WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Dienstag mit Verlusten
geschlossen. Der ATX beendete den Tag mit einem Minus
von 1,2 Prozent und 3161,22 Punkten. Der breiter gefasste ATX Prime
verlor 1,2 Prozent auf 1587,52 Punkte. Auch an anderen Börsen ging
es nach unten, allerdings deutlich moderater. Für verhaltene
Stimmung sorgte weiter die Lage im Nahen Osten. Belastet wurden die
Märkte zudem von schwach ausgefallenen Wirtschaftsdaten aus China
und Europa.
Aktuelle Zahlen aus Peking zeigten eine deutliches Schrumpfen des
Außenhandels, insbesondere die Exportwirtschaft zeigte Schwäche.
Zudem lagen neue Daten zur deutschen Industrieproduktion unter den
Erwartungen. Die Unternehmen hatten ihre Produktion im September
überraschend kräftig gedrosselt und stellten 1,4 Prozent weniger her
als im Vormonat. "Wir gehen davon aus, dass die Produktion auch in
den kommenden Monaten im Trend fallen und dazu beitragen wird, dass
die deutsche Wirtschaft im Winterhalbjahr weiter leicht schrumpft",
schreiben die Analysten der Commerzbank in einer ersten Reaktion.
Belastet wurde der ATX am Dienstag von den Kursverlusten einiger
schwer gewichteter Standardwerte. So büßten Lenzing-Aktien
5,0 Prozent ein und waren damit die Tagesverlierer im
Prime Market. Titel des Stromkonzerns Verbund fielen
bei hohen Umsätzen um 2,8 Prozent.
Größere Abgaben gab es auch bei den Ölwerten OMV
(minus 3,5 Prozent) und Schoeller-Bleckmann (minus
3,7 Prozent). Auch an anderen Börsen fanden sich Ölwerte unter den
Verlierern. Die Rohölpreise hatten zuletzt deutlich verloren,
nachdem die schwachen Daten aus China Sorgen um die Nachfrage aus
dem wichtigen Ölimportland geschürt hatten.
Gegen den Trend legten AT&S um 1,5 Prozent zu. Der
Leiterplattenhersteller wird in seinem neuen Werk in Malaysia im
nächsten Jahr für den US-Chiphersteller AMD
produzieren, sagte ein AT&S-Sprecher am Dienstag der
Nachrichtenagentur Reuters.
Im Fokus stand am Dienstag auch weiter die laufende
Ergebnisberichtssaison. Quartalszahlen gab es am Dienstag von
Mayr-Melnhof . Der Verpackungshersteller musste in den
ersten neun Monaten 2023 zwar einen Ergebniseinbruch hinnehmen, die
Zahlen waren aber etwas besser ausgefallen als erwartet, so
Erste-Group-Analysten. An der Börse wirkten sich die Zahlen nicht
merklich aus, Mayr-Melnhof-Aktien schlossen mit einem Minus von 0,2
Prozent./mik/kve/APA/he