dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 20.06.2023 - 15.15 Uhr
Kreise: Staatlicher Ölkonzern von Abu Dhabi hat Interesse an
Covestro
LONDON/LEVERKUSEN - Der Ölkonzern Abu Dhabi National Oil (Adnoc) hat
offenbar ein Auge auf den Kunststoffkonzern Covestro
geworfen. Kreisen zufolge hat es bereits erste Gespäche mit
Covestro-Vertretern in Leverkusen gegeben, wie die
Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag berichtete. Bei dem Treffen
habe der Staatskonzern sein Interesse an dem Dax
-Unternehmen bekundet, hieß es unter Berufung auf
informierte Personen. Die Covestro-Aktie sprang nach der Nachricht
ins Plus mit zuletzt neun Prozent.
KÖLN - Beim Spezialchemiekonzern Lanxess läuft das
aktuelle Quartal schwächer als erwartet. Der Vorstand senkt daher
sein Gewinnziel für das Gesamtjahr. Die bereits zu Jahresbeginn
allgemein sehr schwache Nachfrage sowie ein anhaltender Lagerabbau
bei Kunden hätten sich im zweiten Jahresviertel fortgesetzt, hieß es
dazu vom Unternehmen. An der Börse sorgten die Nachrichten am
Dienstag für einen Schock bei den Anlegern, die im MDax notierte
Aktie rutschte im frühen Handel auf ein Tief seit dem Börsen-Crash
im März 2020. Zuletzt betrug der Abschlag noch fast 15 Prozent.
AIR SHOW: MTU-Chef erklärt höheres Gewinnziel mit funktionierenden
Lieferketten
LE BOURGET - Der Münchner Triebwerksbauer MTU
begründet seine verbesserten Gewinnaussichten für 2023 mit
stabileren Lieferketten. Nach den Zahlen des ersten Quartals sei
dies so noch nicht absehbar gewesen, sagte MTU-Chef Lars Wagner am
Dienstag auf der weltgrößten Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris.
Nach knapp einem halben Jahr sei er sich aber sicher, dass MTU in
diesem Jahr alles so liefern könne wie geplant. Der Dax-Konzern
hatte am Montag überraschend sein Gewinnziel
angehoben. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn soll
jetzt mehr als 800 Millionen Euro erreichen und damit das bisherige
Rekordergebnis von 757 Millionen Euro aus dem Jahr 2019 übertreffen.
ROUNDUP: Rocket Software gibt im Übernahmeringen um Software AG auf
WALTHAM - Der Finanzinvestor Bain Capital zieht sich im Tauziehen um
eine Übernahme der Software AG zurück. Das zu Bain
gehörende Portfoliounternehmen Rocket Software kündigte am Vorabend
an, seine Anteile an der Software AG an den bisherigen Konkurrenten
im Bieterwettstreit Silver Lake veräußern zu wollen. Das Unternehmen
habe dazu eine Vereinbarung über den Verkauf für 32 Euro je Aktie
und die Übertragung seiner Beteiligung von 10,02 Prozent an Silver
Lakes Übernahmevehikel Mosel Bidco geschlossen, teilte Rocket
Software in Waltham mit. Die Aktie der Software AG fiel am Dienstag
um 1,9 Prozent auf 31,66 Euro und damit unter das offizielle
Übernahmeangebot von Silver Lake über 32 Euro.
Renault peilt in Elektrosparte Ampere deutliche Kostensenkungen an
BOULOGNE-BILLANCOURT - Der Autobauer Renault hat sich
für seine abzuspaltende Elektrosparte Ampere deutliche
Kostensenkungen vorgenommen. So sollen die Kosten auf Fahrzeugbasis
für die kommende Modellgeneration ab 2027 um 40 Prozent sinken, wie
die Franzosen am Montagabend in Boulogne-Billancourt bei Paris
mitteilten. Dazu gehört neue Batterietechnik, aber auch eine
Reduktion der Teilevielfalt um 30 Prozent. Einige der angestrebten
Kostensenkungen sollen auch bereits bei den neuen Modellen Renault 5
ab 2024 und Renault 4 ab 2025 zum Tragen kommen. Ampere soll im
zweiten Halbjahr aus dem Renault-Konzern herausgelöst werden und bis
2030 im jährlichen Schnitt 30 Prozent Umsatzwachstum einheimsen.
Suse-Finanzvorstand geht
LUXEMBURG - Der Finanzvorstand des Linux-Spezialisten Suse
, Andy Myers, tritt zum Ende des Monats zurück. Bis
ein Nachfolger gefunden ist, soll Jonathan Atack seine Aufgaben zum
1. Juli übernehmen, wie das Unternehmen am Montag in Luxemburg
mitteilte. Er habe als Vizepräsident der Finanzabteilung sowie
Investor Relations in den vergangenen zwei Jahren an Myers
berichtet, hieß es. Die Suche nach einem Finanzvorstand sei in
vollem Gange. Suse hatte zuletzt im zweiten Geschäftsquartal eine
schwächere Entwicklung als angenommen verzeichnet und im Mai den
Jahresausblick gesenkt./nas
Lilly baut Immunologie aus: 2,4 Milliarden Dollar für Biotech-Firma
Dice
INDIANAPOLIS/SOUT SAN FRANCISCO - Eli Lilly and Company
stärkt sich mit einer Übernahme im Geschäft mit
Medikamenten gegen Autoimmunkrankheiten. Der US-Pharmakonzern will
das Biopharmaunternehmen Dice Therapeutics für rund 2,4 Milliarden
Dollar (ca 2,2 Mrd Euro) kaufen. Beide Seiten hätten eine
entsprechende endgültige Vereinbarung geschlossen, verkündeten die
Unternehmen am Dienstag. Die jeweiligen Aufsichtsräte hätten der
Transaktion zugestimmt. Eli Lilly will demnach pro Dice-Aktie 48
Dollar in bar zahlen. Dies entspreche einem Aufschlag von etwa 40
Prozent auf den volumengewichteten 30-Tage-Durchschnittskurs der
Dice-Stammaktien zum 16. Juni 2023, hieß es weiter.
AIR SHOW: Air Algérie bestellt Boeing-Mittelstreckenjets
LE BOURGET - Am zweiten Tag der Paris Air Show hat auch der
zweitgrößte Flugzeughersteller Boeing erste Aufträge
gemeldet. Die Fluggesellschaft Air Algérie habe acht
Mittelstreckenjets vom Typ 737 Max 9 bestellt, teilte Boeing am
Dienstag auf der weltgrößten Luftfahrtmesse in Le Bourget mit. Auch
habe die Airline einen Vorvertrag über zwei umgebaute
737-Frachtflugzeuge unterzeichnet. Zudem bekannte sich China
Airlines zu einer Bestellung von acht Langstreckenjets vom Typ 787
"Dreamliner". Dieser Auftrag hatte schon vor der Messe in Boeings
Auftragsbuch gestanden, nur die Käuferin war bisher nicht bekannt
gewesen.
Klage in USA abgewiesen: Sanofi muss Boehringer Ingelheim nicht
entschädigen
PARIS - Im Entschädigungsstreit mit Boehringer Ingelheim rund um das
in die Schlagzeilen geratene Medikament Zantac kann der französische
Pharmakonzern Sanofi erneut aufatmen: Die
Internationale Handelskammer in den USA habe die Klage des deutschen
Herstellers zurückgewiesen, teilte Sanofi am Dienstag in Paris mit.
Die Franzosen sind demnach nicht verpflichtet, Boehringer Ingelheim
für mögliche Verluste im Zusammenhang mit den zu Zantac in den USA
laufenden Rechtsstreitigkeiten zu entschädigen. Diese Entscheidung
sei endgültig und unanfechtbar, hieß es. Die Sanofi-Aktie legte im
frühen Handel in Paris knapp drei Prozent zu.
Online-Riese Alibaba löst überraschend langjährigen Chef Zhang ab
HANGZHOU - Nach acht Jahren an der Unternehmensspitze wird
Alibaba-Chef Daniel Zhang überraschend ausgewechselt. Die Führung
des chinesischen E-Commerce-Riesen soll laut einer Konzernmitteilung
vom Dienstag zum 10. September Eddie Wu übernehmen, der zuletzt die
Kerngeschäftsbereiche Taobao und Tmall leitete. Ebenfalls zu diesem
Termin rückt auf Zhangs Platz als Chef des Verwaltungsrats mit
Joseph Tsai sein bisheriger Stellvertreter in dem Gremium - der
Manager gilt zugleich als langjähriger Vertrauter von
Alibaba-Mitbegründer Jack Ma. Zhang soll nun weiterhin das
Cloudgeschäft leiten, wie Alibaba in Hangzhou verkündete.
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