ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax kommt vor US-Inflationsdaten nicht weiter
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Mittwoch
nur wenig bewegt. Vor den am Donnerstag anstehenden
US-Verbraucherpreisen herrschte Zurückhaltung und so beendete der
deutsche Leitindex den Handel zur Wochenmitte mit plus 0,01 Prozent
auf 16 689,81 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen
Werte ging es um 0,29 Prozent auf 26 247,69 Punkte nach unten.
Seit seinem Rekordhoch bei knapp über 17 000 Punkten Mitte Dezember
schwankt der Dax - abgesehen von einem kurzen Anlauf auf die
Bestmarke Anfang Januar - überwiegend zwischen rund 16 500 und 16
800 Punkten. Der Weg zum Rekord wurde durch Erwartungen an schon
baldige Leitzinssenkungen in den USA und schließlich auch in der
Eurozone geebnet.
Inzwischen wurden die hochfliegenden Erwartungen an die 2024
anstehenden Zinsschritte in den USA angepasst. Es wird nur noch mit
fünf Zinsschritten um jeweils 0,25 Prozentpunkte statt mit sechs
gerechnet. Die Inflationszahlen am Donnerstag dürften weitere
Anhaltspunkte liefern, ob diese Prognosen eher zutreffen oder nicht,
weshalb die Daten so wichtig sind. Sie hingen wie ein
Damoklesschwert über dem Dax, so Analyst Konstantin Oldenburger von
CMC Markets. "Die Anleger warten auf ein Signal, ob die Rally seit
Oktober vergangenen Jahres nach der gesunden Pause fortgesetzt
werden kann oder nicht."
Unter den Einzelwerten hierzulande waren am Mittwoch die Aktien von
Heidelberg Materials mit plus 2,3 Prozent der
Dax-Spitzenwert. Eine Empfehlung der Bank of America gab Auftrieb.
Analyst Arnaud Lehmann sieht auch nach der jüngsten Rally weiteres
Kurspotenzial für die Papiere des Baustoffherstellers.
Die Vorzugsaktien von Sartorius scheiterten trotz
einer Kaufempfehlung der britischen Bank HSBC an der gleitenden
21-Tage-Linie bei etwas über 329 Euro, die den kurzfristigen Trend
signalisiert. Dieser ist zwar aufwärts gerichtet, doch die Linie
markiert offensichtlich einen starken Widerstand. Der Aktienkurs
sank um 2,6 Prozent. Analyst Rajesh Kumar blickt aber positiv auf
das Wachstumspotenzial des Pharma- und Laborzulieferers.
Im MDax sackten die Aktien von Redcare Pharmacy um
9,6 Prozent ab und waren Index-Schlusslicht - ungeachtet besser als
erwartet ausgefallener Zahlen zum Schlussquartal 2023. Auslöser war
eine Abstufung durch Warburg Research. Die starken vorläufigen
Umsätze im Gesamtgeschäftsjahr untermauerten zwar das
Anlageargument, dass Redcare die am besten positionierte
Online-Apotheke in Europa sei und Marktanteile gewinne, schrieb
Analyst Michael Heider. Gleichwohl sei es mit Blick auf den zuletzt
starken Kursanstieg Zeit für eine Atempause.
Auto1 rutschten als schwächster Wert im
Kleinwertebarometer SDax um 7,7 Prozent in Richtung
Rekordtief ab. JPMorgan-Analyst Marcus Diebel rechnet nach
Gesprächen mit dem Management des Online-Autohändlers mit einem
schwächeren Jahresende als von ihm zuvor gedacht. Insbesondere der
Absatz im Segment Merchant, der Plattform für Gebrauchtwagenhändler,
stehe weiter unter Druck.
Beim Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 hielt sich die
Bewegung mit plus 0,04 Prozent auf 4468,98 Punkte ebenso in Grenzen
wie in Paris, wo der Cac 40 prozentual fast
unverändert schloss. In London ging es für den FTSE 100
um 0,42 Prozent abwärts. In New York standen der Dow
Jones Industrial und die Nasdaq-Indizes zum
europäischen Börsenschluss etwas höher.
Der Euro legte zu. Die Gemeinschaftswährung kostete
nach dem Börsenschluss 1,0953 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank
(EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0946 (Dienstag:
1,0940) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9135 (0,9140) Euro
gekostet.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,21 Prozent am Vortag auf
bei 2,19 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05
Prozent auf 126,30 Punkte. Der Bund-Future sank um
0,21 Prozent auf 135,11 Punkte./ajx/he