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BMW Austria knackte 2023 die Milliarden-Umsatzgrenze / Bei den Neuzulassungen erreichte das Unternehmen im Vorjahr den dritten Platz in Österreich - 260 neue Jobs, davon 200 im Motorenwerk Steyr

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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Zahlen zum Gesamtkonzern, letzte vier Absätze
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BMW Austria hat 2023 das beste Jahr der über 45-jährigen Unternehmensgeschichte in Salzburg eingefahren. Erstmals wurde die Umsatzgrenze von einer Milliarde Euro überschritten, Treiber sind unter anderem die elektrifizierten Modelle mit einem Wachstum von 85 Prozent gewesen. Hierzulande wurden im vergangenen Jahr 20.154 BMW und MINI zugelassen, ein Plus von 8,8 Prozent gegenüber 2022. Über eine halbe Million neue BMW und Mini wurden seit der Gründung 1977 verkauft.

Mit 1.853 neu zugelassenen Motorrädern und Scootern im Segment über 500 cm2 und da mit einem Plus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielte BMW 2023 - im Jahr seines 100-jährigen Jubiläums - ein "souveränes Ergebnis", so BMW-Austria-Chef Christian Morawa.

Auf vier Rädern erfreute sich die reine Elektroflotte eines stark steigenden Interesses. 2023 wurden 6.313 vollelektrische BMW und MINI zwischen Boden- und Neusiedler See zugelassen - ein Plus von 72,9 Prozent im Jahresvergleich. Damit sei man deutlich stärker gewachsen als der Gesamtmarkt für vollelektrische Fahrzeuge. Mittlerweile biete der Konzern 16 reine Stromer in Österreich an. Dieses Jahr wird das Angebot mit einer vollelektrischen Version des BMW 5er Touring und dem BMW iX2 erweitert. Zu den vollelektrischen MINI Cooper SE und MINI Cooper E kommen die beiden vollelektrischen Modelle Countryman SE und Countryman E hinzu.

Bei den Neuzulassungen erreichte BMW im Vorjahr den dritten Platz in Österreich, im Prämiumsegment sei man führend, am reinen Elektromarkt die Nummer zwei hinter Tesla, rechnete Morawa vor. Mit dem BMW 5er als Kombi-Stromer soll ab Mai der gehobene Geschäftskundenmarkt aufgerollt werden. Die Reichweite der reinen Elektroautos werde immer weniger ein Thema, außerdem sei die Ladeinfrastruktur in Österreich ganz gut ausgebaut - jedenfalls besser als in Deutschland, aber schlechter als in den Niederlanden, so Morawa im Gespräch mit der APA. Rund 20.000 Ladestationen gibt es mittlerweile in Österreich.

Inzwischen würde ein Drittel der Entwickler im BMW-Motorenwerk in Steyr im Bereich E-Mobilität forschen, bis 2030 soll es rund die Hälfte sein, so Motorenchef Klaus von Moltke. Zu bemerken sei ein Revival der Plug-in-Hybride, wobei BMW - trotz vieler Kritik - immer technologieoffen vorgegangen sei, was sich nun auszahle. Von Diesel über Benziner, Hybride und reine Stromer habe man alles im Angebot, und das vom Kompaktauto bis zur Luxuslimousine, betonte der Motoren-Boss. Davon profitiere auch der Arbeitsmarkt, so habe BMW im Vorjahr zusätzlich 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angestellt, davon alleine 200 in Steyr, dem weltgrößten BMW Motorenwerk.

BMW hat nach Eigenangaben in Österreich seit 1977 über 8,8 Mrd. Euro investiert, aktuell sind 8.000 Personen bei den Bayern hierzulande beschäftigt. Vom Firmensitz in Salzburg aus wir auch die Region Zentral- und Südosteuropa betreut. In der Gesamtregion steigerten die Bayrischen Motoren Werke ihren Umsatz auf 9 Mrd. Euro. In Steyr (OÖ) produzieren 4.700 Beschäftigte jährlich über eine Million Benzin- und Dieselmotoren. Künftig werden in Steyr pro Jahr über 600.000 E-Antriebe produziert - parallel zur anhaltend hohen Produktionsauslastung mit Diesel- und Benzinmotoren, so Klaus von Moltke.

Auch der Gesamtkonzern mit Firmensitz in München gab heute seine Jahreszahlen bekannt. Demnach hat BMW 2023 mit knapp 12,2 Mrd. Euro um gut ein Drittel weniger als vor einem Jahr verdient. Dabei spielte die vollständige Übernahme der chinesischen Tochter BBA eine Rolle: Vor Jahresfrist hatte die Neubewertung der Anteile den Gewinn nach oben getrieben. "Bleibt der erwähnte Einmaleffekt aus der Neubewertung unberücksichtigt, liegen der Konzernüberschuss moderat über dem Vorjahreswert", hieß es. Die für das Unternehmen wichtigste operative Gewinnmarge verbesserte sich um 1,2 Prozentpunkte auf 9,8 Prozent.

Die Aktionäre sollen jedenfalls weniger Ausschüttung erhalten: Die Dividende fällt mit 6 Euro je Stammaktie um 2,50 Euro geringer aus als zuvor.

Beim Umsatz legte BMW zu. Das Unternehmen führte das vor allem auf den höheren Fahrzeugabsatz zurück. Die Erlöse stiegen um 9 Prozent auf knapp 155,5 Mrd. Euro. Das junge Produktportfolio an vollelektrischen Fahrzeugen sei ein wesentlicher Wachstumstreiber gewesen, hieß es. "Wir haben starkes Wachstum erzielt, dabei den Anteil unserer vollelektrischen Fahrzeuge spürbar erhöht und gleichzeitig die operative Profitabilität gesteigert", sagte BMW-Chef Oliver Zipse.

Inzwischen kommen Elektroautos auf 15 Prozent des Gesamtabsatzes. Im laufenden Jahr soll ihr Anteil auf eine halbe Million Fahrzeuge steigen, was einem Anteil von ungefähr einem Fünftel entspricht. Zugleich bekräftigte Zipse seinen Kurs, sich nicht auf einen Ausstieg aus der Verbrennertechnologie festzulegen. "Wir bieten unseren Kunden die neuesten Innovationen und den letzten Stand der Technologie - und zwar unabhängig vom Antriebsstrang der Fahrzeuge", sagte er.

stf/kre

 ISIN  DE0005190003
 WEB   http://www.bmwgroup.com/

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