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ROUNDUP/Eurozone: Inflation bleibt hartnäckig - Kerteuerung legt zu

LUXEMBURG (dpa-AFX) - In der Eurozone hat sich die Inflation im April nicht verändert. Die Inflationsrate verharrte bei 2,2 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mitteilte. Bereits im Vormonat waren die Verbraucherpreise im Jahresvergleich so stark gestiegen. Die Inflation in der Eurozone ist damit hartnäckiger als erwartet. Volkswirte hatten für April mit einem erneuten Rückgang der Inflationsrate gerechnet. Sie hatten im Schnitt 2,1 Prozent prognostiziert.

Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im April um 0,6 Prozent. Hier war ein Anstieg um 0,5 Prozent erwartet worden.

Der Rückgang der Energiepreise setzte sich fort. Diese fielen im Jahresvergleich um 3,5 Prozent. Allerdings stiegen die Preise für Dienstleistungen mit 3,9 Prozent noch stärker als im Vormonat. "Gestiegene Lohnkosten im Dienstleistungssektors werden an die Verbraucher weitergereicht", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.

Die Kernteuerung, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie-, Nahrungs- und Genussmittel herausgerechnet werden, legte zu. Die Jahresrate stieg von 2,4 auf 2,7 Prozent. Die Kerninflation stellt die Preisentwicklung nach Meinung vieler Ökonomen besser dar als die Gesamtrate und spielt auch für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) eine wichtige Rolle.

In Deutschland und in Spanien lagen die Inflationsraten ebenfalls bei 2,2 Prozent. In Italien betrug sie 2,1 Prozent. Besonders niedrig war sie in Frankreich, wo sie bei 0,8 Prozent liegt.

Die EZB strebt mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent für die Eurozone an. Zuletzt hatte die Notenbank die Leitzinsen Mitte April um 0,25 Prozentpunkte gesenkt.

Angesichts der Gefahren für das Wirtschaftswachstum durch die Zollpolitik der USA erwarten Ökonomen weitere Zinssenkungen. Doch "die europäischen Währungshüter werden in Anbetracht der Teuerung im Dienstleistungssektor Vorsicht walten lassen", schreibt Gitzel. "Wir erachten die Kapitalmarkterwartungen eines Einlagensatzes von 1,5 Prozent zum Jahresende 2025 als zu ambitioniert." Gitzel erwartet im Juni noch eine Leitzinssenkung. Danach sieht er ein "sehr behutsames" Vorgehen der EZB./jsl/la/jha/

AXC0087 2025-05-02/12:06

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