VW erwägt Einstellung der Autoproduktion in Dresden
WOLFSBURG/DRESDEN (dpa-AFX) - Volkswagen denkt über
ein Ende der Autoproduktion in der Gläsernen Manufaktur Dresden
nach. "Eine Fahrzeugfertigung ist schwierig darzustellen bei einer
solchen Stückzahl und der Logistiksituation mitten in Dresden",
sagte Markenchef Thomas Schäfer am Donnerstag bei der
Jahrespressekonferenz der Volumengruppe des Konzerns bestehend aus
der Kernmarke Volkswagen, Skoda, Seat/Cupra und VW Nutzfahrzeuge.
Daher arbeite VW derzeit an Zukunftsszenarien für den Standort und
die Mitarbeiter dort. "Dresden ist ja schon heute ein Standort, der
nicht nur den ID.3 montiert, sondern an dem auch Entwicklungsarbeit
geleistet wird und Auslieferung an Kunden. Wir überprüfen gerade,
wie wir dort nach vorne gehen wollen." Eine finale Entscheidung sei
aber noch nicht gefallen.
Im vergangenen Jahr wurden in der Gläsernen Manufaktur nach Angaben
von VW Sachsen gut 6000 ID.3 montiert, 340 Mitarbeiter sind am
Standort beschäftigt. Insgesamt produzierte VW Sachsen 2023 mehr als
250 000 Fahrzeuge, das Gros davon im Werk Zwickau mit mehr als 10
000 Mitarbeitern.
Die Gläserne Manufaktur war für die Montage des Oberklassemodells
Phaeton ab 2002 errichtet worden, das 2016 eingestellt wurde. Seit
2021 wird dort das Elektromodell ID.3 montiert, zusätzlich zu
Zwickau. Wegen der derzeit geringen Nachfrage nach E-Autos hatte VW
erst vergangene Woche angekündigt, auf die bisher geplante
Überlauffertigung des ID.3 in Wolfsburg zu verzichten./fjo/DP/stw