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Jordan: Lustloser ETF-Handel
Bei den Klassikern, also ETFs auf Industrieländer-Indizes, haben sich Käufe und Verkäufe zuletzt die Waage gehalten. Schwellenländerpapiere sind aktuell weniger gefragt, ebenfalls gemieden werden Renten-ETFs.
Die Seitwärtsbewegung an den Aktienmärkten in den vergangenen fünf Handelstagen bewirkt einen eher richtungslosen Handel mit ETFs. Offenbar gehen die Meinungen darüber, wie es mit der Wirtschaft und der Börse weitergeht, ziemlich auseinander. Viele verharren in Wartestellung. Bei den Umsatzrennern, an DAX und DJ Euro Stoxx 50 gekoppelte ETFs, sind Käufer und Verkäufer aktiv. „Es kommt zwar auch zu Abgaben, aber ganz verabschieden aus dem Aktienmarkt will sich im Moment niemand", berichtet Marco Salaorno von der Société Générale. Es würden auch immer wieder Positionen aufgebaut, etwa beim iShares-ETF auf den DAX (WKN 593393).
Eric Wiegand von der Deutschen Bank sieht noch einen Käuferüberhang bei den klassischen Indexfonds auf DAX, DJ Euro Stoxx 50, MSCI Europe oder MSCI World. Andere Händler, etwa Bernardus Roelofs, Leiter des ETF Sales Trading bei Flow Traders, berichtet aber auch von umfangreicheren Verkaufsordern, vor allem Ende der vergangenen Woche. „Der Optimismus ist durchaus noch da", meint Bastian Ohta von Unicredit. Allerdings reagierten die Märkte auf die positiven Konjunkturdaten, die aktuell ja zahlreich seien, nicht mehr stark, schränkt Ohta ein.
Short-ETFs gefragt
Bei den Hebelprodukten zeigt sich ein ähnlich gemischtes Bild mit Käufen und Verkäufen, der Lyxor-ETF LevDAX (WKN LYX0AD) ist Salaorno zufolge eher gekauft worden. Vergleichsweise viel Aktivität gibt es bei den Short-Produkten zu DAX oder DJ Euro Stoxx weiß Eric Wiegand. Der db x-trackers ShortDAX ETF (WKN DBX1DS) steht auf der Umsatzliste der Deutschen Börse für die vergangenen fünf Handelstage denn auch auf Platz vier, gleich hinter den Long-Produkten auf deutsche und europäische Börsenbarometer.
Kein klarer Trend bei Branchen-ETFs
Branchen-ETFs werden weiter rege gehandelt. Wer nach klaren Trends sucht, wird aber auch hier enttäuscht. „Finanztitel wurden wieder stärker nachgefragt", meint Salaorno, etwa die Lyxor-ETFs mit Versicherungs- (WKN LYX0AQ), Bank- und (WKN LYX0AP) oder Finanzdienstleistertiteln (WKN LYX0A4). Flow Traders berichtet hingegen von Gewinnmitnahmen bei Bank-Aktien, die ja in den vergangenen Monaten sehr gut gelaufen waren. Auf Sicht von sechs Monaten kann etwa der Banken-ETF von Lyxor mit einem beachtlichen Plus von 109 Prozent aufwarten. Wiegand beobachtet unter anderem Interesse an ETFs auf die Technologiebranche oder Private Equity, aber auch an Short-Produkten auf Banken.
Schwellenländer im Schatten
Die Schwellenländerpapiere fristen weiter ein Schattendasein. Stefano Valenti von Unicredit berichtet von einem extrem ruhigen Handel bei Emerging Markets. „Die Umsätze sind im Moment noch niedriger als Mitte August, und da war schon nicht viel los", so Valenti. Anleger nähmen nur kleine Anpassungen ihres Portfolios vor, mehr nicht. Eine eindeutige Tendenz sieht er nicht.
„Der Fokus liegt im Moment eindeutig auf den Industrieländern", ergänzt Wiegand. „Die Investoren halten sich zurück", urteilt auch Bernardus Roelofs. Selbst der Kursrutsch an Chinas Aktienbörsen habe erstaunlicherweise nicht zu einer Verkaufswelle bei China-ETFs geführt, meint er. Auf der Verkaufsliste standen Roelofs zufolge Indexfonds mit brasilianischen Aktien, aber auch marktbreite Emerging Markets-ETFs. Auch Salaorno beobachtet diesen Verkaufstrend (WKN LYX0BE). Er sieht zudem einige Verkäufe in chinesischen Aktien (WKN A0F5BW).
Anhänger bei niedrigen Umsätzen finden Marco Salaorno zufolge jedoch ETFs auf Indizes aus der Türkei, Osteuropa oder Russland, konkret der ETF Turkey (WKN LYX0AK), der ETF Eastern Europe (WKN A0F6BV) und der ETF Russia (WKN LYX0AF), alles Papiere von Lyxor.
Kaum Fans von Renten-ETFs
Eher abgestoßen werden weiterhin die Renten-ETFs. „Offenbar rechnen die Anleger mit Zinserhöhungen", erklärt Eric Wiegand. Kurzläufer würden verkauft, aber auch - unverändert - die renditeschwachen Geldmarktfonds. Dafür sei der db x-trackers II Short iBoxx (WKN DBX0AW), ein Short-Produkt auf den Rentenmarkt, sehr begehrt, weiß Wiegand.
Währungs-ETFs begehrt
Investoren setzten aber durchaus auch gerne auf Währungsfonds, wie Wiegand weiter erläutert. Gut gelaufen sei etwa der db x-trackers Currency Valuation ETF (WKN DBX1AW), der in den vergangenen sechs Monaten ein Plus von 10,7 Prozent verzeichnen konnte, und der db x-trackers Currency Returns ETF (WKN DBX1AZ), der im gleichen Zeitraum um 4,59 Prozent zulegte.
Dieser Marktbericht ist dem Börse Frankfurt Fondsnewsletter entnommen.
Die Seitwärtsbewegung an den Aktienmärkten in den vergangenen fünf Handelstagen bewirkt einen eher richtungslosen Handel mit ETFs. Offenbar gehen die Meinungen darüber, wie es mit der Wirtschaft und der Börse weitergeht, ziemlich auseinander. Viele verharren in Wartestellung. Bei den Umsatzrennern, an DAX und DJ Euro Stoxx 50 gekoppelte ETFs, sind Käufer und Verkäufer aktiv. „Es kommt zwar auch zu Abgaben, aber ganz verabschieden aus dem Aktienmarkt will sich im Moment niemand", berichtet Marco Salaorno von der Société Générale. Es würden auch immer wieder Positionen aufgebaut, etwa beim iShares-ETF auf den DAX (WKN 593393).
Eric Wiegand von der Deutschen Bank sieht noch einen Käuferüberhang bei den klassischen Indexfonds auf DAX, DJ Euro Stoxx 50, MSCI Europe oder MSCI World. Andere Händler, etwa Bernardus Roelofs, Leiter des ETF Sales Trading bei Flow Traders, berichtet aber auch von umfangreicheren Verkaufsordern, vor allem Ende der vergangenen Woche. „Der Optimismus ist durchaus noch da", meint Bastian Ohta von Unicredit. Allerdings reagierten die Märkte auf die positiven Konjunkturdaten, die aktuell ja zahlreich seien, nicht mehr stark, schränkt Ohta ein.
Short-ETFs gefragt
Bei den Hebelprodukten zeigt sich ein ähnlich gemischtes Bild mit Käufen und Verkäufen, der Lyxor-ETF LevDAX (WKN LYX0AD) ist Salaorno zufolge eher gekauft worden. Vergleichsweise viel Aktivität gibt es bei den Short-Produkten zu DAX oder DJ Euro Stoxx weiß Eric Wiegand. Der db x-trackers ShortDAX ETF (WKN DBX1DS) steht auf der Umsatzliste der Deutschen Börse für die vergangenen fünf Handelstage denn auch auf Platz vier, gleich hinter den Long-Produkten auf deutsche und europäische Börsenbarometer.
Kein klarer Trend bei Branchen-ETFs
Branchen-ETFs werden weiter rege gehandelt. Wer nach klaren Trends sucht, wird aber auch hier enttäuscht. „Finanztitel wurden wieder stärker nachgefragt", meint Salaorno, etwa die Lyxor-ETFs mit Versicherungs- (WKN LYX0AQ), Bank- und (WKN LYX0AP) oder Finanzdienstleistertiteln (WKN LYX0A4). Flow Traders berichtet hingegen von Gewinnmitnahmen bei Bank-Aktien, die ja in den vergangenen Monaten sehr gut gelaufen waren. Auf Sicht von sechs Monaten kann etwa der Banken-ETF von Lyxor mit einem beachtlichen Plus von 109 Prozent aufwarten. Wiegand beobachtet unter anderem Interesse an ETFs auf die Technologiebranche oder Private Equity, aber auch an Short-Produkten auf Banken.
Schwellenländer im Schatten
Die Schwellenländerpapiere fristen weiter ein Schattendasein. Stefano Valenti von Unicredit berichtet von einem extrem ruhigen Handel bei Emerging Markets. „Die Umsätze sind im Moment noch niedriger als Mitte August, und da war schon nicht viel los", so Valenti. Anleger nähmen nur kleine Anpassungen ihres Portfolios vor, mehr nicht. Eine eindeutige Tendenz sieht er nicht.
„Der Fokus liegt im Moment eindeutig auf den Industrieländern", ergänzt Wiegand. „Die Investoren halten sich zurück", urteilt auch Bernardus Roelofs. Selbst der Kursrutsch an Chinas Aktienbörsen habe erstaunlicherweise nicht zu einer Verkaufswelle bei China-ETFs geführt, meint er. Auf der Verkaufsliste standen Roelofs zufolge Indexfonds mit brasilianischen Aktien, aber auch marktbreite Emerging Markets-ETFs. Auch Salaorno beobachtet diesen Verkaufstrend (WKN LYX0BE). Er sieht zudem einige Verkäufe in chinesischen Aktien (WKN A0F5BW).
Anhänger bei niedrigen Umsätzen finden Marco Salaorno zufolge jedoch ETFs auf Indizes aus der Türkei, Osteuropa oder Russland, konkret der ETF Turkey (WKN LYX0AK), der ETF Eastern Europe (WKN A0F6BV) und der ETF Russia (WKN LYX0AF), alles Papiere von Lyxor.
Kaum Fans von Renten-ETFs
Eher abgestoßen werden weiterhin die Renten-ETFs. „Offenbar rechnen die Anleger mit Zinserhöhungen", erklärt Eric Wiegand. Kurzläufer würden verkauft, aber auch - unverändert - die renditeschwachen Geldmarktfonds. Dafür sei der db x-trackers II Short iBoxx (WKN DBX0AW), ein Short-Produkt auf den Rentenmarkt, sehr begehrt, weiß Wiegand.
Währungs-ETFs begehrt
Investoren setzten aber durchaus auch gerne auf Währungsfonds, wie Wiegand weiter erläutert. Gut gelaufen sei etwa der db x-trackers Currency Valuation ETF (WKN DBX1AW), der in den vergangenen sechs Monaten ein Plus von 10,7 Prozent verzeichnen konnte, und der db x-trackers Currency Returns ETF (WKN DBX1AZ), der im gleichen Zeitraum um 4,59 Prozent zulegte.
Dieser Marktbericht ist dem Börse Frankfurt Fondsnewsletter entnommen.