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FidAR WoB-Index: Elan bei Steigerung des Frauenanteils in Aufsichtsräten und Vorständen lässt spürbar nach

Emittent / Herausgeber: FidAR - Frauen in die Aufsichtsräte e. V. /

Schlagwort(e): Studie/Studienergebnisse

FidAR WoB-Index: Elan bei Steigerung des Frauenanteils in Aufsichtsräten und

Vorständen lässt spürbar nach

05.01.2024 / 10:10 CET/CEST

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

Pressemitteilung

FidAR WoB-Index: Elan bei Steigerung des Frauenanteils in Aufsichtsräten und

Vorständen lässt spürbar nach

Berlin, 05.01.2024: Dem Engagement der führenden Börsenunternehmen in

Deutschland, mehr Frauen in Führungspositionen zu berufen, geht etwas die

Luft aus. Nachdem im Sommer neue Höchststände bei den Frauen in Chefetagen

erreicht wurden, sind die Zuwächse zum Jahresende nur noch marginal. Der

Frauenanteil in den Aufsichtsräten der derzeit 179 im DAX, MDAX und SDAX

sowie der im Regulierten Markt notierten, paritätisch mitbestimmten

Unternehmen ist leicht auf 36,5 Prozent gestiegen (Januar 2023: 34,9 %/Mai

2023: 35,3 %). In den Vorständen wurde mit 18,9 Prozent der Spitzenwert aus

dem Mai nochmals geringfügig gesteigert (Januar 2023: 15,3 %/Mai 2023: 18,3

%). Das ergibt der zum Jahreswechsel aktualisierte Women-on-Board-Index von

FidAR mit Stand 1. Januar 2024.

Mit Indus Holding und Vitesco Technologies Group haben zwei der Unternehmen,

die unter das mit dem zweiten Führungspositionengesetz (FüPoG II)

eingeführte Mindestbeteiligungsgebot von Frauen in Vorständen fallen und im

Mai noch eine frauenfreie Führungsetage hatten, nun eine Frau in den

Vorstand berufen: Indus Holding berief zum 1. Oktober 2023 Gudrun Degenhart

für das Segment Materials in den Vorstand, Vitesco hat zum 1. November 2023

Sabine Nitzsche zur Finanzvorständin bestellt.

Dagegen hatte adidas seit dem Juli 2023 mit dem Ausscheiden von

Personalvorständin Amanda Rajkumar keine Frau mehr im Vorstand. Mit Wirkung

zum 1. Januar 2024 wurde diese Lücke geschlossen und Michelle Robertson als

Vorständin für den Bereich Global Human Resources, People and Culture

berufen. Bei BASF scheidet Arbeitsdirektorin und CTO Dr. Melanie

Maas-Brunner zum Februar 2024 aus, wird aber durch Dr. Katja Scharpwinkel im

Vorstand ersetzt. Zudem hat Südzucker angekündigt, dass mit Chief Digital

Officer Helen Arnold die einzige Frau den Vorstand verlassen wird. Damit

haben dann drei der 60 Konzerne, die aktuell unter das

Mindestbeteiligungsgebot fallen, weiter Handlungsbedarf: Koenig & Bauer und

Wüstenrot & Württembergische sowie Südzucker nach dem Ausscheiden von

Vorständin Arnold. Das Mindestbeteiligungsgebot zeigt Wirkung - denn beim

Frauenanteil liegen die 60 unter das Gesetz fallenden Unternehmen sowohl

beim Aufsichtsrat (37,4 %) als auch beim Vorstand (22 %) klar über den

Durchschnittswerten der untersuchten 179 Unternehmen.

Insgesamt zeigt der WoB-Index, dass die 2015 mit dem

Führungspositionengesetz I eingeführte 30-Prozent-Quote für die Besetzung

der Aufsichtsräte börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen

zumindest zahlenmäßig wirkt. Bei den aktuell 100 der Geschlechterquote im

Aufsichtsrat unterliegenden Unternehmen ist der Frauenanteil weiterhin

sowohl in den Aufsichtsräten (38,1 %/Januar 2023: 36,7 %) als auch in den

Vorständen (20,6 %/Januar 2023: 17,4 %) signifikant höher als bei den 79

Unternehmen, die nicht unter die Quote fallen - hier liegt der Frauenanteil

in den Aufsichtsräten (31,6 %/Januar 2023: 29,3 %) und in den Vorständen

(16,2 %/Januar 2023: 12,4 %) erheblich niedriger. Diese 79 Unternehmen haben

den größten Nachholbedarf. Die Zahlen machen erneut deutlich, dass Formen

der freiwilligen Selbstverpflichtung in Deutschland nur unzureichend genutzt

werden.

Monika Schulz-Strelow: "Jetzt nicht nachlassen!"

"Das Ziel der Parität ist noch in weiter Ferne und bei der aktuellen

Veränderungsgeschwindigkeit kaum erreichbar", so FidAR-Gründungspräsidentin

Monika Schulz-Strelow, die den WoB-Index seit der Erstauflage 2011

federführend betreut. "Veränderung zu gestalten und gleichberechtigte

Teilhabe umzusetzen sind die zentrale Aufforderung an die Unternehmen. Wenn

sie nicht aktiv werden, wird der Gesetzgeber handeln, um das erklärte Ziel

der gleichberechtigten Teilhabe bis zum Ende des Jahrzehnts zu erreichen,

und gesetzliche Maßnahmen erweitern bzw. weiter verschärfen."

Anja Seng: "Wir brauchen mehr Verbindlichkeit bei der gleichberechtigten

Teilhabe"

"Wir erwarten von den Unternehmen deutlich mehr Engagement im eigenen

Interesse. Sie müssen sich glaubhaft und sichtbar für gleichberechtigte

Teilhabe in Führungspositionen einsetzen. Dazu gehört neben der Festlegung

von Zielgrößen für Aufsichtsrat, Vorstand sowie die 1. und 2.

Managementebene auch eine verbindliche Strategie für alle Führungsebenen, um

die gleichberechtigte Teilhabe umzusetzen, und deutlich mehr Transparenz.

Denn die Unternehmen stehen unter weit höherer Beobachtung", betont

FidAR-Präsidentin Prof. Dr. Anja Seng.

Im Women-on-Board-Index von FidAR werden derzeit 179 im DAX, MDAX und SDAX

sowie der im Regulierten Markt notierten, paritätisch mitbestimmten

Unternehmen untersucht. Davon unterliegen 100 Unternehmen der

Geschlechterquote von 30 Prozent für den Aufsichtsrat, 60 von diesen

Unternehmen fallen unter das Mindestbeteiligungsgebot im Vorstand.

Der WoB-Index wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren,

Frauen und Jugend. Die ausführliche Studie zum Women-on-Board-Index 185 vom

Juli 2023 finden Sie unter www.wob-index.de.

Ihre Ansprechpartnerinnen

Prof. Dr. Anja Seng, Präsidentin FidAR - Frauen in die Aufsichtsräte e. V.,

Berlin

Tel.: +49 (1 51) 12 54 64 60, E-Mail: anja.seng@fidar.de

Monika Schulz-Strelow, Gründungspräsidentin FidAR - Frauen in die

Aufsichtsräte e. V., Berlin

Tel.: +49 (30) 887 14 47 13, E-Mail: monika.schulz-strelow@fidar.de

Pressekontakt

Matthias Struwe | Eye Communications | Agentur für Presse- und

Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: +49 (7 61) 137 62-21, E-Mail: m.struwe@eyecommunications.de

Über FidAR:

FidAR - Frauen in die Aufsichtsräte e. V. ist eine überparteiliche und

überregionale Initiative, die 2006 von Frauen in Führungspositionen in

Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ins Leben gerufen wurde. FidAR strebt

eine nachhaltige Erhöhung des Frauenanteils in den Aufsichtsräten deutscher

Unternehmen und die Verbesserung der Unternehmenskontrolle und -kultur an.

Ziel der Initiative, getragen von über 1.300 Frauen und Männern, ist die

paritätische Besetzung aller Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft.

FidAR verfolgt diese Ziele im engen Austausch mit Wirtschaft, Politik,

Wissenschaft und in Kooperation mit den relevanten Wirtschafts- und

Frauenverbänden. Mehr Informationen zu FidAR im Internet unter www.fidar.de.

Veröffentlichung einer Mitteilung, übermittelt durch EQS Group AG.

Medienarchiv unter https://www.eqs-news.com.

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

AXC0078 2024-01-05/10:10

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