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Aktien Frankfurt: Dax ins Plus gedreht an heißem Berichtssaison-Tag

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der zuletzt erlahmte Dax hat sich am Mittwoch an einem Höhepunkt der Berichtssaison ins Plus vorgearbeitet. Am Nachmittag ging es für den Leitindex um 0,30 Prozent auf 15 197,59 Punkte nach oben. Der Leitindex orientierte sich damit wieder an der 15 200-Punkte-Marke, die ihm zuletzt Widerstand lieferte.

In der zweiten deutschen Börsenliga sah es wie schon am Vortag noch etwas besser aus: Der MDax stieg zur Wochenmitte um 1,02 Prozent auf 25 363,16 Punkte. Er überbot kurzzeitig sein Zwischenhoch aus der Vorwoche. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schaffte es in die Gewinnzone, während sich an den US-Börsen ein solider Start abzeichnete.

Laut den Experten der Bernecker-Börsenbriefe stellt sich derzeit noch die Frage, ob der starke November-Auftakt des Aktienmarktes "eine Bärenmarktrally oder der Beginn eines weitergehenden Trends" war. Aktuell bezweifeln Anleger wieder etwas mehr, dass der Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank Fed bereits abgeschlossen ist. Gespannt wird deshalb am Mittwoch auf Aussagen hochrangiger Währungshüter gewartet, darunter der Fed-Chef Jerome Powell.

In der Berichtssaison ging es am Mittwochvormittag hoch her, allein aus dem Dax berichteten acht Unternehmen. Die DHL Group drehte ihren schwachen Start in einen Anstieg um drei Prozent. Eine Prognosesenkung überraschte nicht, doch in einer Telefonkonferenz äußerte sich das Management ermutigend zum Schlussquartal.

Bei der Commerzbank war mit einem Dreh ins Minus das Gegenteil der Fall. Anleger nahmen am Hoch seit Juli Gewinne mit und so wurde aus dem zeitweise größten Dax-Gewinner ein Verlierer mit minus 0,9 Prozent.

Continental waren mit einem Kursanstieg um 2,8 Prozent auch unter den gefragten Dax-Werten. Der Konzern überraschte im dritten Quartal positiv mit seiner Profitabilität in der Problemsparte Autozulieferung. Auch die Papiere von Siemens Healthineers legten nach Zahlen zwei Prozent zu.

Es gab aber auch weitere Dax-Mitglieder mit negativen Kursreaktionen. Die Anleger von Adidas mussten ein Minus von einem Prozent verkraften und bei Eon ging es in einem schlechten Umfeld für Versorger um fast zwei Prozent bergab. Der Energiekonzern erwartet für das vierte Quartal wegen Preissenkungen eine deutliche Ergebnisbelastung.

Fresenius verbuchten einen Kursgewinn von drei Prozent, hier allerdings nicht wegen Zahlen. Als Treiber fungierte der Verkauf von Kinderwunschkliniken an ein Konsortium rund um den Finanzinvestor KKR. Der Barclays-Analyst Hassan Al-Wakeel sah darin "einen weiteren Beweis dafür, dass Konzernchef Michael Sen die Verschlankung vorantreibt".

Außerhalb des Dax fielen die Papiere der Deutschen Pfandbriefbank mit einem Einbruch um elf Prozent negativ auf. Der Immobilienfinanzierer kappte wegen höherer Risikovorsorge sein diesjähriges Ziel für das Vorsteuerergebnis. Auch der Medienkonzern RTL äußerte sich pessimistischer zum Gesamtjahr, was die Aktien im MDax mit drei Prozent belastete.

Positiver waren die Reaktionen bei Auto1 : Die Titel des Autohändlers zogen im SDax wegen Fortschritten auf dem Weg zur Profitabilität um 7,5 Prozent an. Im MDax ging es für Nordex im Schlepptau der erhöhten Prognose des Konkurrenten Vestas um 5,5 Prozent nach oben.

Die Spitze im SDax erklommen am Nachmittag die Aktien von Süss Microtec , die einen Satz nach oben machten um 17 Prozent. Der vermeldete Verkauf der Microoptics-Sparte sorgte dafür, dass der Technologiekonzern erneut seine Prognose anpasste - anders als vor zwei Wochen dieses Mal aber positiv.

Mit zuletzt gezahlten 1,0661 US-Dollar hat der Euro seine Vortagesverluste am Mittwoch etwas ausgeweitet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,0686 Dollar festgelegt.

Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Mittwoch überwiegend zugelegt. Die Umlaufrendite fiel von 2,70 Prozent am Vortag auf 2,65 Prozent, während der Rentenindex Rex um 0,29 Prozent auf 124,73 Punkte stieg. Der Bund-Future legte 0,20 Prozent auf 130,63 Punkte zu./tih/zb

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0278 2023-11-08/14:57

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