Aktien Frankfurt: Kaum Schwung - Warten auf US-Inflationsdaten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Zu Beginn einer mit Konjunkturdaten gefüllten
Woche hat dem deutschen Aktienmarkt am Montagnachmittag der Schwung
für deutlichere Kursgewinne gefehlt. Der Leitindex Dax
gewann zuletzt 0,24 Prozent auf 15 270,62 Punkte,
somit etwas weniger als am Vormittag. Der in der Vorwoche erreichte
höchste Stand seit Mitte Oktober bei 15 364 Punkten bleibt
gleichwohl in Reichweite. Charttechnisch sieht das Bild immer noch
ganz gut aus.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stand zuletzt
0,17 Prozent höher auf 25 333,13 Punkten. Für den Eurozonen-Index
EuroStoxx 50 ging es um 0,4 Prozent hinauf. Am
Freitag hatten in New York der Dow Jones Industrial
und vor allem die Nasdaq-Indizes deutlich zulegt und den wieder
aufgekommenen Zinssorgen getrotzt, am Montag zeichnet sich in New
York zum Börsenstart Zurückhaltung ab.
Marktteilnehmer fokussieren sich nun in dieser Woche auf die
US-Verbraucherpreise, die am Dienstag veröffentlicht werden. Falle
die Teuerungsrate, würde dies für eine Zinspause der US-Notenbank
Fed am 13. Dezember sprechen, schrieb Analyst Christian Henke vom
Broker IG. An diesem Tag findet die in diesem Jahr letzte
Zinsentscheidung der Fed statt. Bei sinkender Inflation könnte der
Zinsoptimismus wieder zunehmen und den deutschen Leitindex
anschieben, so Henke weiter.
Ein Bericht über einen Durchbruch bei den Gesprächen über
Staatshilfen gab der Erholung von Siemens Energy
neuen Schwung. Dem "Handelsblatt" zufolge könnte dank einer
Beteiligung des früheren Mutterkonzerns Siemens schon im Laufe der
Woche eine Einigung auf staatliche Garantien für den angeschlagenen
Energietechnik-Konzern vermeldet werden. Siemens Energy gewannen am
Nachmittag fünfeinhalb Prozent.
Rheinmetall legten um 1,8 Prozent zu. Berichte über
eine Verdoppelung der Rüstungshilfe für die Ukraine gaben Auftrieb.
Beiersdorf gaben indes nach einem trüben Ausblick des
japanischen Konkurrenten Shiseido um 0,7 Prozent nach.
Talanx gewannen nach dem Quartalsbericht des
Versicherers 2,6 Prozent. Fresenius Medical Care (FMC)
litten nur anfangs unter Studiendaten zum
Abnehmmittel Wegovy von Novo Nordisk , drehten aber
schnell ins Plus und standen zuletzt wie auch Fresenius
über drei Prozent höher.
Die Anteile des Nutzfahrzeugzulieferers Jost Werke
verloren nach Quartalszahlen 4,6 Prozent. Salzgitter
kamen nach endgültigen Neunmonatszahlen um 4,4 Prozent voran. Die
Analysten von JPMorgan lobten den Barmittelzufluss des
Stahlkonzerns.
Der Euro kostete am Nachmittag 1,0670 Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf
1,0683 Dollar festgelegt.
Am deutschen Anleihemarkt sank die Umlaufrendite von 2,73 Prozent am
Freitag auf 2,72 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um
0,40 Prozent auf 123,62 Punkte. Der Bund-Future legte
um 0,12 Prozent auf 129,89 Zähler zu./ajx/stk