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Sektmarkt geht nach Corona-Hoch wieder zurück / Weniger Champagner, Sekt und Frizzante in Supermärkten verkauft - Preiserhöhungen sorgten bei Sekt aber für Umsatzzuwachs - Auch Schlumberger wächst

Die Nachfrage nach Sekt, Champagner und Frizzante ist heuer nach einem All-Time-High in den Coronajahren 2021 und 2022 zurückgegangen. Den mengenmäßig stärksten Rückgang verzeichneten die Supermärkte bei Champagner (-13 Prozent), gefolgt von Sekt (-4,5 Prozent) und Frizzante (-2,5 Prozent), zeigen Zahlen des Marktforschers Nielsen. Preissteigerungen bei Sekt sorgten aber für Umsatzzuwächse. Auch die heimische Sektkellerei Schlumberger rechnet für heuer mit einem Umsatzplus.

2022 setzte Schlumberger im Inland 100 Mio. Euro um. Für 2023 erwartet Schlumberger-Chef Benedikt Zacherl ein Umsatzplus von 5 Prozent bei einem leicht wachsenden Absatz von 2 Prozent, wie er am Dienstag bei einem Pressegespräch sagte. Starke Zuwächse erzielte der Sekthersteller mit Schlumberger Rosé und alkoholfreiem Sekt, doch auch sonst zeigte sich Zacherl mit dem Geschäft zufrieden. Sekt habe sich vom Anlassgetränk zu Weihnachten, an Geburtstagen oder Hochzeiten zu einem Alltagsbegleiter entwickelt.

Nach Preiserhöhungen heuer und im vergangenen Jahr will Schlumberger trotz hoher Personalkosten die Preise für Sekt nicht neuerlich erhöhen. "Wir verdauen aktuell Lohnerhöhungen von bis zu 8,7 Prozent", räumte Zacherl ein. Streiks im Handel seien für den Sekthersteller in der wichtigsten Zeit des Jahres "mehr als nur schlecht". In der Zeit ab Oktober macht Schlumberger etwa 50 Prozent des Absatzes.

Bei anderen Produkten wie dem Schokolikör Mozart seien Preiserhöhungen geplant. Schlumberger verkauft den Likör zu 95 Prozent im Ausland, 2023 werde der Jahresabsatz in Summe erstmals bei 1 Million Liter liegen, so Zacherl.

Ab 2025 wird sich die Produktion im Hause Schlumberger von derzeit 6 Millionen Flaschen pro Jahr auf mindestens 10 Millionen Flaschen stark erhöhen. Das Unternehmen hat im Sommer mit mehreren Jahren Verspätung mit dem Bau einer neuer Produktionsstätte in Müllendorf (Burgenland) begonnen, da der Standort in Wien zu klein wurde. Spätestens im September 2025 sollen dort die ersten Flaschen befüllt, etikettiert und verschickt werden. Im Burgenland sollen 35 Arbeitsplätze entstehen, ein Großteil der Beschäftigten arbeitet derzeit noch in Wien. Zentrale, Unternehmensführung und die Kellerwelten mit 75 bis 80 Beschäftigten bleiben in Wien.

Baustart für die neue Produktion war ursprünglich für 2019 geplant, Umzug im Jahr 2021. Anrainerbeschwerden sowie die Coronakrise sorgten jedoch für erhebliche Verzögerungen. Die Möglichkeiten, am neuen Standort zu wachsen, seien groß, sagte Zacherl. Produkte wie Hochriegl Frizzante, die das Unternehmen derzeit aufgrund des Platzproblems nicht selbst abfüllen kann, können dann dort abgefüllt werden. Auch könne man die aktuell drei verschiedenen externen Lager an einem Standort bündeln, was die Lkw-Fahrten stark verringern werde.

kan/bel

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