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Wiener Börse (Mittag) - ATX verliert deutliche 1,75 Prozent / Schwache europäische Anlegerstimmung - Gedämpfte US-Zinssenkungserwartungen belasten international - SBO 2023 mit Rekordumsatz

Die Wiener Börse hat sich am Mittwoch im Mittagshandel tiefrot präsentiert. Der ATX verlor bis zwölf Uhr deutliche 1,75 Prozent auf 3.324,49 Einheiten, nachdem der heimische Leitindex am Vormittag seine Abschläge ausgeweitet hatte. Auch an den europäischen Leitbörsen gab es nach negativen Vorgaben von der Wall Street am Vorabend merkliche Kursverluste zu sehen.

Wie bereits am Dienstag drückten die gedämpften Zinssenkungserwartungen in den USA weiter auf die Stimmung der Aktienanleger. In Europa rückten Aussagen aus der EZB in den Mittelpunkt. Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte in einigen Monaten eine erste Zinssenkung vornehmen. Ein solcher Schritt sei im Sommer durchaus wahrscheinlich, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde der Nachrichtenagentur Bloomberg auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Zugleich dämpfte die Französin etwas die Erwartungen mit Verweis auf die Konjunkturabhängigkeit der EZB-Geldpolitik. Sie nannte auch ein gewisses Maß an Unsicherheit und einige Frühindikatoren, die noch nicht das gewünschte Niveau erreicht hätten.

Am heimischen Aktienmarkt stand mit veröffentlichten Geschäftszahlen Schoeller-Bleckmann (SBO) im Fokus der Anleger. Nach 2022 hat der niederösterreichische Ölfeldausrüster auch 2023 seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um 17 Prozent auf den Rekordwert von 585 Mio. Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich nach vorläufigen Zahlen von 96,2 Mio. Euro auf 104 Mio. Euro. Die Analysten der Erste Group bewerteten die vorgelegten Ergebnisse als weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Die SBO-Aktie tendierte in einem schwachen Umfeld mit minus 0,6 Prozent und damit über dem Marktdurchschnitt.

Einheitlich auf den Verkaufslisten der Anleger präsentierten sich die Aktien der schwergewichteten Banken. Die Aktionäre der Raiffeisen Bank International mussten ein starkes Minus in Höhe von 2,3 Prozent verbuchen. BAWAG und Erste Group gaben jeweils 1,2 Prozent nach.

Die Verbund-Aktie fiel um weitere 3,1 Prozent. Bereits am Vortag kamen die Titel des Energieversorgers um deutliche 3,4 Prozent zurück. Beim Branchenkollegen EVN betrug der Kursabschlag am Berichtstag 3,1 Prozent.

Unter den weiteren Schwergewichten ermäßigten sich OMV um 2,3 Prozent. voestalpine schwächten sich um 1,8 Prozent ab. Die Papiere des Faserherstellers Lenzing rasselten gar um vier Prozent nach unten.

ste/mha

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