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Wiener Börse (Mittag) - Verbund geben nach Gewinnwarnung klar nach / Aktie sackt um über sechs Prozent ab - ATX verliert 0,43 Prozent

Die Wiener Börse hat sich am Freitag zu Mittag weiterhin mit Verlusten präsentiert. Hierzulande richten sich die Blicke in erster Linie auf die Aktien vom Verbund, die nach einer am Vorabend publizierten Gewinnwarnung starke Verluste von 6,72 Prozent auf 64,50 Euro verbuchten. Darüber hinaus wurden heimische Daten zur Industrie veröffentlicht.

Der ATX fiel gegen 12.10 Uhr um 0,43 Prozent auf 3.354,68 Einheiten. Der ATX Prime verlor 0,43 Prozent auf 1.690,93 Punkte.

Der Verbund wird heuer deutlich weniger verdienen, als Analysten bisher prognostiziert haben. Der Versorger erwartet für das Geschäftsjahr 2024 einen Betriebsgewinn (EBITDA) zwischen 2,60 Mrd. und 3,30 Mrd. Euro sowie ein Konzernergebnis zwischen 1,30 und 1,75 Mrd. Euro, teilte er in einer Aussendung mit. Analystenschätzungen gingen jedoch von einem EBITDA in der Höhe von rund 3,80 Mrd. Euro und einem Konzernergebnis von rund 2,10 Mrd. Euro aus.

Die Experten der Erste Group kommentierten, dass die jüngste Veröffentlichung des Verbund eine logische Folge der zuletzt stark unter Druck geratenen Strompreise sei. Kurzfristig dürfte sich die Aktie nach den bereits jüngsten Verlusten aufgrund des derzeitigen Umfelds wohl nicht erholen.

Die Analysten von ODDO BHF stuften die Titel des Energieversorgers indes von "Neutral" auf "Underperform" ab. Der Experte Louis Boujard senkte sein Kursziel von 85 auf 60 Euro.

Die Analysten der Baader Bank haben angesichts der Gewinnwarnung vom Verbund ihre Schätzungen zum Ertrag des Konzerns revidiert. Statt der bisher angenommenen 5,88 Euro je Anteilsschein werden für 2024 nun 3,89 Euro erwartet. Das Kursziel wurde mit 66,2 Euro errechnet. Analyst Pierre-Alexandre Ramondenc versah das Wertpapier mit einem "Reduce"-Votum.

Im Sog der Negativschlagzeilen beim Verbund zeigten sich auch die Anteile der EVN tiefer. Sie verloren 1,27 Prozent auf 23,25 Euro.

Zudem meldete sich die Deutsche Bank zur Lenzing. Sie hat ihr Kursziel für die Aktien des oberösterreichischen Faserherstellers Lenzing von 45 auf 37 Euro zurückgenommen. Die "Hold"-Bewertung blieb in der Studie des Analysten Lars Vom-Cleff aufrecht. Die Titel sanken um 3,20 Prozent auf 28,70 Euro.

Auf Konjunkturseite wurde unterdessen bekannt, dass die heimische Industrieproduktion im Dezember 2023 weiter gesunken ist. Der um die Arbeitstage bereinigte Produktionsindex für Industrie und Bauwesen ging zum Jahresausklang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,6 Prozent zurück. Gegenüber dem Vormonat November verzeichnete der Index ein Minus von 0,6 Prozent, geht aus Daten der Statistik Austria von heute, Freitag, hervor.

sto/mik

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