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Trump-Anklägerin äußert sich erstmals konkret zu Vorwürfen

WASHINGTON/FULTON COUNTY (dpa-AFX) - US-Bezirksstaatsanwältin Fani Willis, die im Bundesstaat Georgia wegen versuchten Wahlbetrugs strafrechtliche Ermittlungen gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump leitet, hat erstmals konkret Stellung zu Vorwürfen gegen sie genommen. Der 53-Jährigen war angelastet worden, eine romantische Beziehung zu Nathan Wade, einem der anderen Staatsanwälte in dem Fall, zu haben. Beide hätten wegen dieser Beziehung unrechtmäßig finanziell profitiert. Willis räumte nun zwar eine "persönliche Beziehung" zu Wade ein, betonte aber, dass es keinen Interessenkonflikt gebe, der es rechtfertige, sie von dem Fall abzuziehen. Das geht aus einer 176-seitigen Stellungnahme hervor, die das Gericht am Freitag veröffentlichte.

Die Anschuldigungen waren ursprünglich von den Anwälten eines Mitangeklagten, Trumps einstigem Wahlkampfhelfer Mike Roman, erhoben worden. Diese hatten den zuständigen Richter, Scott McAfee, nicht nur aufgefordert, Willis von dem Fall abzuziehen, sondern auch, die gesamte Anklage gegen ihren Mandanten fallenzulassen. Der Forderung schlossen sich Trump und weitere Mitangeklagte an. McAfee hatte eine Anhörung für Mitte Februar angesetzt und Willis Zeit gegeben, sich bis Freitag zu äußern. Willis forderte den Richter in ihrer Stellungnahme auf, die Anträge ohne Anhörung abzulehnen.

Wahlkampfhelfer Roman war im vergangenen Jahr neben Ex-Präsident Trump als einer von 18 weiteren Beschuldigten wegen mutmaßlicher Versuche angeklagt worden, den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 in Georgia umzukehren. Trump hatte damals gegen den Demokraten Joe Biden verloren und auf verschiedenen Wegen versucht, das Wahlergebnis nachträglich zu ändern, unter anderem durch Druck auf politische Verantwortliche im Bund und in Bundesstaaten wie Georgia. Einige von Trumps ehemaligen Weggefährten gingen nach der Anklage eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft ein und bekannten sich schuldig. Staatsanwältin Willis strebt einen schnellen Prozessbeginn an, während Trump und seine Anhänger den Prozessbeginn so weit wie möglich hinauszögern wollen./trö/DP/he

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