Aktien Frankfurt: Dax verliert vor US-Inflationsdaten etwas an Schwung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Donnerstag vor
den mit Spannung erwarteten US-Inflationszahlen etwas von seinem
Schwung aus dem frühen Handel eingebüßt. Auch dank positiver
Vorgaben von den Übersee-Börsen war er zunächst mit 16 839 Punkten
an sein Rekordhoch von Mitte Dezember bei knapp über 17 000 Punkten
etwas näher herangerückt. Gegen Mittag belief sich das Plus aber nur
noch auf 0,23 Prozent beim Stand von 16 728,04 Punkten. Vor der
Daten-Veröffentlichung am Nachmittag werden die Anleger also etwas
vorsichtiger.
Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am
vorletzten Handelstag der Woche um 0,83 Prozent auf 26 465,04 Zähler
hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um
0,3 Prozent zu.
Mit den US-Verbraucherpreisen stehe die wohl wichtigste
Konjunkturzahl der Woche auf dem Programm, hieß es von der
Landesbank Helaba. "Mit den Zahlen werden die
Zinssenkungserwartungen auf die Probe gestellt, die weiterhin recht
ambitioniert erscheinen." Die Inflation gilt neben dem Arbeitsmarkt
als wichtigster Faktor für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed und
damit für das Zinsniveau.
Der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, hatte am Vorabend
gesagt, dass man noch mehr Anzeichen einer wirtschaftlichen
Abkühlung in den USA sehen wolle, bevor der Leitzins gesenkt werden
könne. Williams hatte aber ebenso angemerkt, dass das aktuelle
Leitzinsniveau ausreichen dürfte, um die Inflation in Richtung des
Zwei-Prozent-Ziels abkühlen zu lassen.
Im Dax waren am Donnerstag Deutsche Bank das
Schlusslicht mit minus 3,1 Prozent. Anleger nahmen hier nach der
Kursrally seit Ende Oktober Gewinne mit. Außerdem sehen die
Analysten des Investmenthauses Kepler Cheuvreux die Kosten- und
Ertragsentwicklung der Bank skeptisch.
An der Dax-Spitze gewannen Zalando 2,2 Prozent, womit
sich die Titel des Online-Modehändlers nach ihrem jüngsten
Kursverfall etwas stabilisierten. Auftrieb gaben gut aufgenommene
Geschäftszahlen des Internet-Bekleidungshändlers About You, dessen
Anteile um fast ein Viertel in die Höhe schnellten.
Bei den Aktionären des Biosprit-Herstellers Verbio
ist die Laune angesichts eines Kurseinbruchs von fast neun Prozent
weiter im Keller. Grund ist eine negative Einschätzung der Deutschen
Bank, die die Papiere gleich doppelt abgestuft und aus der Kauf-
eine Verkaufsempfehlung gemacht hatte.
Die Aktien von Rational kletterten mit einem Plus von
mehr als sieben Prozent wieder über die runde Marke von 700 Euro,
die im vergangenen Jahr ein zäher Widerstand gewesen war. Der
Großküchenausrüster hatte dank eines starken Schlussquartals im
vergangenen Jahr besser abgeschnitten als erwartet, wie aus
vorläufigen Geschäftszahlen hervorgeht.
Bei Südzucker treibt vor allem das Zuckersegment mit
hohen Preisen das Geschäft an. Die Kennziffern für das dritte
Geschäftsquartal sähen etwas besser aus als erwartet, sagte ein
Händler. Die Jahresprognose bestätigte der Konzern. Schwankend
zwischen Plus und Minus, ließ der Aktienkurs eine klare Richtung
vermissen. Zuletzt ging es wieder um ein Prozent bergab./ajx/jha/