Geldanlage und Inflation verstehen

Sparen gilt als Tugend. Nur wer einen Teil seines Kapitals zurücklegt, kann später auf diese Reserven zurückgreifen. Hinter effizienter Geldanlage steckt aber viel mehr als nur reines Sparen, denn hier geht es darum, dein Erspartes aktiv einzusetzen, damit es für dich arbeitet und im besten Fall sogar wächst. 

Doch gerade wenn man noch nicht viel Erfahrung mit dem Thema hat, tauchen schnell Fragen auf. In unserem easybank Blog erfährst du alles rund um’s Investieren, von den verschiedenen Optionen der Geldanlage über die Arten von Wertpapieren bis hin zur Inflation, die hier genauer beleuchtet wird.

Was ist Inflation und warum ist sie für das Investieren wichtig?

Du kennst das vielleicht: Früher hast du für einen Euro mehr bekommen als heute. Das liegt an der Inflation. Inflation bedeutet, dass dein Geld mit der Zeit an Wert verliert. Ein unbekannter Autor hat es mal treffend formuliert: „Inflation ist die Methode, einen Geldschein zu halbieren, ohne das Papier zu verletzen.“ 

Inflation bedeutet also die mal mehr, mal weniger stark ausgeprägte, kontinuierliche Entwertung des Geldes. Ein Umstand, der sich auf Kapital und Erträge gleichermaßen auswirkt, und Anleger:innen bewusst sein sollte. 

Für die Veranlagung von Geld bedeutet das:

  • Kaufkraftverlust: Wenn die Preise steigen, du aber die gleichen Erträge aus deiner Veranlagung erzielst, kannst du dir mit dem gleichen Geld weniger kaufen. Dein Erspartes wird entwertet.

  • Auswirkungen auf Erträge: Auch die Erträge, die du aus dem Investieren ziehst, können durch die Inflation geschmälert werden. Wenn du 1 % Zinsen bekommst, die Inflation aber bei 2 % liegt, verlierst du real an Wert.

Gerade in Zeiten niedriger Zinsen ist die Geldanlage mit klassischen Sparformen eine große Herausforderung. Dein Ziel sollte es sein, dass die Erträge aus dem Investieren höher sind als die Inflationsrate, damit dein Vermögen real wachsen kann.

Nominalzins vs. Realzins: Was wirklich zählt bei deiner Veranlagung

Bei der Planung der Geldanlage betrachtet man in der Regel den ausgeschriebenen Zinssatz eines Finanzprodukts. Dieser Zinssatz wird auch als Nominalzins bezeichnet. Um eine genauere Prognose der zu erwartenden Rendite zu erhalten, sollte man bei Anlageentscheidungen nicht nur die erwartete nominale Verzinsung bzw. mögliche Kursgewinne evaluieren, sondern auch den sogenannten Realzins berechnen. Der Realzins beschreibt nämlich den Ertrag nach Abzug der Inflationsrate. Denn nur so lässt sich einschätzen, ob das eingesetzte Kapital real erhalten oder sogar vermehrt werden kann.

So berechnest du vereinfacht den Realzins:

  • Realzins = Nominalzins (oder erwartete Rendite) - Inflationsrate

Beispielrechnung:

  • Du legst Geld an und bekommst 3 % Zinsen (Nominalzins).

  • Die Inflationsrate liegt bei 2 %.

  • Dein Realzins beträgt somit 3 % - 2 % = 1 %. Dein Geld wächst also real um 1 %.

Liegt die Inflationsrate aber höher als der Nominalzins, ist dein Realzins negativ – dein Geld verliert real an Wert, auch wenn du nominal Zinsen erhältst.

Die Rolle der EZB und die Herausforderung des niedrigen Zinsniveaus

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Ziel, eine jährliche Inflationsrate von knapp unter 2,0 % in der Eurozone anzustreben. Das bedeutet, dass ein gewisser Geldwertverlust von der EZB als gesund für die Wirtschaft angesehen wird.

Doch wie wirkt sich das auf die Veranlagung aus?

  1. Niedrige Zinsen bleiben eine Herausforderung: Das allgemeine Zinsniveau, insbesondere bei klassischen Sparformen, ist im historischen Vergleich weiterhin niedrig. Selbst wenn die EZB ihren Leitzins wie zuletzt wieder leicht senkt (Stand: Juli 2025), bleiben die Auswirkungen auf reale Erträge spürbar.

  2. Geringe Erträge bei traditionellen Anlagen: In Österreich und vielen anderen EU-Ländern bieten Tages- und Festgeldkonten oft nur eine symbolische Verzinsung. Auch österreichische Bundesanleihen, die früher als sichere Geldanlage galten, werfen aktuell (je nach Laufzeit) nur etwa 2 % bis 3 % Kuponrendite ab.

Inflation und Steuern schmälern den Gewinn: Diese zunächst positiv klingenden Zinsen werden schnell durch die anhaltende Inflation und die Kapitalertragsteuer (KESt) relativiert. Am Ende bleibt oft nur ein minimaler Ertrag – oder sogar ein realer Verlust.

Prognosen sind schwierig: Wie du mit Unsicherheit umgehst

Wie sich die Teuerungsrate in Zukunft entwickelt, hängt von vielen Faktoren ab. Das macht verlässliche Inflationsprognosen schwierig. Doch es gibt Anhaltspunkte, die dir bei der Geldanlage helfen können:

  • Historische Inflationsraten: Statistikämter wie Eurostat veröffentlichen regelmäßig offizielle Teuerungsraten für zurückliegende Zeiträume (Monate, Jahre). Diese Daten können dir einen Überblick über historische Entwicklungen geben.

  • Prognosen der Notenbanken: Auch die Zentralbanken, wie die EZB, veröffentlichen ihre eigenen Inflationsprognosen. Die EZB rechnet beispielsweise für 2025 mit einer Inflationsrate von 2,1 %. Wenn diese erwartete Teuerung nicht mit einem steigenden allgemeinen Zinsniveau einhergeht, könnten die negativen Auswirkungen der Inflation auf den Realzins anhalten.

Entscheidend ist, dass du bei Anlageentscheidungen nicht nur auf die erwarteten Gewinne achtest, sondern immer auch die Inflation und den Realzins im Blick behältst. Nur so kannst du sicherstellen, dass dein eingesetztes Kapital langfristig seinen Wert behält oder sogar wächst. Je nach Risikobereitschaft und Anlagezielen können unterschiedliche Kapitalmarktinstrumente in Betracht gezogen werden, mit denen dem Geldwertverlust entgegengewirkt werden kann. Informiere dich online bei der easybank über verschiedene SparformenTrading AktionenKurse und mehr und lerne in unserer Trading Akademie alles rund um die Geldanlage.