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BAWAG schreibt mehr Gewinn und kauft in den Niederlanden zu / Nettogewinn um ein Drittel gestiegen - BAWAG übernimmt niederländische Knab Bank für eine halbe Milliarde Euro

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Die BAWAG hat im Vorjahr um ein Drittel mehr Gewinn gemacht. Ende 2023 blieb ein Nettogewinn von 683 Mio. Euro übrig, das waren 34 Prozent mehr als im Jahr davor, teilte die Bank am Donnerstag mit. Ebenfalls heute Früh gab die BAWAG bekannt, dass sie die niederländische Knab Bank für rund eine halbe Milliarde Euro (510 Mio. Euro) kaufen wird. Die Transaktion soll - vorbehaltlich aller behördlichen Zustimmungen - in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen sein.

Mit dem Kauf der niederländischen Digitalbank Knab mit rund 400.000 Privat- und KMU-Kunden baue die BAWAG ihre Präsenz in ihrer Kernregion DACH/NL (Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande) weiter aus. Knab habe per Ende Juni 2023 eine Bilanzsumme von 17,1 Mrd. Euro aufgewiesen, die sich hauptsächlich aus niederländischen Hypothekarkrediten zusammensetzt. Hinzu kämen 11,6 Mrd. Euro an Kundeneinlagen und 2,5 Mrd. Euro an Pfandbriefen (Covered Bonds). Im Geschäftsjahr 2026 soll die Knab Bank 150 Mio. Euro an Vorsteuergewinn zur BAWAG beitragen, sagte Bankchef Anas Abuzaakouk am Donnerstag.

Obwohl sich die Bank in den vergangenen Jahren nicht nur in anderen Ländern in Westeuropa, sondern auch in den USA eingekauft hat, betonte Abuzaakouk gegenüber Journalisten, dass Österreich nach wie vor Kernland der BAWAG sei. Weiters wolle die Bank den Fokus auf Privatkunden und Klein- und Mittelunternehmen (KMU) beibehalten. Der Kauf der Knab Bank unterstreiche diese Strategie. Neben Österreich konzentriere sich die Bank vor allem auf Zukäufe in entwickelten westlichen Ländern und dabei vor allem auf die DACH-Region sowie die Niederlande.

Weitere Zukäufe für heuer schließt Abuzaakouk nicht aus. Die Bank befinde sich in mehreren, bereits fortgeschrittenen Gesprächen, Details wollte er aber nicht nennen. Alles in allem sei das vergangene Jahr erfolgreich gelaufen, trotz des volatilen Marktumfeldes. Neben der hohen Zinsen und Inflation sowie der geopolitischen Konflikte habe sich vor allem das Umfeld bei den Gewerbeimmobilien eingetrübt. "Der Sektor ist sehr stark unter Druck", sagte Abuzaakouk.

Die BAWAG habe im Gewerbeimmobilien-Sektor ein Exposure in Höhe von 460 Mio. Euros, darin seien ausschließlich US-Büroimmobilien enthalten. Das sei weniger als ein Prozent des Exposures aller Immobilien-Assets der Bank. Sorgen um größere Ausfälle macht sich der Bankchef nicht, auch weil man bei dem jüngsten Stresstest sehr gut abgeschnitten habe. Im schlimmsten Fall sei aber der Management Overlay von 80 Mio. Euro, den die Bank zusätzlich zu den Risikokosten von 93 Mio. Euro auf der hohen Kante habe, absolut ausreichend um allfällige Verluste auszugleichen, sagte Abuzaakouk.

Angesprochen auf die immer wieder hochkochende Kritik zur Konsumentenzufriedenheit in Österreich gab sich Abuzaakouk eher zurückhaltend. "Es gibt immer Raum für Verbesserungen", sagte der Bank-CEO. Die BAWAG betreibe mehrere soziale Projekte. Über diese wolle sie ihre Kunden in den kommenden Monaten noch intensiver informieren. Konkrete Maßnahmen für mehr Kundenzufriedenheit oder zur Akquise neuer Kunden nannte er aber nicht.

Die Aktionäre lässt die BAWAG indessen großzügig an ihrem Unternehmensgewinn teilhaben. Für das abgelaufene Jahr will die Bank eine Dividende von 5,0 Euro je Aktie ausschütten, insgesamt soll die Ausschüttung 393 Mio. Euro betragen.

An der Wiener Börse legten die Aktien der BAWAG im Vormittagshandel um knapp 3 Prozent zu.

(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 0150-24, 88 x 86 mm) bel/ivn/sag

 ISIN  AT0000BAWAG2
 WEB   http://www.bawagpsk.com

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