FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag zugelegt
und dabei die Marke von 16 700 Punkten zurückerobert. Die
überwiegend freundlichen US-Börsen gaben Auftrieb. Mit einem Plus
von 0,74 Prozent auf 16 716,47 Punkte ging der deutsche Leitindex
aus dem Börsenhandel. Der MDax der mittelgroßen Werte
gewann 0,99 Prozent auf 26 316,35 Punkte. Europaweit wurden
ebenfalls Gewinne verbucht.
Solange der Dax den Tiefpunkt aus der letzten Woche bei etwas unter
16 450 Punkten nicht unterschreite, "könnte die Erholung weiter und
über 17 000 Punkten auch wieder in eine Rally übergehen", erwartet
Konstantin Oldenburger, Marktanalyst beim Broker CMC Markets. Dabei
wird das wichtigste Nachrichtenereignis der Woche die am Donnerstag
anstehende Veröffentlichung der US-Inflation im Monat Dezember sein.
Mit dieser weiteren Indikation für die zukünftige
Leitzinsentwicklung steht die zuletzt ziemlich ins Stocken geratene
Rally laut Oldenburger vor der nächsten Bewährungsprobe.
Die Erwartungen an rasche Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank
Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) in diesem Jahr sind
zuletzt etwas gesunken. Nach der Jahresendrally müssen sich die
Marktteilnehmer vorerst damit abfinden, dass im Dax das im Dezember
erreichte Rekordhoch bei etwas über 17 000 Punkten etwas aus dem
Blick geraten ist.
Zu den Spitzenwerten hierzulande zählten an diesem Montag die Aktien
von Airbus mit plus 2,6 Prozent im Dax. Sie
profitierten von einem vorübergehenden Startverbot für Maschinen des
Typs Boeing 737-9 Max. Der US-Konkurrent steht wegen
eines während eines Fluges abgerissenen Kabinenteils aktuell im
Rampenlicht.
Den am Morgen noch schwachen Zalando-Aktien gelang im
Handelsverlauf der Dreh ins Plus. Sie legten letztlich um 1,5
Prozent zu. Am Vormittag waren sie ihrem Rekordtief aus dem Herbst
2014 noch ein Stückchen näher gerückt. Das hatte damals, kurz nach
dem Börsengang des Internet-Modehändlers, bei gut 17 Euro gelegen.
Den Anteilen von Carl Zeiss Meditec verhalf im MDax
eine Kaufempfehlung der schweizerischen Bank UBS zu Gewinnen. Nach
Ansicht von Analyst Graham Doyle wird das getrübte Ergebniswachstum
des Medizintechnikunternehmens in diesem Jahr einen positiven
Wendepunkt erreichen. Die Papiere gewannen 5,9 Prozent.
Im Nebenwerte-Index SDax waren es optimistische
Aussagen des Traton-Vorstandschefs , die den Papieren
der VW-Nutzfahrzeugholding ein Plus von 4,6 Prozent bescherten.
Christian Levin will in den kommenden Jahren die Ergebnisse von
Traton weiter verbessern, wie er der schwedischen Wirtschaftszeitung
"Dagens Industri" sagte.
Eckert & Ziegler legten als SDax-Spitzenreiter um 7,3 Prozent zu und
sind damit zurück auf dem höchsten Stand seit Mai 2023. Das
Strahlen- und Medizintechnikunternehmen gab eine strategische
Partnerschaft mit Artbio bekannt. Im Rahmen der Zusammenarbeit wird
Eckert & Ziegler eigenen Angaben zufolge das Biotech-Unternehmen
dabei unterstützen, die Herstellung und Lieferung seiner Therapien
zu realisieren.
Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,49
Prozent auf 4485,48 Zähler. In Paris legte der Cac 40 ebenfalls
moderat zu, und auch in London gelang letztlich der Sprung in
positives Terrain. In den USA gab der Wall-Street-Index Dow Jones
Industrial zwar leicht nach, doch der marktbreite S&P 500 legte
moderat und die technologielastigen Nasdaq-Indizes deutlich zu.
Der Euro kostete am frühen Abend 1,0974 US-Dollar.
Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0946 (Freitag: 1,0921)
US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9135 (0,9156) Euro.
Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite bei 2,18 Prozent. Der
Rentenindex Rex sank um 0,01 Prozent auf 126,38
Punkte. Der Bund-Future rückte um 0,38 Prozent auf
135,98 Punkte vor./ck/he