Dritter Wirecard-Angeklagter erwägt Aussage im Juli
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der im Wirecard-Prozess bislang schweigsame dritte Angeklagte wird nach über eineinhalb Jahren möglicherweise in diesem Sommer sein Schweigen brechen. Am 5. Juni soll es zunächst ein Rechtsgespräch mit der Verteidigung des früheren Chefbuchhalters E. geben, die Kammer will dann Anfang Juli Termine für eine mögliche Aussage einplanen. Das sagte der Vorsitzende Richter Markus Födisch am Donnerstag.
Seit Dezember 2022 stehen der frühere Wirecard-Chef Markus Braun,
der als Kronzeuge auftretende Manager Oliver Bellenhaus und E. vor
der vierten Strafkammer des Landgerichts. Die Anklage wirft den
dreien vor, zusammen mit dem abgetauchten früheren Vertriebsvorstand
Jan Marsalek und weiteren Komplizen in Wahrheit nicht existente
Umsätze in Milliardenhöhe erfunden zu haben, um den eigentlich
defizitären Dax
Ein Rechtsgespräch dient dazu, außerhalb der eigentlichen Hauptverhandlung im Gegenzug für ein Geständnis einen möglichen Strafrahmen abzustecken. Das Gericht darf jedoch das Urteil nicht vorwegnehmen. Ursprünglich hatte die Kammer Anfang Juni für eine Aussage E.s angepeilt./cho/DP/stk
AXC0193 2024-05-16/13:12