, APA

VIG erzielte 2023 mehr Einnahmen und höheren Gewinn / Gewinn und verrechnete Prämien stiegen deutlich - Dividendenvorschlag bei 1,40 Euro je Aktie

---------------------------------------------------------------------
AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Weitere Details (ab drittem Absatz) aus der Bilanzpressekonferenz
---------------------------------------------------------------------

Die Vienna Insurance Group (VIG) hat im vergangenen Jahr mehr Einnahmen und einen deutlich höheren Gewinn erzielt. Ein solides Wachstum in allen Segmenten und Sparten sorgte für ein Plus bei den verrechneten Prämien um 10 Prozent auf 13,8 Mrd. Euro, wie der börsennotierte Versicherer am Dienstag mitteilte. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um 32 Prozent auf 773 Mio. Euro. Für das Geschäftsjahr 2023 will das Unternehmen eine Dividende von 1,40 Euro je Aktie ausschütten.

In der erweiterten CEE-Region (Albanien, Kosovo, Baltikum, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Moldau, Nordmazedonien, Rumänien, Serbien, Slowakei, Ukraine und Ungarn) wuchsen die Prämien laut den vorläufigen Zahlen im Jahresvergleich um 12,5 Prozent, in Polen verbuchte die VIG ein Wachstum von 12,7 Prozent. Nach Sparten gab es Zuwächse in der Kfz-Haftpflicht- (+14,4 Prozent), der Kfz-Kasko- (+14,3 Prozent) sowie der sonstigen Sachversicherung (+11,2 Prozent). Die Prämien in der Krankenversicherung legten um 7,5 Prozent und in der Lebensversicherung um 2,7 Prozent zu. 56,2 Prozent der verrechneten Prämien wurden außerhalb Österreichs erwirtschaftet.

Von einem "soliden" und "starken" Wachstum sprach der Generaldirektor und Vorstandsvorsitzende der VIG, Hartwig Löger, am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz. Die für die Versicherung erfreuliche Entwicklung spiegelte sich auch in der Netto Combined Ratio im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung wider, die sich 2023 zum Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte auf 92,6 Prozent verbesserte. Die Kennzahl zeigt das Verhältnis von Schäden und Kosten gemessen an den Prämieneinnahmen. Liegt der Wert unter 100 Prozent, ist das Unternehmen im Versicherungsgeschäft profitabel.

Die Kostenquote des Unternehmens sei zuletzt leicht verbessert worden, die Schadenquote aber gestiegen, führte Finanz- und Risikovorständin Liane Hirner aus. "Das steht auch im Zusammenhang mit Naturkatastrophen und Unwetterschäden, auch davon sind wir betroffen." 2023 seien die wetterbedingten Schäden netto bei 340 Mio. Euro gelegen, das ist in etwa ein Drittel mehr als im Jahr davor.

Angesichts des Klimawandels, den auch Versicherer zu spüren bekommen, hob Löger den Beitrag der Versicherungsgruppe zur grünen Transformation der Wirtschaft hervor. So halte das Unternehmen derzeit etwa 1,2 Mrd. Euro in Grünen Anleihen, was fast einer Versiebenfachung gegenüber dem Jahr 2019 entspreche. Der Wert der gesamten Kapitalanlagen der VIG lag zuletzt bei 35,3 Mrd. Euro.

Parallel dazu gibt es laut Löger Anstrengungen, den Anteil von erneuerbaren Energien in den eigenen Büroräumlichkeiten zu steigern und Versicherungen an Kunden im Kohle-Energiesektor abzubauen. Zudem sei dem Unternehmen die Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit ein wesentliches Anliegen. In diesem Bereich strebe man ebenso weitere Verbesserungen an.

Ihre Signa-Exposure hat die VIG mittlerweile reduziert. Die Anleihe mit einem Nominale von gut 50 Mio. Euro sei "angesichts der aktuellen Entwicklungen" vollständig abgeschrieben worden, wie Hirner auf Nachfrage erklärte. Mit Blick auf das laufende Insolvenzverfahren bei der Signa Prime hoffe das Unternehmen aber weiter auf einen "geordneten Prozess". Zuletzt hatten deutsche und österreichische Versicherer, darunter die VIG-Tochter Wiener Städtische, in einem offenen Brief die anhaltende Eigenverwaltung bei der Signa Prime kritisiert. "Die Gläubiger sind einhellig der Ansicht, dass nur bei Entzug der Eigenverwaltung eine weitere Gläubigerbenachteiligung verhindert werden kann", hieß es darin.

Für die Zukunft gibt sich das Management trotz weiterer Unsicherheiten an den Märkten optimistisch. Konkret peile die VIG für 2024 ein Ergebnis vor Steuern zwischen 825 Mio. und 875 Mio. Euro an, so Löger. Der Dividendenvorschlag für 2023 beläuft sich auf 1,40 Euro je Aktie, nach 1,30 Euro im Geschäftsjahr 2022.

(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 0332-24, Format 88 x 82 mm) tpo/cri/sag

 ISIN  AT0000908504
 WEB   http://www.vig.com

Relevante Links: Vienna Insurance Group AG

Copyright APA. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA ist nicht gestattet.