Aktien Frankfurt Ausblick: Dax müht sich an 18000-Punkte-Marke ab
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte sich nach seinem
am Vortag ersten kurzen Sprung über die 18 000 Punkte auch am
Donnerstag an dieser Hürde abarbeiten. Es fehlt derzeit an Impulsen
für eine nachhaltige Überwindung dieser wichtigen psychologischen
Marke. Die Wall Street hatte tags zuvor im späteren Handelsverlauf
ihre Gewinne fast komplett abgegeben. Die Nasdaq-Börse, die bereits
schwächer gestartet war, hatte letztlich auch mit Verlusten
geschlossen.
Rund eine Stunde vor dem Auftakt signalisierte der X-Dax
für den deutschen Leitindex einen fast unveränderten
Start mit plus 0,04 Prozent auf 17 969 Punkte. Tags zuvor war der
Dax kurz bis auf 18 001 Punkte geklettert, bevor der Mut die Anleger
wieder verließ. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
dürfte am Donnerstag ebenfalls fast unverändert in den Tag starten.
"Am heutigen Donnerstag heißt es nun erstmal durchatmen", schrieb
Charttechniker Martin Utschneider von der Finanzethos GmbH. Eine
Konsolidierung auf sehr hohem Niveau sei zu erwarten. Laut
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners wäre es für den
Markt "sogar gesund, wenn er erst einmal konsolidieren und nicht in
diesem Tempo weiter steigen würde". Das schaffe "Kraft für neue
Höhen", sagte auch Utschneider.
Spannend wird es vor allem erst einmal am Freitag, denn dann ist
großer Verfallstag an den Terminbörsen. Optionen und Futures auf
Aktien und Aktienindizes laufen aus, was oberhalb der 18 000 Punkte
noch einmal für viel Bewegung auch im Dax sorgen könnte. In der
Vergangenheit waren derlei Termine nicht selten entscheidende
Wendepunkte für den Markt gewesen.
Ansonsten wird bereits auf die nächste Zinssitzung der US-Notenbank
Fed am kommenden Mittwoch gewartet. Über den Spielraum der Fed für
bald erhoffte Zinssenkungen könnten an diesem Donnerstag einige
weitere US-Wirtschaftsdaten Aufschluss geben, darunter die
Einzelhandelsumsätze und Erzeugerpreise.
Hierzulande setzt sich zudem die Berichtssaison mit detaillierten
Zahlen des Energieversorgers RWE fort, auch der Rüstungskonzern
Rheinmetall informierte bereits über sein
abgelaufenes Jahr. Einige Quartals- und Jahresberichten stehen zudem
aus dem MDax und dem SDax an.
RWE rechnet wegen gesunkener Strompreise weiterhin
mit Ergebnisdruck. Das Management bestätigte zugleich seine vor
sechs Wochen abgegebenen Prognosen. Da hatte der Dax-Konzern
mitgeteilt, dass der operative Gewinn 2024 lediglich das untere Ende
der im November veröffentlichten Zielspanne von 5,2 bis 5,8
Milliarden Euro erreichen dürfte. "Der Ausblick erleichtert, da er
trotz der schwächeren Strompreise beibehalten wurde", sagte ein
Händler. Auf der Handelsplattform Tradegate ging es für das
RWE-Papier im Vergleich zum Xetra-Schluss am Mittwoch um 1,4 Prozent
nach oben.
Ähnlich deutlich legte die Rheinmetall-Aktie
vorbörslich auf Tradegate zu. Der Rüstungskonzern und Autozulieferer
will angesichts prallvoller Auftragsbücher im laufenden Jahr weiter
kräftig wachsen und liegt mit seiner Umsatzprognose dabei über der
durchschnittlichen Analystenschätzung. Allerdings verfehlte dieser
Dax-Konzern zugleich seine und auch die Analystenerwartungen mit
seiner Erlössteigerung im abgelaufenen Jahr.
Im MDax dürfte sich der Blick vor allem auf Lanxess
richten, dessen Anteilsschein auf Tradegate um knapp 5 Prozent
nachgab. Nach einem Gewinneinbruch 2023 will Lanxess das operative
Ergebnis im neuen Jahr zwar leicht steigern, doch sieht sich der
Chemiekonzern im ersten Halbjahr noch mit einem herausfordernden
Umfeld konfrontiert./ck/men