgrößten Chip-Produzenten TSMC
belastete den Halbleitersektor. So fielen die Aktien
des Chipherstellers Infineon um 0,8 Prozent und jene
des auf die Branche spezialisierten Anlagenbauers Aixtron
um 3,1 Prozent.
Die Anteilsscheine des Medizinkonzerns Fresenius
setzten sich mit einem Kursanstieg von 5,2 Prozent an die
Dax-Spitze. Unterstützung boten zuversichtliche Analystenausblicke
auf die anstehenden Quartalszahlen der Dialysetochter FMC
. Die Anleger kaufen derzeit aber lieber die
Anteilsscheine des Mutterkonzerns, nachdem FMC in diesem Jahr
bereits um mehr als 60 Prozent zugelegt haben. Dagegen bergen
Fresenius mit plus 6 Prozent auch zum Dax noch erhebliches
Aufholpotenzial.
Daimler Truck steigerte den operativen Gewinn (Ebit)
im zweiten Quartal stärker als vom Markt erwartet. Goldman-Analystin
Daniela Costa glaubt aber, dass die Zahlen nur begrenzten Einfluss
auf den Kurs haben werden, da die Jahresziele bereits vor einigen
Tagen angehoben worden seien. Die Aktien des Nutzfahrzeugherstellers
gewannen zuletzt 0,6 Prozent ein.
Nach einem nur minimalen Wachstum im zweiten Quartal reduzierte
Hellofresh sein Umsatzziel für das laufende Jahr. In
puncto Profitabilität kommt der Kochboxenversender dagegen etwas
besser voran als bisher gedacht und von Analysten erwartet.
JPMorgan-Analyst Marcus Diebel monierte vor allem die überraschend
niedrige Zahl aktiver Kunden. Die Hellofresh-Papiere fielen als
schwächster MDax-Wert um 8,2 Prozent.
Eine Kaufempfehlung der Societe Generale trieb die Papiere von K+S
als MDax-Spitzenreiter um 4,8 Prozent nach oben.
Analyst Thomas Swoboda erwartet am globalen Kali-Markt eine längere
Phase der Stabilität. Bei K+S seien die meisten Umweltprobleme in
Deutschland gelöst und die Bilanz signifikant gestärkt worden,
schrieb der Experte./edh/jha/