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Der Tag mit Bloomberg: Hilfe für US-Banken löst Rally aus, Yen verliert gegenüber Euro und Dollar

AUF EINEN BLICK:

-BÖRSEN: Hilfe für US-Banken löst Rally aus

-DEVISENMARKT: Yen verliert gegenüber Euro und Dollar

-ROHSTOFFE: Der Ölpreis fiel am Morgen 0,3 Prozent auf 53,63 Dollar je Barrel. Gold notierte am Dienstag in Asien gut behauptet bei 939,96 Dollar je Unze.

-BÖRSENBAROMETER:

23.3. 20.3.

Veränderung in % Dax + 2,7 + 0,6 DJ Euro Stoxx 50 + 3,5 + 0,6 Dow Jones + 6,8 - 1,7 S&P 500 + 7,1 - 2,0 Nasdaq Composite + 6,8 - 1,8

Der Nikkei 225 legte am Dienstag 3,3 Prozent zu. Am Montag hatte der Leitindex der japanischen Börse 3,4 Prozent gewonnen.

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WELTBÖRSEN:

Hilfe für US-Banken löst Rally aus

Angetrieben von neuen US-Plänen zur Stabilisierung des Finanzsektors haben die Börsen am Montag weltweit deutlich zugelegt. An der Wallstreet schnellten Dow-Jones und S&P-500 rund sieben Prozent nach oben. Ähnlich deutlich fielen die Aufschläge in Europa und Asien aus.

Gefragt waren vor allem Banken. In New York verteuerten sich die Titel von Citigroup, Bank of America und JP Morgan und in Europa die von Barclays, Unicredit und Commerzbank. Bei Japans grösster Bank, Mitsubishi UFJ, ging es ebenfalls nach oben. Das Institut will Filialen schliessen, um die Kosten zu senken.

Fester tendierten in Europa darüber hinaus die Aktien vieler Autobauer und ihrer Zulieferer. Daimler profitierte vom Einstieg des Staatsfonds aus Abu Dhabi, Renault von einem verbesserten Anlageurteil durch Goldman Sachs, und Fiat von Spekulationen über ein Joint-Venture in China.

USA NACH BÖRSENSCHLUSS

US-Senat verschiebt offenbar Entscheidungen über Boni-Steuern

Der US-Senat wird die geplante Extra-Besteuerung von Bonuszahlungen bei Unternehmen, die Staatshilfe erhalten haben, vorerst nicht verabschieden. Offenbar wollen sich die Republikaner die Vorschläge noch einmal genauer ansehen, verlautete aus dem Senat. Das Repräsentantenhaus hatte vergangene Woche bereits mit überwältigender Mehrheit für die Pläne gestimmt. Auslöser waren Bonuszahlungen bei American International Group Inc.

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GE verliert Top-Bonitätsnote "Aaa" von Moody’s

Der US-Mischkonzern General Electric Co. hat gestern auch bei Moody’s Investors Service seine Top-Bonitätsnote eingebüsst. Die Analysten stuften die Kreditwürdigkeit des Unternehmens von der Bestnote "Aaa" um zwei Stufen auf "Aa2" herab. Zur Begründung wurde vor allem auf die Belastung durch die Finanztochter GE Capital verwiesen. Am 12. März hatte bereits Standard & Poor’s GE herabgestuft.

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Analyst: Oracle ist an Übernahme von Red Hat interessiert

Der Softwarekonzern Oracle Corp. ist an der Übernahme von Red Hat Inc. interessiert - das zumindest erwarten die Analysten von Jefferies Group Inc. Die Akquisition sei sinnvoll und "sehr wahrscheinlich", erklärte Jefferies- Analystin Katherine Egbert. Allerdings dürfte Oracle nach ihrer Ansicht unter Umständen abwarten, wie sich die Verbindung von IBM Corp. and Sun Microsystems Inc. auf Red Hat, den weltgrössten Anbieter des Betriebssystems Linux, auswirkt.

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DEVISENMARKT:

Yen verliert gegenüber Euro und Dollar

Der wieder steigende Risikoappetit der Anleger hat gestern das Geschehen an den Devisenmärkten bestimmt. Grund für den Optimismus der Investoren war ein weiteres Sanierungspaket der US-Regierung für die Banken. Das drückte vor allem auf den als sichere Investmentalternative geltenden japanischen Yen. Der Yen verbilligte sich zum Euro auf 132,17 Yen je Euro, gegenüber dem Dollar gab er auf 96,96 Yen nach. Belastet wurde die japanische Währung zusätzlich durch einen heftigen Einbruch beim Geschäftsklima in dem Land. Der Euro profitierte hingegen von Äusserungen von EZB- Präsident Jean-Claude Trichet im Wall Street Journal, Nullzinsen hätten ihre Nachteile und wären nicht angemessen. Im Euro-Raum liegen die Leitzinsen derzeit bei 1,5 Prozent. Technische Analysten gehen davon aus, dass die europäische Gemeinschaftswährung zum Yen weitere zehn Prozent anziehen wird auf den 52-Wochen-Durchschnitt von 144,15 Yen. Zum Dollar notierte der Euro etwas fester bei 1,3663 Dollar. Gefragt waren zum Wochenauftakt vor allem Hochzinswährungen wie der australische Dollar und der Neuseeland-Dollar, die beide zum Euro knapp zwei Prozent gewannen. Auch das britische Pfund legte zeitweise zum Euro ein Prozent zu, wurde am Abend jedoch leicht unter dem Niveau vom Freitag gehandelt.

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ROHSTOFFE:

-Öl: Der Ölpreis fiel am Morgen 0,3 Prozent auf 53,63 Dollar je Barrel (159 Liter). Von Bloomberg befragte Investoren gehen davon aus, dass das Rohöl-Angebot in den USA vergangene Woche gestiegen ist, da die verarbeitende Industrie Produktionsanlagen nach Reparaturen wieder in Betrieb nahm. Zudem hatte der Preis am Vortag deutlich zugelegt, ausgelöst durch die Ankündigung eines erneuten Riesen-Konjunkturpakets aus den USA.

-Gold notierte am Dienstag in Asien gut behauptet bei 939,96 Dollar je Unze. Das Edelmetall wird genutzt, um Vermögen abzusichern, und dient daher auch als Investment-Alternative zum US-Dollar, der am Montag erneut nachgegeben hatte. Der inverse Zusammenhang zwischen Goldpreis und Dollar-Kurs sei wieder zurück, sagte der Chef-Händler für Edelmetalle bei der Rohstoffderivate-Sparte von Fortis.

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AUSBLICK:

Dienstag 24. März

Konjunkturdaten:

-Deutschland: Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe, Dienstleistungen März (9.30 Uhr)

-Frankreich: Verbrauchervertrauen Februar (8.45 Uhr), Wirtschaftsvertrauen März (8.50 Uhr)

-Euro-Raum: Einkaufsmanager verarbeitendes Gewerbe, Dienstleistungen März, Leistungsbilanz Januar (jeweils 10 Uhr)

-Grossbritannien: Verbraucherpreise Februar (10.30 Uhr)

-USA: Hauspreisindex Januar (15 Uhr), Richmond-Fed-Index für das verarbeitende Gewerbe März (15 Uhr), ABC- Verbrauchervertrauen Woche (22 Uhr)

Unternehmenszahlen:

-Bertelsmann AG (BTG GR) Jahresbericht 2008 -Deutsche Bank AG (DBK GY) Geschäftsbericht -Leoni AG (LEO GY) Jahresbericht 2008 -Metro AG (MEO GY) Jahresbericht 2008 -Swiss Life Holding AG (SLHN VX) Jahresbericht 2008

(in Kooperation mit Bloomberg)