Erfolg für Bayer: Gericht hebt im PCB-Streit 185-Millionen-Dollar Urteil auf
SEATTLE/LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Bayer hat in den USA
im Streit um Altlasten durch die seit Jahrzehnten verbotene
Chemikalie PCB vor Gericht einen womöglich wegweisenden Erfolg
erzielt. Ein Berufungsgericht im Bundesstaat Washington hob am
Mittwoch (Ortszeit) ein Urteil aus dem Jahre 2021 auf, das drei
Lehrern Schadenersatz in Höhe von insgesamt 185 Millionen US-Dollar
(173 Mio Euro) zugesprochen hatte. Die Lehrer hatten PCB im
Schulgebäude für Hirnschädigungen verantwortlich gemacht. Das
Berufungsgericht fand Mängel im Urteil der Vorinstanz und verwies
den Fall an diese zurück. Der Fall ist der erste von mehreren wegen
angeblicher Gesundheitsschäden durch PCB-Exposition in der Schule
"Sky Valley Education Center", in dem nun ein Berufungsgericht eine
Entscheidung getroffen hat. Die Bayer-Aktie legten am Donnerstag
deutlich zu.
Bayer hofft nun auf Signalwirkung für andere Fälle in dieser Schule,
von der insgesamt rund 200 Personen Klage eingereicht hatten. Die
Leverkusener argumentieren, dass die Produkte wie Beleuchtungskörper
und Dichtungsmasse, die PCB enthalten, nicht von Monsanto
hergestellt wurden, sondern von anderen Unternehmen. Zudem hätten
sie bereits vor Jahrzehnten ausgetauscht werden müssen./mis/stk