ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Kleines Minus - Fed-Protokoll überraschungslos
NEW YORK (dpa-AFX) - Die seit Ende Oktober laufende Erholungsrally
an den US-Börsen ist am Dienstag ins Stocken geraten. In der wegen
des bevorstehenden Erntedank-Feiertags verkürzten Handelswoche
wurden die Anleger wieder vorsichtiger. In den vergangenen drei
Wochen hatten die wichtigsten US-Indizes von Hoffnungen profitiert,
dass die Zinsen in den USA den Zenit erreicht haben dürften. Dafür
gab es allerdings keine Signale in dem Protokoll der US-Notenbank
Fed zur jüngsten Zinssitzung, das im späteren Handelsverlauf
veröffentlicht wurde.
Zudem herrschte Händlern zufolge auch Zurückhaltung angesichts des
mit Spannung erwarteten Quartalsberichts von Nvidia. Der
Grafikkartenspezialist steht angesichts der Euphorie rund um das
Thema Künstliche Intelligenz (KI) stark im Fokus, denn er gilt als
Vorreiter in der Entwicklung von KI-Chips.
Der Leitindex Dow Jones Industrial beendete den Tag
mit einem kleinen Minus von 0,18 Prozent auf 35 088,29 Punkte. Für
den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,20 Prozent auf
4538,19 Punkte abwärts. Der technologielastige Nasdaq 100
, der tags zuvor den höchsten Stand seit 22 Monaten
erreicht hatte, sank um 0,58 Prozent auf 15 933,62 Zähler.
Weder die im frühen Handel veröffentlichten Immobiliendaten bewegten
sonderlich, noch das Fed-Protokoll. Im Oktober waren die Verkäufe
bestehender Häuser, verglichen mit September, weitaus deutlicher
zurückgegangen als erwartet. Aus dem Protokoll der Notenbank über
die vergangene Zinssitzung gingen keine großen Neuigkeiten hervor.
Es wurde erneut betont, dass weitere Straffungen nötig sein könnten,
wenn die Fortschritte in Sachen Inflation unzureichend seien.
Aktuell wird nicht mit weiteren Zinsanhebungen gerechnet, sondern
angesichts einer konjunkturellen Abschwächung auf erste Senkungen im
kommenden Jahr gesetzt.
Bevor Nvidia Zahlen vorlegte, ging es für die Aktie
um 0,9 Prozent abwärts. Am Markt hielten sich die Anleger bedeckt,
zumal das Papier erst am Montag auf ein neues Rekordhoch geklettert
waren. Mit minus 1,2 Prozent zeigten sich auch die Anteile des
Software-Riesen und aktiven KI-Mitmischers Microsoft
schwach. Auch sie hatten zum Wochenstart ein Rekordhoch erreicht.
Während die Aktien des Videokonferenz-Dienstes Zoom
nach starken Quartalszahlen und angehobenen Jahreszielen fast
unverändert schlossen, sprangen Agilent um 8,7
Prozent hoch. Der Medizintechnikkonzern überraschte mit seinen
Ergebnissen im abgelaufenen Jahresviertel ebenfalls positiv. Zudem
sehen Analysten in dem - zwar schwächer als erwartet ausgefallenen -
Ausblick auf 2024 Anzeichen einer Nachfrage-Stabilisierung.
Gekappte Umsatzprognosen wegen nachfragebedingter Sorgen brachte die
Aktien von Best Buy und Lowes etwas
unter Druck. Die Papiere des Unterhaltungselektronikhändlers
verloren 0,7 Prozent, die der Baumarktkette Lowe's sanken um 3,1
Prozent. Dagegen sprangen die Papiere des Bekleidungseinzelhändlers
Burlington Stores nach einem besser als erwartet
ausgefallenen Gewinn im dritten Quartal und einem "soliden Start in
den Monat November" um fast 21 Prozent hoch.
Kurseinbußen von 1,4 Prozent verzeichneten die Papiere des
Halbleiterunternehmens Broadcom . China stellt für die
Genehmigung der Übernahme von VMware Bedingungen.
Der Euro gab nach und wurde zum Börsenschluss an der
Wall Street mit 1,0912 US-Dollar gehandelt. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag in Frankfurt auf
1,0955 (Montag: 1,0928) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit
0,9128 (0,9150) Euro. Am US-Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für
zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg zuletzt um 0,14 Prozent
auf 109,00 Punkte. Die Rendite sank auf 4,402 Prozent./ck/ngu