Aktien Europa: Wenig verändert vor US-Inflationsdaten
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Vor den US-Inflationsdaten am Nachmittag
haben die europäischen Börsen keine großen Bewegungen gemacht. Der
EuroStoxx 50 notierte am Dienstagmittag 0,11 Prozent
höher mit 4236,76 Punkten. Der französische Cac 40
trat auf der Stelle, während der britische FTSE 100
um 0,27 Prozent auf 7406,04 Punkte nachgab.
Marktteilnehmer erhoffen sich von den US-Daten Hinweise auf die
künftige US-Geldpolitik. Ob sich tatsächlich das ersehnte Ende des
US-Zinserhöhungszyklus andeuten wird, bleibt allerdings fraglich.
"Eine hartnäckig über dem Zielkorridor der Fed verharrende Inflation
ist das wahrscheinlichste Szenario, 'hoch für länger' dürfte das
Mantra der Währungshüter bleiben", hieß es von Helvetia
Wertpapieranalyse.
Neue Zahlen aus Deutschland lieferten zwar einen Hoffnungsschimmer,
mehr aber auch nicht. "Die ZEW-Konjunkturerwartungen legen im
Oktober deutlicher zu als erwartet worden war, doch die Gesamtschau
zeigt, dass sich das Konjunkturbarometer damit lediglich
stabilisiert", stellte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank
fest.
Zahlen von Unternehmen lösten keine allzu starken Kursreaktionen
aus. Der Tabakkonzern Imperial Brands hatte seinen
Umsatz im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 trotz
Preiserhöhungen lediglich stabil halten können. Weil die Briten ihre
Kosten gut im Griff hatten, konnten sie ihren operativen Gewinn
steigern, schnitten aber schlechter ab als am Markt erwartet. Für
das neu angelaufene Geschäftsjahr setzt der Konzern vor allem auf
das starke Wachstum bei seinen Zigarettenalternativen. Die Aktie
sank um 0,8 Prozent.
Deutlicher ging es mit Vodafone nach unten. Der
Service-Umsatz des britischen Telekommunikationsanbieters im
Europa-Geschäft habe zwar positiv überrascht, schrieb Analyst Polo
Tang in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Angesichts höherer
Energiekosten seien aber die operativen Ergebnisse der einzelnen
Geschäftsbereiche hinter den Markterwartungen zurückgeblieben.
Vodafone sanken um 2,9 Prozent, Telekomwerte waren der schwächste
Sektor.
Auch Astrazeneca verzeichneten leichte Verluste. Der
Pharmakonzern hatte in Studien mit Lungenkrebs-Patienten einen
Rückschlag bei einem seiner Kassenschlager erlitten. Eine
Kombination aus dem Krebsmedikament Imfinzi mit einer
Radiochemotherapie habe in den Tests keine statistisch signifikant
verbesserten Werte für das sogenannte progressionsfreie Überleben im
Vergleich zur alleinigen Radiochemotherapie ergeben, hatte das
Unternehmen mitgeteilt. Die Aktie sank um 0,3 Prozent./mf/stk