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Wiener Börse 2 - Bankaktien ziehen ATX nach oben / Finanztitel europaweit stark gesucht - Inflation in Eurozone stagnierte im April

Die Wiener Börse hat am Freitag mit deutlich festeren Notierungen geschlossen. Der Leitindex ATX widersetzte sich damit dem überwiegend negativen europäischen Markttrend und kletterte um 1,15 Prozent auf 3.750,48 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime gewann 1,08 Prozent auf 1.877,27 Einheiten.

Vor allem kräftige Zugewinne bei den im ATX stark gewichteten Bankaktien zogen das heimische Aktienbarometer nach oben. Finanztitel waren europaweit stark gesucht; der entsprechende EuroStoxx-Branchenindex verbuchte im Sektorvergleich die stärksten Aufschläge.

BAWAG gingen mit einem Plus von 3,5 Prozent ins Wochenende. Erste Group zogen um 2,5 Prozent an und Raiffeisen Bank International kletterten um 0,9 Prozent nach oben. Addiko Bank gewannen 0,8 Prozent. Die Titel hatten am Vortag über 4 Prozent zugelegt, nachdem bekannt geworden war, dass die slowenische Bankengruppe Nova Ljubljanska Banka NLB beabsichtigt, ein Kaufangebot für die Addiko Bank zu legen.

Auch Öltitel waren vor dem Wochenende gesucht. OMV verbesserten sich um 1,5 Prozent, Papiere des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann verbuchten ein Plus von 0,3 Prozent. Etwas abwärts ging es hingegen für Versorgertitel: EVN verloren 0,3 Prozent, Verbund büßten 0,2 Prozent ein.

Die Berichtssaison ging mit Rosenbauer in die nächste Runde. Der Feuerwehrausrüster hat im ersten Quartal 2024 einen Verlust geschrieben, diesen im Vergleich zum Vorjahresquartal aber etwas eingedämmt. Die Umsatzerlöse stiegen dagegen um 17,7 Prozent auf 225,6 Mio. Euro und der Auftragseingang lag bei 362,4 Mio. Euro. Die Aktien von Rosenbauer zeigten sich über weite Handelsstrecken fester, gaben aber die Verlaufsgewinne vollständig ab und schlossen um 1 Prozent schwächer.

Datenseitig standen frische Inflationszahlen aus der Eurozone im Fokus. Demnach ist der Rückgang der Teuerung im April ins Stocken geraten. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,4 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat; im März hatte die Inflationsrate ebenfalls bei 2,4 Prozent gelegen. Allerdings ging die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie-, Nahrungs- und Genussmittel weiter zurück. Die Rate fiel von 2,9 Prozent im Vormonat auf 2,7 Prozent.

Aus den Reihen der Notenbank wurden jüngst Hinweise auf eine erste Zinssenkung im Juni gegeben. EZB-Direktorin Isabel Schnabel hatte sich zuletzt aber zurückhaltend über mögliche Zinssenkungen nach Juni geäußert.

Die am späten Nachmittag in den USA veröffentlichte Index der Frühindikatoren lag mit einem Minus von 0,6 Prozent unter der Konsensus-Prognose von minus 0,3 Prozent. An den Märkten wurden zuletzt wieder Hoffnungen auf baldige US-Zinssenkungen befeuert, aber es gibt auch andere Stimmen:

"Mehrere führende Persönlichkeiten der US-Zentralbank haben sich für eine Fortführung der restriktiven Geldpolitik ausgesprochen", hieß es von der Landesbank Baden-Württemberg dazu. "Sie plädieren dafür, die Leitzinsen über einen längeren Zeitraum auf einem hohen Niveau zu belassen, bis eindeutige Signale für eine rückläufige Inflation vorliegen."

kat/spa

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