Wiener Börse startet im Minus - ATX verliert 0,3 % / Erwägungen der US-Regierung über Powell-Entlassung sorgen für Unsicherheit an Finanzmärkten
Die Wiener Börse hat den Handel am Dienstag mit etwas tieferen Notierungen aufgenommen. Für Verunsicherung sorgt auch an den Finanzmärkten diesseits des Atlantiks, dass die US-Regierung unter Präsident Donald Trump erwägt, den Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, zu entlassen.
Trump drängte den Fed-Vorsitzenden am Montag zum wiederholten Male, die Leitzinsen zu senken und bezeichnete ihn in seinem Onlinenetzwerk Truth Social als "Loser". Powell will die Zinsen wegen Inflationsrisiken nach Trumps Zoll-Rundumschlag vorerst aber nicht senken. Die US-Börsen hatten am Montag auf die jüngsten Entwicklungen mit kräftigen Abschlägen reagiert.
Der heimische Leitindex ATX zeigte sich am Dienstag im frühen Handel ebenfalls etwas schwächer und gab bis 9.10 Uhr um 0,31 Prozent auf 3.904,02 Zähler nach. Auch der breiter gefasste ATX Prime fiel um 0,27 Prozent auf 1.969,42 Einheiten. Die wichtigsten europäischen Handelsplätzen zeigten sich kurz nach Sitzungsbeginn ebenfalls im Minus.
US-Präsident Trump hatte sich bereits mehrfach über die Weigerung der Federal Reserve beschwert, die Zinsen zu senken. Am Freitag hatte Kevin Hassett, Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats der USA, gesagt, der Präsident prüfe, ob er in der Lage sei, Powell zu entlassen. Die Unabhängigkeit der Zentralbanken von politischen Einflüssen sei wirklich wichtig für deren Arbeit, betonte Chicagos Fed-Präsident Austan Goolsbee in einer Reaktion am Sonntag.
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