ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax schafft Rekord und peilt 18 000 Punkte an
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die von den Technologiewerten getriebene Rally
an den US-Börsen hat den Dax am Dienstag auf ein
weiteres Rekordhoch gehievt. Der deutsche Leitindex erreichte seinen
Höchststand bei 17 973,22 Punkten und schloss 1,23 Prozent im Plus
bei 17 965,11 Punkten. "Das Erreichen der 18 000 Punkte dürfte jetzt
nur noch reine Formsache sein", schrieb Marktanalyst Konstantin
Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets.
Enttäuschende Inflationsdaten aus den USA hatten die Anleger dies-
und jenseits des Atlantiks nur kurz verunsichert. Der Index der
mittelgroßen Unternehmen, der MDax , gewann 1,43
Prozent auf 26 408,29 Zähler.
Der Preisauftrieb in den USA hat sich unerwartet beschleunigt. Die
Verbraucherpreise stiegen im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat
um 3,2 Prozent. Analysten hatten im Schnitt eine unveränderte Rate
von 3,1 Prozent erwartet.
Die Erwartungen auf die erhofften baldigen Leitzinssenkungen durch
die US-Notenbank Fed wurden so zwar gedämpft. Allerdings sind die
Anleger weiterhin der Auffassung, dass die Fed die Zinsen in diesem
Jahr tatsächlich senken kann - selbst wenn sie ihre vorsichtige
Haltung vorerst beibehält.
Der Inflationsrückgang in den USA verlaufe zwar insgesamt zäh,
schrieb Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Gleichwohl gehe
es bei der Kerninflationsrate, also unter Ausklammerung der
volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise, zumindest leicht nach
unten.
An der Dax-Spitze schnellten die Aktien der Porsche AG
nach der Vorlage von Geschäftszahlen um 11,5 Prozent
nach oben. Dank der geringen Markterwartungen sei das operative
Ergebnis des Sportwagenbauers besser ausgefallen als prognostiziert,
schrieb Analyst Patrick Hummel von der Bank UBS. Vorsichtige Ziele
zur Profitabilität wogen indes weniger schwer, da das Jahr 2024
angesichts vieler Modellwechsel als Übergangsjahr betrachtet wird.
Den zweiten Platz im Leitindex sicherten sich die Anteilsscheine der
Deutschen Bank mit plus 4,7 Prozent. Sie will ihre
Kosten zusätzlich zum jüngsten Stellenabbau weiter senken, wie
Vorstandschef Christian Sewing auf einer Investorenkonferenz der
US-Bank Morgan Stanley sagte.
Die Anleger von Fuchs gewichteten letztlich
überraschend gute Quartalszahlen stärker als einen eher
enttäuschenden Ausblick. Die Aktien des Schmierstoffherstellers
machten anfängliche Verluste schnell wett und gewannen im MDax sechs
Prozent.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 1,07
Prozent auf 4983,20 Zähler. In Paris erreichte der Cac 40
ein weiteres Rekordhoch und schloss 0,8 Prozent im
Plus. Der britische Leitindex FTSE 100 ging gut ein
Prozent höher aus dem Handel. In den USA legte der Dow Jones
Industrial zum europäischen Börsenschluss um 0,2
Prozent zu, der technologielastige Nasdaq 100 zog
zuletzt um knapp ein Prozent an.
Der Euro litt etwas unter der überraschend
hartnäckigen Inflation in den USA und wurde zuletzt mit 1,0917
US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den
Referenzkurs auf 1,0916 (Montag: 1,0926) Dollar festgesetzt. Der
Dollar kostete damit 0,9160 (0,9152) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,31 Prozent am Vortag
bei 2,34 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,16
Prozent auf 125,55 Punkte. Der Bund-Future sank um
0,15 Prozent auf 133,11 Punkte./la/jha/