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Investmentumsatz 2023 erwartungsgemäß deutlich rückläufig

Frankfurt/Main (ots) - BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Investmentzahlen

für 2023

Investmentumsatz erwartungsgemäß deutlich rückläufig

Das Jahr 2023 stand auf den Investmentmärkten im Schatten gestiegener Zinsen und

einer schwachen Konjunktur. Die typische Jahresendrallye fiel demzufolge

weitestgehend aus. Insgesamt wurden 2023 knapp 23,3 Mrd. EUR in gewerbliche

Immobilien investiert. Gegenüber dem sehr guten Vorjahreswert beläuft sich der

Umsatzrückgang auf rund 57 %, worin sich vor allem das erheblich veränderte und

schwierige Finanzierungsumfeld widerspiegelt. Auch der 10-Jahresdurchschnitt

wurde in vergleichbarem Umfang unterschritten. Das Transaktionsvolumen bewegt

sich damit weiterhin in ähnlicher Größenordnung wie in den Jahren kurz nach der

Finanzkrise. Auch Investitionen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten) fielen mit

gut 5,2 Mrd. EUR spürbar niedriger aus als im Vorjahr. Der Gesamtumsatz des

deutschen Marktes beläuft sich demzufolge auf 28,5 Mrd. EUR. Dies zeigt die

aktuelle Analyse von BNP Paribas Real Estate.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

- Mit knapp 23,3 Mrd. EUR notiert der gewerbliche Investmentumsatz rund 57 %

sowohl unter dem Vorjahreswert als auch unter dem zehnjährigen Durchschnitt

- Das Ergebnis reiht sich auf dem Niveau der Jahre 2011 bis 2012 ein

- 76 % (17,63 Mrd. EUR) entfallen auf Einzeldeals

- Portfolioverkäufe kommen insgesamt auf 5,66 Mrd. EUR

- Logistik-Investments mit knapp 6,1 Mrd. EUR an der Spitze, dicht gefolgt von

Büro- (knapp 6 Mrd. EUR) und Retail Investments (fast 5,7 Mrd. EUR)

- Berlin weiterhin an der Spitze der deutschen A-Standorte (3,22 Mrd. EUR)

- Netto-Spitzenrenditen weiter leicht gestiegen

- Marktanteil ausländischer Investoren mit 37 % unterdurchschnittlich, aber

steigend

- rund 960 erfasste Transaktionen (nur Gewerbe)

"Die Anpassungsprozesse, insbesondere bezogen auf neue, dem veränderten

Finanzierungsumfeld angepasste Preisniveaus, sind im Schlussquartal weiter

vorangeschritten. Sie spiegeln sich bislang aber noch nicht umfassend im

Transaktionsvolumen wider, auch wenn sich der im dritten Quartal zu

verzeichnende leichte Aufschwung fortgesetzt hat", erläutert Marcus Zorn, CEO

von BNP Paribas Real Estate Deutschland. "In den letzten drei Monaten 2023 wurde

mit einem registrierten Investmentumsatz von rund 7 Mrd. EUR das beste

Quartalsergebnis erzielt. Von einer Jahresendrallye wie in den vergangenen

Jahren war dieser leichte Aufwärtstrend aber noch weit entfernt. Allerdings ist

eine deutliche Belebung bei der Vorbereitung neuer Verkaufsprozesse zu

beobachten, die jedoch erst 2024 zu steigenden Umsätzen führen werden."

Die schwächelnde Konjunktur hat ebenfalls ihren Teil zum schwierigen Umfeld

beigetragen, da auch seitens der Nutzermärkte kein Rückenwind zu verzeichnen

war. Hierunter haben vor allem die traditionell überproportional am

Marktgeschehen beteiligten Büro-Investments gelitten. Vervollständigt wurde der

Mix negativer externer Einflussfaktoren insbesondere im vierten Quartal von

neuen geopolitischen Krisenherden, die erhebliche Risiken für die Erholung der

globalen Konjunktur beinhalten können. Dies alles hat dazu geführt, dass die

Unsicherheit auf den Märkten das ganze Jahr über angehalten hat. "Es gibt aber

klare Signale, dass sich dieser Trend im Laufe des Jahres 2024 sukzessive

umkehren wird. Hierfür spricht vor allem, dass aus heutiger Sicht alles darauf

hindeutet, dass der Zinsgipfel erreicht ist. Die in den letzten Wochen

gesunkenen Swap Rates unterstreichen, dass auch die Finanzmärkte mittlerweile

wieder von einer nachhaltigen Verbesserung des Finanzierungsumfelds ausgehen.

Diese Entwicklung sollte sich im zweiten Halbjahr 2024 beschleunigen.

Gleichzeitig zeichnet sich ein steigendes Angebot zu marktgängigen Preisen ab",

ergänzt Nico Keller, Deputy CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland.

Logistikobjekte knapp in Führung

Erstmalig entfällt der höchste Anteil des gesamten gewerblichen

Investmentumsatzes auf Logistikobjekte. Mit einem Ergebnis von knapp 6,1 Mrd.

EUR konnten sie sich hauchdünn vor den Assetklassen Büro und Einzelhandel

platzieren. Insgesamt entfielen 26 % des Transaktionsvolumens auf

Logistik-Investments. Zwar mussten auch sie einen deutlichen Umsatzrückgang im

Vergleich zum Rekordumsatz des Vorjahres hinnehmen, der mit minus 40 % aber

geringer ausfiel als in anderen Assetklassen. Auch in einem schwierigen Umfeld

bleiben Logistikobjekte damit aus Investorensicht attraktiv und können ihren

langfristigen Bedeutungszuwachs bestätigen.

Knapp geschlagen auf Rang zwei folgen Büroobjekte, in die knapp 6 Mrd. EUR

investiert wurden und die damit fast 26 % zum Gesamtumsatz beisteuern. Mit einem

Minus von rund 73 % gegenüber 2022 verringerte sich ihr Resultat so stark wie in

keiner anderen Assetklasse. Gleichzeitig verzeichnen sie das schwächste

Investmentvolumen seit der Finanzkrise. Verantwortlich hierfür sind gleich

mehrere Gründe. Zum einen war die notwendige Preisanpassung in keinem anderen

Marktsegment so ausgeprägt und damit zeitintensiv, zum anderen reagiert der

Büroflächenumsatz immer sehr schnell und deutlich auf rückläufige

Konjunkturentwicklungen, sodass auch von Seiten der Nutzermärkte eher negative

Signale ausgingen.

Vervollständigt wird das Führungstrio von Retail Investments, die auf gut 24 %

des Gesamtumsatzes kommen. Insgesamt beläuft sich das Transaktionsvolumen auf

knapp 5,7 Mrd. EUR. Der Umsatzrückgang zum Vorjahr liegt mit minus 39,5 % in

einer ähnlichen Größenordnung wie bei den Logistikobjekten. Analog zur

Entwicklung der Büro-Investments stellt dieses Ergebnis auch für das

Einzelhandelssegment den niedrigsten Wert seit der Finanzkrise dar. Mit Abstand

am meisten investiert wurde in Fach- und Supermärkte, die knapp 3,3 Mrd. EUR zum

Umsatz beisteuern. Im Vorjahresvergleich entspricht dies "nur" einem Rückgang um

21 %. Bezogen auf das Retail-Transaktionsvolumen insgesamt kommen sie auf einen

Anteil von fast 58 %. Der Trend, dass Investoren Objekten mit einem Schwerpunkt

im Lebensmittelbereich selbst in schwierigen gesamtwirtschaftlichen Zeiten

großes Vertrauen entgegenbringen, hat sich damit fortgesetzt.

Mit Hotels wurden gut 1,3 Mrd. EUR und damit gut 29 % weniger als im Vorjahr

umgesetzt. Ihr Anteil am Gesamtumsatz liegt demzufolge bei fast 6 %. Aufgrund

der hohen Auslastungsraten, die teilweise schon wieder das Vor-Corona-Niveau

erreicht haben, ist in diesem Marktsegment eine deutliche Zunahme des

Investoreninteresses zu verzeichnen, das sich allerdings noch nicht vollständig

im Transaktionsvolumen niederschlägt. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass

das Volumen nicht zuletzt durch das geringere Preisniveau niedriger ausfällt als

in der Vergangenheit. Rund zwei Drittel weniger investiert wurde auch in

Healthcare-Immobilien, deren Anteil sich auf knapp 5 % (1,1 Mrd. EUR) beläuft.

Hier stellt vor allem das geringe Angebot einen limitierenden Faktor für höhere

Umsätze dar.

Weiterhin nur wenige Portfoliodeals

Das Portfoliosegment zeigte sich auch im vierten Quartal vergleichsweise

schwach. Insgesamt beläuft sich das Transaktionsvolumen mit Portfolios 2023 auf

5,66 Mrd. EUR. Damit verringert sich der Umsatz im Vorjahresvergleich um über

zwei Drittel (-68 %) und fiel damit erheblich stärker aus als bei den

Einzeldeals (-52 %). Vor allem im Bürosegment konnten nur vereinzelt kleinere

Paketverkäufe erfasst werden. Einzeldeals steuern gut 17,6 Mrd. EUR zum

Gesamtumsatz bei, was einem Anteil von ca. 76 % entspricht. Im Jahresvergleich

wurden mit einzelnen Objekten rund 52 % weniger umgesetzt als 2022.

Der Anteil ausländischer Käufer liegt auch im Gesamtjahr weiter unter dem

langjährigen Schnitt. Mit knapp 37 % konnten sie ihren Anteil im Laufe des

Jahres allerdings leicht steigern. Insgesamt haben sie im bisherigen

Jahresverlauf knapp 8,6 Mrd. EUR zum Investmentumsatz beigetragen. Etwa 38 %

hiervon wurden von europäischen Anlegern beigesteuert, knapp gefolgt von

nordamerikanischen Käufern mit fast 37 %.

A-Standorte haben unter Preisfindungsprozess besonders gelitten

"Das Investmentvolumen in den deutschen A-Standorten (Berlin, Düsseldorf,

Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart) fiel um gut zwei Drittel niedriger

aus als im Vorjahr. Mit rund 9,26 Mrd. EUR wurde darüber hinaus das schwächste

Ergebnis der letzten zehn Jahre erzielt. Verantwortlich hierfür sind zwei

wesentliche Gründe. Zum einen konnten aufgrund der notwendigen Preisanpassung im

Zuge des deutlich gestiegenen Zinsniveaus das gesamte Jahr nahezu keine

großvolumigen Core-Transaktionen mit Büroobjekten registriert werden. Dies ist

aber traditionell das wichtigste Standbein für hohe Investmentumsätze in den

großen deutschen Städten. Zum anderen fällt das Volumen anteilig eingerechneter

Portfoliodeals stark unterdurchschnittlich aus, da nur wenige größere

Paket-Verkäufe getätigt wurden", erläutert Nico Keller. Mit Abstand am meisten

investiert wurde mit gut 3,22 Mrd. EUR (-62 %) erneut in Berlin. Hinter der

Hauptstadt lieferten sich München, Hamburg und Frankfurt ein enges

Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz zwei, das die bayerische Landeshauptstadt mit gut

1,33 Mrd. EUR (-69 %) knapp für sich entscheiden konnte. Aufs Podest geschafft

hat es auch die Hansestadt, wo sich der Umsatz auf 1,27 Mrd. EUR (-74 %)

beläuft. Die Mainmetropole landet nur knapp geschlagen auf Platz vier mit 1,19

Mrd. EUR (-76 %). Teilweise etwas geringere Rückgänge im Jahresvergleich weisen

die übrigen Standorte auf, auch wenn ihre Umsätze absolut betrachtet spürbar

unter denen der vier Top-Standorte liegen. In Düsseldorf wurden 882 Mio. EUR

(-69 %) umgesetzt, in Stuttgart 744 Mio. EUR (-48 %), und Köln verzeichnet ein

Transaktionsvolumen von 609 Mio. EUR (-46 %).

Renditen wie erwartet noch etwas gestiegen

Auch im vierten Quartal sind die Netto-Spitzenrenditen wie erwartet noch einmal

leicht gestiegen, da der Zinszyklus der großen Notenbanken noch nicht

vollständig abgeschlossen war. Für Büros sind sie im Schnitt der A-Standorte um

23 Basispunkte gestiegen. Teuerster Standort bleibt München mit einer

Spitzenrendite von 4,20 %. Dicht dahinter folgen gleichauf Berlin und Hamburg

mit jeweils 4,25 %. In Köln und Stuttgart sind die Renditen auf 4,40 %

geklettert, und in Frankfurt und Düsseldorf werden zum Jahresende 4,50 %

notiert. Für Logistikobjekte legte die Spitzenrendite um 15 Basispunkte auf

jetzt 4,25 % zu. Innerstädtische Geschäftshäuser erzielen aktuell im

Durchschnitt 3,76 % und zeigen sich nahezu unverändert. Grund hierfür ist, dass

in diesem Marktsegment vielfach private Anleger aktiv sind, die mit mehr

Eigenkapital agieren und weniger zinsabhängig sind als institutionelle

Investoren. Bei Fachmarktzentren ging es um 5 Basispunkte (4,75 %) nach oben.

Ein Anstieg um jeweils 10 Basispunkte verzeichneten Discounter/Supermärkte (4,90

%) und Shoppingcenter (5,60 %).

Perspektiven

Auch im Jahr 2024 werden die Investmentmärkte sich voraussichtlich noch mit

einem Umfeld konfrontiert sehen, das eine schnelle Erholung erschweren dürfte.

Die neuesten Konjunkturprognosen gehen davon aus, dass die Gesamtwirtschaft nur

moderat und langsamer als noch Mitte 2023 erhofft wachsen wird. Aktuell liegen

die Projektionen der großen Institute überwiegend in einem Korridor zwischen 0,5

und 1 % BIP-Wachstum für 2024. Gleichzeitig steigt aktuell die Arbeitslosigkeit,

wenn auch nur langsam. Es bleibt vor diesem Hintergrund abzuwarten, ob die

verhaltene Konjunkturentwicklung ausreichen wird, die Konsum- und

Investitionsneigung der Verbraucher wieder stärker zu stimulieren, was

Voraussetzung wäre, um auch die Nachfrage auf den Nutzermärkten deutlich zu

steigern. Zwar gehen wir für 2024 von wieder steigenden Büroflächenumsätzen aus,

allerdings nicht mit der gleichen Dynamik wie in den Erholungsrallyes der

vergangenen Krisen. Die Unterstützung seitens der Vermietungsmärkte dürfte

deshalb vermutlich etwas geringer ausfallen als noch vor einiger Zeit erwartet,

wobei die perspektivisch weiter steigenden Spitzenmieten ein gewichtiges

Argument auch wieder für großvolumigere Core-Investments sein dürften.

Andererseits gibt es aber auch eine Reihe positiver Anzeichen, die

dafürsprechen, dass die Talsohle bei den Investmentumsätzen erreicht ist und

2024 eine sukzessive und sich im Laufe des Jahres beschleunigende Erholung

einsetzen sollte. Zu nennen ist hier zuallererst die weitestgehend

abgeschlossene Preisfindungsphase, sodass die mittlerweile erreichten

Preisniveaus von den meisten Marktteilnehmern akzeptiert werden. In Verbindung

mit der Tatsache, dass breite Einigkeit darüber herrscht, dass der Zinsgipfel

erreicht ist, steigt die Planungssicherheit und damit auch die Zuversicht der

Investoren. Gleichzeitig zeichnet sich eine spürbare Ausweitung des Angebots ab.

Durch die erwartete Verbesserung der Finanzierungskonditionen im Laufe des

Jahres 2024 bei gleichzeitig weiter steigenden Mieten eröffnen sich attraktive

Chancen für Investoren, was mit großer Sicherheit zu einer Belebung der Märkte

beitragen wird.

"In der Gesamtschau der skizzierten Einflussfaktoren erwarten wir für 2024 eine

sichtbare Erholung der Investmentmärkte, die im zweiten Halbjahr spürbar an

Fahrt gewinnen sollte. Das Transaktionsvolumen dürfte gegenüber 2023 erkennbar

zulegen. Auch wenn eine abschließende Prognose noch mit vielen Unwägbarkeiten

verbunden ist, erscheint ein Umsatzplus von mindestens 20 % durchaus

realistisch. Dies gilt nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass einige größere

laufende Transaktionen nicht mehr 2023 finalisiert werden konnten. Auch wenn

nicht ganz auszuschließen ist, dass im ersten Quartal 2024 vereinzelt noch

leicht steigende Renditen zu beobachten sein könnten, sollte das erste Halbjahr

insgesamt im Zeichen einer abschließenden Stabilisierung der Preisniveaus

stehen. Im Anschluss an erste Zinssenkungen der Notenbanken, die von fast allen

Marktteilnehmern im Laufe des Jahres erwartet werden, spricht einiges dafür,

dass im zweiten Halbjahr 2024 die Renditen erstmalig wieder leicht sinken

könnten", fasst Marcus Zorn zusammen.

Link zum Marktreport: Investmentmarkt Deutschland Q4 2023 | BNP Paribas Real

Estate (https://www.realestate.bnpparibas.de/marktberichte/investmentmarkt/ deuts

chland-at-a-glance)

Pressekontakt:

Chantal Schaum

Head of Public Relations

BNP Paribas Real Estate Holding GmbH

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Telefon: +49 (0)69-298 99-948

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E-Mail: mailto:chantal.schaum@bnpparibas.com

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/50927/5686781

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