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Wiener Börse 2 - Schwache internationale Anlegerstimmung / Gedämpfte US-Zinssenkungserwartungen belasten international ATX büßt 1,68 Prozent ein - SBO 2023 mit Rekordumsatz

Die Wiener Börse hat sich am Mittwoch tiefrot aus dem Handel verabschiedet. Der ATX verlor deutliche 1,68 Prozent auf 3.327,04 Einheiten, schloss damit aber etwas über seinem Tagestief. Auch an den europäischen Leitbörsen gab es merkliche Kursverluste zu sehen.

Wie bereits am Dienstag drückten die gedämpften Zinssenkungserwartungen in den USA weiter international auf die Stimmung der Aktienanleger. In Europa rückten Aussagen aus der EZB in den Mittelpunkt. Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte in einigen Monaten eine erste Zinssenkung vornehmen. Ein solcher Schritt sei im Sommer durchaus wahrscheinlich, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde der Nachrichtenagentur Bloomberg auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Zugleich dämpfte die Französin etwas die Erwartungen mit Verweis auf die Konjunkturabhängigkeit der EZB-Geldpolitik. Sie nannte auch ein gewisses Maß an Unsicherheit und einige Frühindikatoren, die noch nicht das gewünschte Niveau erreicht hätten.

Am heimischen Aktienmarkt stand mit veröffentlichten Geschäftszahlen Schoeller-Bleckmann (SBO) im Fokus der Anleger. Nach 2022 hat der niederösterreichische Ölfeldausrüster auch 2023 seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um 17 Prozent auf den Rekordwert von 585 Mio. Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich nach vorläufigen Zahlen von 96,2 Mio. Euro auf 104 Mio. Euro. Die Analysten der Erste Group bewerteten die vorgelegten Ergebnisse als weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Die SBO-Aktie verbuchte in einem schwachen Umfeld ein Minus von 0,2 Prozent, lag damit aber klar über dem Marktdurchschnitt.

Unter Druck standen die Titel der Stromversorger. Die Verbund-Aktie fiel um weitere 2,8 Prozent. Bereits am Vortag kamen die Titel des Energieversorgers um deutliche 3,4 Prozent zurück. Beim Branchenkollegen EVN betrug der Kursabschlag am Berichtstag satte 3,5 Prozent.

Einheitlich auf den Verkaufslisten der Anleger präsentierten sich auch die Aktien der schwergewichteten Banken. Die Aktionäre der Raiffeisen Bank International mussten ein Minus in Höhe von 2,4 Prozent verbuchen. BAWAG und Erste Group gaben jeweils 0,9 Prozent nach.

Neue Analystenmeinungen lagen zu den Anteilsscheinen von OMV und voestalpine vor. Die Experten von Raiffeisen Research haben ihr Anlagevotum "Buy" für die OMV-Aktien bestätigt. Das Kursziel auf 12-Monatssicht für die Titel des Energie- und Chemiekonzerns wurde von 60,00 Euro auf 55,00 Euro nach unten revidiert. Die OMV-Titel fielen um 2,8 Prozent auf 37,85 Euro.

Zudem haben die Wertpapierexperten von Raiffeisen Research ihr Kursziel für die Wertpapiere des Stahlkonzerns voestalpine von 35 auf 30 Euro reduziert. Die "Hold"-Bewertung wurde gleichzeitig unverändert belassen. Die voest-Papiere schlossen mit einem Minus von 1,0 Prozent auf 26,50 Euro.

Die Titel des Faserherstellers Lenzing rasselten gar um 4,1 Prozent nach unten. Fast vier Prozent an Kurswert büßten Warimpex ein. Mehr als dreiprozentige Rückgänge wiesen AT&S, Kapsch TrafficCom und Mayr-Melnhof ein.

ste/sto

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