Aktien Frankfurt Ausblick: Dax fast unverändert im Umfeld steigender Zinsen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax bleibt vor der nahen
Berichtssaison ohne klaren Trend. Eine Stunde vor dem Handelsbeginn
signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator
für den deutschen Leitindex mit 15 948 Zählern einen fast
unveränderten Start. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50
wird mit minus 0,1 Prozent erwartet.
Tags zuvor hatte der Dax mit 15 994 Punkten zwischenzeitlich wieder
Anlauf auf die Hürde von 16 000 Punkten genommen. Letztlich
scheiterte er aber sogar an der darunter liegenden 50-Tage-Linie.
Die am Donnerstag anstehenden Verbraucherpreise für Deutschland
stehen besonders im Blick, zumal sich Anleger mit der Aussicht auf
weiter steigende Zinsen konfrontiert sehen. Am Vortag hätten die
Zentralbank-Chefs der Eurozone, der USA und von Großbritannien bei
ihrem Treffen in Portugal weiterhin eher falkenhafte Töne
angeschlagen, schrieben die Experten von Capital Economics. Die
Falken sind in den Notenbanken die Vertreter einer strafferen
Geldpolitik. Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der Bank
of England (BoE) mache man sich derzeit wohl mehr Sorgen über die
Entwicklung einer Lohn-Preis-Spirale als bei der US-Notenbank Fed,
hieß es bei Capital Economics.
Von der Wall Street kommt momentan ebenfalls wenig Schub. Nach dem
starken Dienstag ebbte die Nachfrage zur Wochenmitte wieder deutlich
ab, der Dow Jones Industrial schloss im Minus. In den
Nasdaq-Indizes blieben auch dank des Rekordhochs von Apple
leichte Gewinne.
Nachbörslich kamen Gewinne von Micron Technology nach
guten Zahlen und einer optimistischen Prognose hinzu, was die zuvor
getrübte Stimmung im Halbleitersektor infolge eines Berichts über
mögliche weitere Exportbeschränkungen für US-Chiphersteller nach
China wieder etwas aufhellt. Infineon legten vor
diesem Hintergrund im vorbörslichen Tradegate-Handel um 0,4 Prozent
zu, hatten aber auch schon am Vortag höher geschlossen.
Meilensteinzahlungen für Evotec für den Start einer
Phase-I-Studie eines Bayer -Programms im Bereich
Nierenerkrankungen gaben den Papieren des Hamburger
Wirkstoffforschers Auftrieb. Sie gewannen auf Tradegate vorbörslich
2,1 Prozent zum Xetra-Schluss.
Aktien-Umstufungen betreffen Bilfinger sowie Eon
. Bei den Papieren des Industriedienstleisters rät die
UBS nun zum Kauf. Die Citigroup änderte für den Versorger ihr Votum
von "Neutral" auf "Buy". Vorbörslich auf Tradegate gewannen
Bilfinger fünf Prozent und Eon 1,2 Prozent, jeweils zum
Xetra-Schluss.
Ein Großaktionär des Schmierstoffherstellers Fuchs Petrolub
hat sich Kreisen zufolge von einem Teil seiner
Stammaktien getrennt. Die kanadische Investmentfirma Mawer
Investments Management verkaufte 2,5 Millionen Anteile, berichtete
die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf ihr vorliegende
Unterlagen. Die Nachricht wirkte sich auch negativ auf die im MDax
notierten Vorzüge von Fuchs Petrolub aus, sie
verloren im vorbörslichen Tradegate-Handel fünf Prozent zum
Xetra-Schluss.
Nach einer gesenkten Prognose von HB Fuller gerieten die Papiere des
Konkurrenten Henkel unter Druck. Die Papiere des
Konsumgüterherstellers gaben um 1,1 Prozent nach zum Xetra-Schluss.
Die Resultate des US-Klebstoffkonzerns seien deutlich hinter den
Erwartungen zurückgeblieben, schrieb Analyst Guillaume Delmas von
der UBS. Das Wachstumsumfeld habe sich also im zweiten Quartal
weiter verschlechtert, was negativ sei auch für Henkel./ajx/jha/