ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax lethargisch - MDax sehr schwach
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag keine
einheitliche Richtung gefunden. Während die Standardwerte im Dax
tendenziell stabil tendierten, verbuchten die Papiere
aus den Indizes unter dem Leitindex überwiegend Verluste.
Der Dax setzte über den Tag hinweg seine Hängepartie unterhalb der
Marke von 16 000 Punkten fort und schloss praktisch unverändert bei
15 900,53 Punkten. Der MDax der mittelgroßen
Unternehmen fiel hingegen um 1,69 Prozent auf 25 948,02 Zähler.
Am Abend richtet sich das Interesse auf das Protokoll der
vergangenen Zinssitzung der US-Notenbank Fed. Erhofft werden wie
immer Hinweise auf den geldpolitischen Kurs. Aktuell wird nicht mit
weiteren Zinsanhebungen gerechnet, sondern angesichts einer
konjunkturellen Abschwächung auf erste Senkungen im kommenden Jahr
gesetzt. Außerdem veröffentlicht nach dem US-Börsenschluss der wegen
des Booms der Künstlichen Intelligenz (KI) besonders beobachtete
Chipkonzern Nvidia Quartalszahlen.
Neue Studiendaten zum Krebsmedikament Pelabresib ließen am deutschen
Markt den Aktienkurs von Morphosys um mehr als 21
Prozent einbrechen. Das Krebsmittel habe zwar den primären Endpunkt
erreicht, bei einem wichtigen sekundären Endpunkt zur Beurteilung
der Symptomreduzierung aber statistische Signifikanz vermissen
lassen, betonte Analyst Rajan Sharma von Goldman Sachs. Fachleute
meldeten Zweifel an einer Genehmigung durch die Behörden an.
Die Aktien von Siemens Energy tauchten während einer
Präsentation zum Windkraftgeschäft der Tochter Siemens Games
deutlich ab. Zum Handelsschluss belief sich das Minus noch auf rund
acht Prozent. Gamesa-Chef Jochen Eickholt hatte zum Ausdruck
gebracht, möglichst bald wieder aktiver werden zu wollen im Geschäft
mit Windkraftturbinen für den Einsatz an Land (Onshore). Dieses
Geschäft sei aber unattraktiver als das für Anlagen auf See
(Offshore), die Aussagen von Eickholt "wurden deshalb wohl auch
nicht gerne gehört", sagte Frederik Altmann von der Alpha
Wertpapierhandels GmbH. Außerdem sei die Sorge auch nicht aus der
Welt, dass der Konzern Kapital brauche. Siemens Energy landeten am
Dienstag hinten im Dax.
Vorne im Leitindex bescherte hingegen ein optimistischer Ausblick
bis 2026 dem Aktienkurs des Rüstungskonzerns Rheinmetall
ein Kursplus von 3,7 Prozent und im Verlauf auch ein
weiteres Rekordhoch.
Der Finanzinvestor Permira macht beim Softwareanbieter Teamviewer
weiter Kasse. Durch die Platzierung von 13 Millionen
Aktien sinkt der Anteil auf rund 14 Prozent. Die Papiere wurden für
13,90 Euro das Stück angeboten. Zum Handelsschluss notierten sie
12,4 Prozent tiefer und damit unter dem Platzierungspreis.
Erneut einen Rücksetzer gab es für die Aktien von Delivery Hero
mit minus 4,7 Prozent. Untersuchungen durch die
Wettbewerbshüter der EU-Kommission belasteten den Kurs des
Essenslieferdienstes. Noch stärker als Delivery Hero gaben die
Papiere von Hellofresh nach, die mehr als acht
Prozent einbüßten. Auch sie werden nach Aussage von Händlern von der
Nachricht über Untersuchungen von Essenslieferanten durch die
EU-Kommission belastet.
Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 verlor 0,24 Prozent
auf 4331,90 Zähler. An den Börsen in Paris und London schlossen die
Leitindizes ebenfalls moderat tiefer. In den USA standen der Dow
Jones Industrial wie auch der technologielastige
Nasdaq 100 zum europäischen Börsenschluss im Minus.
Der Euro konnte nicht an die Kursgewinne der
vergangenen beiden Handelstage anknüpfen. Nach dem Xetra-Schluss
kostete die Gemeinschaftswährung 1,0929 US-Dollar. Die Europäische
Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0955 (Montag: 1,0928)
Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9128 (0,9150) Euro gekostet.
Am Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,61 Prozent am Vortag
auf 2,62 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,29
Prozent auf 123,95 Punkte. Der Bund-Future legte um
0,24 Prozent auf 131,22 Zähler zu./ajx/jha/