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RBI-Chef Strobl sieht Strabag-Deal auf Schiene / Strobl: Transaktion ist zulässig und möglich - Gelungener Deal wäre "Zwischenschritt" für Abbau des Russland-Exposures - Zeitpunkt für Vollzug offen

Der Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), Johann Strobl, sieht den geplanten Strabag-Deal, mit dem das Institut eingefrorene Gewinne aus Russland holen will, auf Kurs. "Wir glauben weiterhin, dass eine derartige Transaktion zulässig und möglich ist", sagte er am Donnerstag bei der Hauptversammlung in Wien. Ein gelungener Deal wäre ein "Zwischenschritt" mit Blick auf den Abbau des Engagements in Russland. Einen Zeitpunkt für den Vollzug könne er aber nicht nennen.

Die Bank hatte im Dezember angekündigt, über ihre russische Tochter 28,5 Millionen Aktien des österreichischen Baukonzerns Strabag erwerben zu wollen. Zuletzt wurde dieses Aktienpaket von der russischen MKAO Rasperia Trading gehalten, die vom mit Sanktionen belegten russischen Oligarchen Oleg Deripaska kontrolliert wird. In der Vorwoche wurde Rasperia an einen russischen Investor namens Iliadis verkauft, der nach Angaben der Bank nicht sanktioniert ist.

Wer hinter Iliadis steht, ist unbekannt. Ebenso offen ist, ob ein Kauf der Anteile von Illiadis durch die russische RBI-Tochter wie geplant erfolgen kann. Wenn dies gelingt, soll die Raiffeisen Russland das Aktienpaket nach Vorstellung der RBI jedenfalls in Form einer Sachdividende an die Konzernmutter in Wien übertragen.

In Bezug auf die Übertragung von Strabag-Aktien auf die Illiadis sagte Strobl, dass nun zu überprüfen sei, "in welcher Form diese Transaktionen stattgefunden haben". Grundsätzlich sei er aber weiter der Überzeugung, dass bei dem möglichen Deal alle sanktionsrechtlichen Vorschriften eingehalten werden. Ursprünglich hätte der Deal im ersten Quartal 2024 abgeschlossen werden sollen. Wann es nun soweit sein könnte, ist nach Angaben des CEOs offen. "Je früher, desto besser", so Strobl.

Die RBI ist die größte westliche Bank in Russland. Seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine prüft sie Möglichkeiten zum Ausstieg aus dem Land.

Begleitet wurde die heutige Hauptversammlung von Protesten gegen das Russland-Engagement der Bank. In Wien demonstrierte unter anderem das Netzwerk Attac, das den Ausstieg der RBI aus dem russischen Markt fordert. Auch in Brüssel haben pro-ukrainische Aktivisten für Donnerstag zu Protesten vor dem RBI-Verbindungsbüro unweit der EU-Institutionen aufgerufen. Die RBI müsse den russischen Markt verlassen, so auch hier die Forderung.

tpo/spo/hel

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