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EQS-News: Studie zur Frequenzsituation im deutschen Mobilfunkmarkt zeigt: Es gibt nach wie vor genügend Funkspektrum für den Betrieb von vier Netzen (deutsch)

Studie zur Frequenzsituation im deutschen Mobilfunkmarkt zeigt: Es gibt nach wie vor genügend Funkspektrum für den Betrieb von vier Netzen

EQS-News: 1&1 AG / Schlagwort(e): Studienergebnisse/Sonstiges

Studie zur Frequenzsituation im deutschen Mobilfunkmarkt zeigt: Es gibt nach

wie vor genügend Funkspektrum für den Betrieb von vier Netzen

17.01.2024 / 07:00 CET/CEST

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

Studie zur Frequenzsituation im deutschen Mobilfunkmarkt zeigt:Es gibt nach

wie vor genügend Funkspektrum für den Betrieb von vier Netzen

* Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica verfügen nach dem Wegfall von

E-Plus über überdurchschnittlich große Frequenzportfolios im

europäischen Vergleich

* Trotz großer Frequenzportfolios liegt Deutschland bei der

Netzverfügbarkeit hinter anderen großen europäischen Ländern zurück

* Teile der Mid- und Low-Band-Frequenzen werden derzeit nicht effizient

eingesetzt

* Bevorstehende Frequenzvergabe muss sowohl im Sinne des Wettbewerbs als

auch einer effizienten Nutzung die Bedarfe aller Netzbetreiber

berücksichtigen

* Andere große europäische Länder mit vier Anbietern machen es vor - auch

in Deutschland gibt es keinen Grund, warum eine faire Verteilung der

Frequenzen nicht gelingen sollte

Montabaur, 17. Januar 2024. Deutschland hat wieder vier Mobilfunknetze - das

1&1 Netz ist seit Dezember 2023 voll funktionsfähig. Als erster Anbieter in

Europa setzt 1&1 dabei auf die neuartige Open-RAN-Technologie - cloud-nativ,

unabhängig von spezialisierten Netzausrüstern wie z.B. Huawei und bereit für

Anwendungen in Echtzeit.

Trotz dieser Innovationskraft ist der diskriminierungsfreie Zugang zu

Funkfrequenzen auch für 1&1 eine zentrale Voraussetzung für einen

wettbewerbsfähigen Netzbetrieb. Eine Studie der internationalen

Beratungsgesellschaft Aetha Consulting im Auftrag von 1&1 - "Die

Frequenzsituation in Deutschland vor der anstehenden Frequenzvergabe 2024/25"

- beleuchtet die Frequenzsituation auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. Die

Experten von Aetha kommen zu dem Schluss, dass bei der anstehenden

Frequenzvergabe im Sinne eines lebendigen Wettbewerbs und einer effizienten

Frequenznutzung alle vier Netzbetreiber fair berücksichtigt werden müssen.

Die Studie entkräftet die Argumente von Deutscher Telekom, Vodafone und

Telefónica, die für eine einseitige Verlängerung ihrer Ende 2025

auslaufenden Nutzungsrechte ohne Berücksichtigung von 1&1 lobbyieren.

Ausgangslage

Im regulären Vergabezyklus der Bundesnetzagentur (BNetzA) stehen ab Januar

2026 neben 240 MHz an Mid-Band-Spektrum (1800 MHz und 2600 MHz) auch 60 MHz

an Low-Band-Frequenzen im Bereich 800 MHz zur Verfügung. Diese Bandbreiten

sind sowohl für die Netzabdeckung und Versorgung in Innenräumen dicht

besiedelter städtischer Gebiete als auch für die Bereitstellung

ausreichender Datengeschwindigkeiten und Netzkapazitäten unabdingbar und

sind damit für alle Netzbetreiber von hoher Bedeutung. In einem aktuellen

Konsultationspapier der BNetzA wird anstatt der üblichen Frequenzauktion

erstmals eine Verlängerung auslaufender Frequenzrechte von Deutsche Telekom,

Vodafone und Telefónica erwogen. Dies käme einer Subventionierung der drei

etablierten Netzbetreiber in Milliardenhöhe gleich.

Im Rahmen der Konsultation hat die BNetzA Stellungnahmen von Unternehmen,

Politik, Verbänden, Behörden, Stadtnetzen und weiteren Marktteilnehmern

erhalten. Darin plädieren Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica für die

Verlängerung ihrer Frequenznutzungsrechte ohne Berücksichtigung der

Frequenzbedarfe von 1&1, während sich 36 andere Stakeholder für die

Berücksichtigung der Interessen des Neueinsteigers aussprechen.

Mythos 1: "Es gibt zu wenig Spektrum für vier Anbieter"

Nach dem Wegfall von E-Plus gibt es seit dem Markteintritt von 1&1 auch in

Deutschland wieder vier Netzbetreiber, so wie in allen anderen großen

europäischen Ländern. Ein Vergleich der Frequenzportfolios in anderen

Ländern mit vier Netzbetreibern zeigt, dass die drei etablierten deutschen

Netzbetreiber über deutlich mehr Frequenzen als die jeweiligen

"Top-3-Anbieter" in Europa verfügen. Konkret haben sie durchschnittlich

Zugriff auf 38 MHz mehr Spektrum in Low-Band-Bereichen und ihr

Gesamtportfolio ist sogar fast 120 MHz größer. Diese zusätzliche

Frequenzausstattung wird in anderen Ländern typischerweise von dem jeweils

vierten Netzbetreiber gehalten.

"Dass vier Netze parallel und ohne die Gefahr von Funklöchern und

Kapazitätsengpässen betrieben werden können, zeigt sich in den anderen

großflächigen europäischen Ländern - egal ob Großbritannien, Frankreich,

Spanien, Italien oder Polen. Denn das Funkspektrum ist europaweit

harmonisiert und in nahezu identischer Menge verfügbar", so Marc Eschenburg,

Partner bei Aetha Consulting.

"Um den Weg zu bereiten, dass auch Deutschland wieder über vier

Mobilfunknetze verfügt, hat die Bundesnetzagentur bei der 5G-Auktion 2019

spezielle Regeln für Neueinsteiger erlassen. 1&1 hat über eine Milliarde

Euro für erstes hochfrequentes Spektrum investiert und sich darauf

verlassen, dass Ende 2025 weitere Frequenzen verfügbar werden. So sahen es

die Auktionsbedingungen ausdrücklich vor", sagt Ralph Dommermuth, CEO der

1&1 AG. "Vor allem befinden sich sämtliche Low-Band-Frequenzen in den Händen

der etablierten Netzbetreiber. Mit den 800 MHz-Frequenzen wird Ende 2025

lediglich ein Drittel der Low-Band-Frequenzen frei. Das heißt, Deutsche

Telekom, Vodafone und Telefónica können ohnehin bis mindestens 2034

uneingeschränkt auf die anderen zwei Drittel bei 700 und 900 MHz zugreifen.

Würde 1&1 bei der Frequenzvergabe ausgeschlossen, wären wir für viele Jahre

blockiert und könnten unser Netz nicht wettbewerbsfähig betreiben."

Mythos 2: "Die etablierten Netzbetreiber nutzen ihre großen

Frequenzportfolios vollumfänglich"

Low-Band-Frequenzen im Bereich 800 MHz sowie Mid-Band-Frequenzen im Bereich

1800 MHz- und 2100 MHz werden von den etablierten Netzbetreibern weitflächig

effizient für die 4G und 5G-Versorgung eingesetzt. Jedoch werden Frequenzen

im Bereich 700 MHz, 900 MHz, 1500 MHz und 2600 MHz an vielen

Antennenstandorten nicht genutzt. Im gesamten Low-Band-Bereich weist die

Studie basierend auf Daten renommierter Messfirmen auf, dass nur an fünf

Prozent der deutschlandweiten Standorte mehr als 40 MHz der je etabliertem

Netzbetreiber zur Verfügung stehenden 60-70 MHz eingesetzt werden. Ein

Verzicht auf jeweils 20 MHz im Bereich der 700 oder 900 MHz-Frequenzen wäre

demnach für jeden Netzbetreiber ohne signifikante Qualitätseinschränkungen

möglich. Auch die Versorgungsauflagen der BNetzA zur Bereitstellung von

Geschwindigkeiten von 100 Mbps sind mit 40 MHz im Low-Band-Bereich

erfüllbar.

Mythos 3: "Die großen Frequenzportfolios der etablierten Netzbetreiber sind

die Basis für eine hohe Netzqualität in Deutschland. Teilt man insbesondere

das Low-Band-Spektrum durch vier, drohen Funklöcher"

Basierend auf Messdaten unabhängiger Experten von OpenSignal und Ookla

stellt die Aetha-Studie fest: Deutschland liegt trotz der (nach dem Wegfall

von E-Plus) überdurchschnittlich großen Frequenzportfolios der drei

etablierten Netzbetreiber bei der Netzverfügbarkeit im Vergleich mit anderen

großen europäischen Ländern wie Spanien, Frankreich, Großbritannien und

Italien zurück. Auch bei der Datengeschwindigkeit liegt Deutschland nur im

Mittelfeld - und das trotz deutlich geringerem Datenverkehr pro Kunde im

Vergleich zu anderen europäischen Ländern.

Die großen Frequenzportfolios der etablierten Netzbetreiber stehen demnach

in keinem direkten Zusammenhang mit einer guten Netzqualität. Insbesondere

bei der Datengeschwindigkeit erzielen Länder mit kleineren Portfolios per

Netzbetreiber in der Regel höhere Werte. Der von Aetha erhobene Benchmark

zeigt zudem, dass es bei der Performance keine messbaren Unterschiede

zwischen Ländern mit drei oder vier Mobilfunknetzen gibt.

Fazit

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Deutsche Telekom, Vodafone und

Telefónica ihre Netze selbst bei einem theoretischen vollständigen Verlust

von 800 MHz-Frequenzen durch eine intensivere Nutzung ihrer weiteren

Low-Band-Frequenzen flächendeckend betreiben könnten. Allerdings wäre es für

den deutschen Markt wesentlich nützlicher, die weniger genutzten 700 und 900

MHz-Frequenzen in die anstehende Vergabe einzubeziehen - wie 2022 bereits

von der Bundesnetzagentur angeregt - um einen teuren Bieterwettstreit und

weitreichende Umbaumaßnahmen der bestehenden Netzbetreiber zu vermeiden.

Eine Verlängerung der Frequenzen allein zu Gunsten der drei etablierten

Netzbetreiber würde dazu führen, dass wichtige Teile der Low- und

Mid-Band-Frequenzen potenziell langfristig weiter ungenutzt bleiben.

Gleichzeitig würde sich die bestehende ungleiche Verteilung der Frequenzen

zu Gunsten der etablierten Netzbetreibern im Vergleich zu 1&1 für viele

Jahre zementieren. Dies würde die Wettbewerbsfähigkeit des vierten

Netzbetreibers unweigerlich fundamental einschränken.

"Wenn wir fair behandelt werden, stehen auch wir alternativen Verfahren zur

Frequenzvergabe offen gegenüber - dazu gehört auch die Verlängerung von

Frequenzrechten. Andere Länder machen es vor: Um einen fairen Wettbewerb zu

gewährleisten, erhielten beispielsweise bei der

Low-Band-Frequenzverlängerung in Frankreich alle vier Netzbetreiber -

inklusive des Neueinsteigers Free Mobile - den gleichen Anteil an den zu

vergebenden Frequenzen. Auch in Deutschland gibt es keinen Grund, warum eine

faire Verteilung der Frequenzen nicht gelingen sollte", so Ralph Dommermuth

CEO der 1&1 AG.

Über die 1&1 AG

Die 1&1 AG ist ein börsennotierter Telekommunikationsanbieter mit Sitz in

Montabaur. Das Unternehmen gehört zum Konzernverbund der United Internet AG.

1&1 betreibt als erster Netzbetreiber Europas ein vollständig

virtualisiertes Mobilfunknetz auf Basis der innovativen

Open-RAN-Technologie. Neben einem umfassenden Portfolio an

Mobilfunkprodukten bietet das Unternehmen Breitbandanschlüsse an, die

zumeist auf dem deutschlandweiten Glasfaser-Transportnetz von 1&1 Versatel

basieren sowie Mehrwert-Anwendungen wie Heimvernetzung/ Smart Home,

Online-Storage, Video-on-Demand und IPTV.

Während die Marke 1&1 Value- und Premiumsegmente adressiert, sprechen die

Discount-Marken des Konzerns preisbewusste Zielgruppen an.

Pressekontakt

Robin Schmidt

Mail: presse@1und1.de

Über Aetha Consulting

Aetha Consulting Limited berät führende Unternehmen in den Technologie-,

Medien- und Telekommunikationsbranchen bei richtungsweisenden strategischen

und regulatorischen Entscheidungen. Die Empfehlungen Aethas beruhen auf

tiefgreifenden quantitativen Analysen und der branchenspezifischen Erfahrung

unserer Mitarbeiter. Sie sind darauf ausgerichtet, unsere Kunden bei

komplexen Entscheidungen kompetent und zielführend zu beraten.

Im Bereich der Frequenzregulierung ist Aetha eines der führenden Unternehmen

weltweit. In den letzten 10 Jahren allein hat Aetha Mobilfunknetzbetreiber,

Regulierungsbehörden und finanzielle Institutionen in über 100

Vergabeverfahren und anderen frequenzregulatorischen Entscheidungen weltweit

unterstützt.

Kontakt

Marc Eschenburg

Mail: enquiries@aethaconsulting.com

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