Österreichische Staatsanleihen im Späthandel ohne klare Richtung / Zollpolitik weiterhin im Fokus
Die Kurse österreichischer Bundesanleihen haben sich am Freitag im Späthandel uneinheitlich gezeigt. Die Renditen fanden im Gegenzug ebenfalls keine einheitliche Richtung. Jene der richtungsweisenden zehnjährigen österreichischen Benchmark-Anleihe legte um 2 Basispunkte auf 2,9 Prozent zu. Der Rendite-Spread zur vergleichbaren deutschen Anleihe lag bei 43 Basispunkten.
Zum Vergleich: Der Euro-Bund-Future verlor 0,19 Prozent auf 131,66 Einheiten.
Weiterhin bestimmen die Entwicklungen rund um die US-Zollpolitik das Geschehen an den Märkten. Die zunehmende Inflationsangst wegen der Zollpolitik von Präsident Trump lässt die Konsumlaune in den USA einbrechen. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen sackte im April überraschend deutlich auf 52,2 Punkte - nach 57,0 Zählern im Vormonat, wie die Universität Michigan zu den endgültigen Ergebnissen ihrer Umfrage mitteilte.
Auch in Europa sind die Auswirkungen der erratische Zollpolitik in frischem Datenmaterial zu sehen: Die hohen Strafzölle auf Importe haben die Stimmung unter den deutschen Exporteuren im April auf den niedrigsten Stand seit fast fünf Jahren gedrückt. Das Barometer für die Exporterwartungen brach von minus 2,3 Zählern im März auf minus 9,8 Punkte ein.
Zuletzt gab es allerdings leichte Entspannungssignale von der Zollfront. China geht im Handelskonflikt auf die USA zu: Einige Importe aus den Vereinigten Staaten könnten von dem auf 125 Prozent heraufgesetzten Zollsatz ausgenommen werden, sagte ein Insider am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Das Handelsministerium stellt demnach eine Liste mit Waren zusammen, die von den Zöllen befreit werden können.
Renditen ausgewählter österreichischer Benchmark-Anleihen:
Laufzeit Aktuell Vortag Veränderung Spread (in Basispunkten) 2 Jahre 1,88 1,93 -0,05 15 5 Jahre 2,31 2,29 +0,02 29 10 Jahre 2,90 2,88 +0,02 43 30 Jahre 3,41 3,41 0 50
kat/ste