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Wiener Börse 2 - Lenzing-Aktie rutscht neun Prozent ab / Faserhersteller setzt Politik von Dividenden-Ausschüttungen von mindestens 4,5 Euro je Aktie unbefristet aus - Banken klar tiefer - Verbund-Aktie stark

Die Wiener Börse hat am Donnerstag den Handel nach der Bekanntgabe der wie erwartet ausgefallenen EZB-Leitzinsentscheidung mit schwächerer Tendenz beendet. Der ATX gab 0,57 Prozent auf 3.544,84 Punkte ab. An den europäischen Leitbörsen gab es ebenfalls klare Abschläge zu sehen.

Eine verhaltene Stimmung an der Wall Street drückte auch in Europa etwas auf die Aktienkurse. An den US-Börsen lasten weiterhin die schwindenden Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung nach den unerwartet hohen Inflationszahlen am Mittwoch.

Der Leitzins im Euroraum bleibt wie im Vorfeld von Experten prognostiziert unverändert bei 4,5 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) scheint im Gegensatz zur Fed aber auf eine erste Zinssenkung zuzusteuern. Einige Mitglieder des geldpolitischen Rats seien bereits jetzt zuversichtlich gewesen, dass die Bedingungen für eine Reduzierung erfüllt seien, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde nach der Zinssitzung in Frankfurt. Sie seien allerdings bereit gewesen, sich der großen Mehrheit im Rat anzuschließen, die lieber zusätzliche Informationen im Juni abwarten wolle. Die Helaba-Experten erwarten, dass die Zinsen um 25 Basispunkte im Juni gesenkt und weitere Lockerungen bis Jahresende folgen werden.

Unter den Schwergewichten am heimischen Aktienmarkt legte die Verbund-Aktie deutliche 3,9 Prozent zu. Verkaufsdruck gab es hingegen bei den Banken zu sehen. Die BAWAG-Aktionäre mussten ein Minus von 2,4 Prozent verbuchen. Erste Group gaben um 1,7 Prozent nach und Raiffeisen Bank International verbilligten sich um 1,3 Prozent.

Die Lenzing-Aktie rutschte gar um neun Prozent ab. Der Vorstand des Faserherstellers hat beschlossen, die bestehende Dividendenpolitik von mindestens EUR 4,50 pro Aktie unbefristet auszusetzen, wurde im Verlauf publik. Das Unternehmen geht aber für das Geschäftsjahr 2024 weiterhin von einem höheren EBITDA im Vergleich zum Vorjahr aus.

Der Flughafen Wien legte Verkehrsergebnisse vor. Die Titel des führenden heimischen Airports schlossen prozentuell unverändert. Die Flughafen-Wien-Gruppe mit den Airports in Wien, Malta und Kosice hat einen starken Winter hinter sich. Im ersten Quartal 2024 erhöhte sich das Passagieraufkommen auf diesen drei Standorten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 14 Prozent auf 7,6 Millionen Reisende.

UBM rückte mit einer Zahlenvorlage ins Blickfeld. Der Wiener Immobilienentwickler hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Verlust von 39,4 Mio. Euro vor Steuern abgeschlossen. Als Hauptgrund nennt das Unternehmen Wertberichtigungen von Projekten und Immobilien um 70 Mio. Euro und einen weiterhin schwierigen Transaktionsmarkt. Für 2023 soll deshalb keine Dividende ausgeschüttet werden. Laut Analysten der Erste Group entsprachen die endgültigen Zahlen von UBM den im März präsentierten vorläufigen Ergebnissen. Die UBM-Aktie baute ein Plus von 0,3 Prozent.

ste/sto

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