Bundesbank: Inflationserwartungen der Verbraucher fallen unter 3-Prozent-Marke
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Inflationserwartungen der Verbraucher in Deutschland gehen weiter zurück. Im April fiel die auf Sicht von zwölf Monaten erwartete Teuerung auf 2,9 Prozent, wie die Bundesbank am Mittwoch mitteilte. Es ist das erste Mail seit drei Jahren, dass die Erwartung unter die Marke von drei Prozent fällt. Im Jahr 2022 war sie wegen der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs über die Marke von acht Prozent gesprungen.
Auch die mittelfristigen Inflationserwartungen gingen weiter zurück. Die Erwartung zur Inflationsrate in drei Jahren sank demnach von 3,6 auf 3,4 Prozent. Vom Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die für die gesamte Eurozone mittelfristig zwei Prozent Inflation anstrebt, sind die Erwartungen aber immer noch deutlich entfernt. Die tatsächliche Teuerung nähert sich dagegen dem EZB-Ziel an.
Die Inflationserwartungen beeinflussen die Ausrichtung der EZB. Moderne Geldpolitik funktioniert vor allem über die Steuerung von Erwartungen. Rechnen die privaten Haushalte mit einer hohen Inflation, fordern sie auch meist mehr Lohn und Gehalt, was die Inflation weiter anheizen kann. Umgekehrt können sinkende Inflationserwartungen die Lohnforderungen dämpfen./bgf/jsl/jha/
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