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Post spürt Umsatzausfall durch Handelspleiten / Post-Chef Pölzl: "Wichtige Versenderkunden, die uns ausfallen" - Post nach neun Monaten mit mehr Umsatz und Ergebnis - Umsatzminus in Sparte Brief und Werbepost

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Die Österreichische Post hat nach neun Monaten trotz eines "angespannten makroökonomischen Umfeldes" mehr Umsatz und mehr Gewinn erzielt, durch die Pleiten im Handel - Stichwort Signa Sports oder Kika/Leiner - aber bei großen Kunden Umsatz verloren. Die Post merke, dass die Menschen wegen der hohen Inflation mehr auf ihr Geld schauen und häufiger gebraucht oder auf Handelsplattformen aus China kaufen würden, wie Post-Chef Georg Pölzl am Dienstag sagte.

Signa Sports United und andere Onlinehändler "sind einfach ganz wichtige Versenderkunden, die uns ausfallen im Paketgeschäft, aber auch im Werbegeschäft", sagte Pölzl am Dienstag in der Pressekonferenz zu den Quartalszahlen. Dass das Paketvolumen in Österreich in den ersten drei Quartalen dennoch um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg, hänge auch damit zusammen, dass die Post Marktanteile von anderen Zustellern gewonnen habe und auch, dass es schon 2022 einen Dämpfer gab.

Rückläufig ist weiter das Geschäft mit Briefen und Flugblättern. In den vergangenen zehn Jahren ging das Volumen im Schnitt um 2,5 Prozent jährlich zurück. Heuer in den ersten drei Quartalen betrug das Minus 10 Prozent. "Das zeigt, dass die Brief- und Werbepost unter besonderem Ergebnisdruck steht", so Pölzl. Schwierig sei die Lage vor allem bei adressierter und unadressierter Werbung, auch infolge höherer Papierkosten.

Im Bankgeschäft mit der Bank99 "sind wir operativ gut in Richtung Break-even unterwegs", sagte Pölzl. Man habe aber heuer und nächstes Jahr durch die Wechsel der Bank-IT, zum Kernbankensystem von Accenture, Zusatzkosten.

Die Umsatzerlöse des Post-Konzerns stiegen insgesamt um 8,5 Prozent auf 1,97 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um 4,4 Prozent auf 130,8 Mio. Euro an. Unterm Strich blieb ein Periodenergebnis von 90,8 Mio. Euro übrig, das ist ein Plus von 7,1 Prozent.

Im inzwischen größten Firmenbereich Paket und Logistik erzielte die Post ein Umsatzwachstum von 16,6 Prozent auf 1,01 Mrd. Euro. Auch die Entwicklung in der Sparte Filiale und Bank lief mit einem Umsatzplus von 39,3 Prozent auf 118,6 Mio. Euro gut. Im Bereich Brief und Werbepost gab es dagegen einen Rückgang von 2,3 Prozent auf 866,7 Mio. Euro.

Für die kommenden Quartale rechnet das Unternehmen damit, dass weiterhin "Inflation, Konsumverhalten und die Entwicklung im Handel bestimmende Herausforderungen" für die Post bleiben. Der Ausblick blieb aber unverändert, für das Geschäftsjahr 2023 wird nach wie vor ein Wachstum "zumindest im mittleren einstelligen Bereich" erwartet.

pro/cri

 ISIN  AT0000APOST4
 WEB   http://www.post.at

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