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Immofinanz-CEO: 'Osteuropa-Anteil ist derzeit mit Null bewertet'

"Der aktuelle Aktienkurs spiegelt den Wert des westeuropäischen Portfolios wider. Der NAV des Osteuropa-Anteils wird mit Null bewertet", sieht Eduard Zehetner (im Bild), Chef der Immofinanz-Gruppe, die Aktie nach wie vor als "dramatisch unterbewertet" an. Der Net Asset Value (NAV) des Westeuropa-Portfolios belaufe sich auf 1,47 Milliarden Euro, das entspricht aktuell in etwa der Marktkapitalisierung der Immofinanz, rechnete Zehetner bei der Roadshow #23 von Börse Express und Aktienforum am Donnerstagabend in Wien vor. Der verbleibende Osteuropa-NAV von 1,18 Milliarden Euro wird in der Bewertung der Aktie nicht berücksichtigt. Zehetner sieht es als Aufgabe der "nächsten ein bis zwei Jahre", den Aktienkurs an den fundamentalen NAV heranzuführen. Nach der Verschmelzung von Immofinanz und Immoeast liegt der Pro-forma-NAV bei 5,23 Euro je Aktie.

Damit gibt er sich aber noch nicht zufrieden. Denn das Upside-Potenzial der Immofinanz sei höher als jenes von Vergleichsunternehmen, sagt er. Er verweist auch auf die Cash-Generierungskraft der Gruppe bzw. das Potenzial. "Derzeit haben wir rund 1,5 Mrd. Euro nicht in Verzinsung", so Zehetner. Dabei handle es sich etwa um gestoppte bzw. noch nicht Ertrag bringende Projekte. Die Operating Cash Flow Marge der Immofinanz auf den NAV liege derzeit bei 10,1%. Atrium und s Immo kommen hier etwa auf Werte zwischen 5% und 6%.


"Eine Optimierungsphase steht nun vor uns", sagt Zehetner. Die Basis sei mit der Fusion gelegt (am 28. April wird die Verschmelzung ins Firmenbuch eingetragen, ab 29. April gibt es dann nur noch die Immofinanz-Aktie). Jetzt gehe es um die Verbesserung der Portfolio-Struktur. Derzeit sind 58% der Immobilien in Westeuropa angesiedelt, 42% in CEE. "Das wird sich in den kommenden zwei Jahren mit der Fertigstellung von Developments in CEE auf ein Verhältnis von 50/50 verschieben", sagt Zehetner.

Was die einzelnen Segmente anbelangt, so wird sich das Immofinanz-Portfolio (inklusive Entwicklungspipeline) auf 75% Gewerbe und 25% Wohnen aufteilen. Im Wohnbereich, wo das Unternehmen derzeit nur in Österreich und Deutschland aktiv ist, kann sich Zehetner eine "Ausdehnung in einige Länder Osteuropas vorstellen", allerdings nur beim Eigentumswohnungsbau. Auf Sicht der nächsten Jahre sind zudem Immobilien-Verkäufe im Ausmass von rund 1,2 Mrd. Euro geplant.

Das Geschäftsjahr 2009/10, das mit April endet, werde ein "solides, positives Ergebnis" (exkl. Neubewertungsergebnis) aufweisen, so der CEO. Im Ausblick heisst es weiters, durch eine Fertigstellung von Entwicklungsprojekten soll es zu einer Steigerung der Mieteinnahmen kommen. Im Rahmen des Wirtschaftsaufschwungs können zudem "eingefrorene" Projekte reaktiviert und zur Wert- sowie Cash Flow-Generierung genutzt werden.

"An der Übernahme der Bad Bank (Aviso Zeta) arbeiten wir noch", so Zehetner. Die wesentlichen Entscheidungen seien getroffen. "Irgendwo in der Bank Austria dürfte allerdings der Entwurf zum Aktienkaufvertrag verloren gegangen sein. Wir warten jedenfalls seit 14 Tagen, dass wir ihn bekommen und hoffen, dass er keine negativen Überraschungen enthält." (red)


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