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Wiener Börse 2 - Andritz und Lenzing im Fokus / Andritz-Aktie legt starke 4,1 Prozent

Der Wiener Aktienmarkt hat am Mittwoch den Handel deutlich höher beendet. Der heimische Leitindex ATX gewann 1,38 Prozent auf 3.431,27 Punkte. Auch an den europäischen Leitbörsen herrschte eine starke Anlegerstimmung vor. International wurden einige erfreuliche Unternehmensquartalsberichte wie etwa vom US-Streamingdienst Netflix oder der deutschen Softwareschmiede SAP positiv aufgenommen.

Am heimischen Aktienmarkt rückten auf Unternehmensebene Andritz und Lenzing mit Nachrichten in den Fokus. Die Andritz-Aktie kletterte 4,1 Prozent auf 58,70 Euro hoch. Am heutigen Kapitalmarkttag präsentierte der steirische Anlagenbauer laut Aussendung neue Ziele, die bis 2026 erreicht werden sollen. Geplant sei eine Umsatzsteigerung auf über 10 Milliarden Euro bei einer EBITA-Marge von über 9 Prozent. Zudem soll ein Konzernergebnis von über 6 Prozent vom Umsatz eingefahren werden.

Die Zahlen für das Gesamtjahr 2023 sind noch ausständig, die Veröffentlichung ist für 29. Februar angesetzt. 2022 hatte Andritz Verkaufserlöse in Höhe von 7,54 Mrd. Euro erzielt, die EBITA-Marge belief sich auf 8,6 Prozent. Das Konzernergebnis lag bei 402,6 Mio. Euro.

Weiters haben die Analysten der Baader Bank sowohl ihr Anlagevotum "Buy" als auch ihr Kursziel von 75 Euro für die Aktien des Unternehmens bekräftigt. Der zuständige Experte Peter Rothenaicher sieht die Aktien weiterhin als massiv unterbewertet an und ortet positive Gewinnaussichten. Zudem befindet sich die Andritz-Aktie weiter auf der Empfehlungsliste "Top Picks" von der Baader Bank.

Der Faserhersteller Lenzing kämpft weiter mit dem wirtschaftlichen Umfeld und schreibt fast eine halbe Milliarde Euro ab. Die jährliche Evaluierung der Bewertung von Vermögenswerten gemäß den internationalen Bilanzierungsregeln (IFRS) habe eine Wertminderungsbedarf von bis zu 480 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2023 ergeben, teilte das Unternehmen bereits am Dienstagabend nach Börsenschluss mit.

Die Sonderabschreibungen seien nicht zahlungswirksam und haben der Aussendung zufolge keine Auswirkungen auf das Gesamtjahres-EBITDA 2023, wirken jedoch auf das EBIT für das Geschäftsjahr 2023, wie Lenzing erklärte. Die Lenzing-Papiere schlossen nach deutlichen Verlaufsgewinnen prozentuell unverändert. Die Analysten der Erste Group hätten eine negative Marktreaktion erwartet.

Der Lenzing-Vorstand konkretisierte aber auch die bisherige Ergebnisprognose. Das Unternehmen wird demnach 2023 ein EBITDA von rund 300 Mio. Euro berichten. Bisher hieß es, das EBITDA werde zwischen 270 und 330 Mio. Euro liegen. Dies wurde von den Anlegern wohl beruhigend aufgenommen, hieß es aus dem Handel.

Unter den schwergewichteten Banken verteuerten sich die BAWAG-Titel um 1,7 Prozent. Erste Group legten ebenfalls 1,7 Prozent zu. Die Aktionäre der Raiffeisen Bank International konnten ein Plus in Höhe von 0,4 Prozent verbuchen.

Im Technologiebereich gewannen AT&S zwei Prozent. Der Leiterplattenhersteller AT&S hat im malaysischen Kulim ein neues Werk für vorerst rund 1.000, Ende 2024 schon für rund 2.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eröffnet.

ste/sto

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