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Streit Ukraine-Polen: Pierer-Firma und weitere beklagen Staus / Grenzverkehr gestört weil um Getreideexporte der Ukraine Zores herrscht

In der Ukraine produzierende Unternehmen wie der Autozulieferer Leoni, der zum Firmenreich des oberösterreichischen Unternehmers Stefan Pierer (KTM) gehört, beklagen massive Verzögerung an der polnisch-ukrainischen Grenze. Die Wartezeiten für Lkw seien inzwischen so lang, dass Kunden nicht mehr rechtzeitig beliefert werden könnten, berichtete der "Spiegel" am Freitag unter Verweis auf Angaben mehrerer Betriebe. Demnach ist besonders die Autozulieferbranche betroffen.

Sollten die Grenzprobleme nicht bald gelöst werden, "müssen wir eventuell Produktion aus der Ukraine abziehen, auch wenn wir das nur ungern täten", sagte Ingo Spengler, Vorstandsmitglied beim Autozulieferer Leoni, dem Magazin. Das Unternehmen aus Nürnberg beschäftigt demnach 5.500 Menschen an zwei ukrainischen Standorten. Leoni kriselte zuletzt und gehört seit August Pierer zur Gänze. Die Firma hat weltweit gut 90.000 Mitarbeitende.

Hintergrund ist der Streit zwischen Polen und der Ukraine um ukrainische Getreideexporte. Landwirte in den westlichen Nachbarländern des von Russland angegriffenen Landes beklagen einen Preisverfall ihrer Produkte, weil wegen der russischen Blockade der ukrainischen Schwarzmeerhafen die traditionellen Exportwege versperrt sind. Besonders in Polen ist das Thema heikel, der Streit war im polnischen Wahlkampf eskaliert.

Der "Spiegel" zitierte nun Geschäftsleute, die polnischen Beamten vorwerfen, Abfertigungen mitunter gezielt zu verschleppen. "Das ist ein verdeckter Streik der polnischen Grenzabfertigung", sagte ein deutscher Manager. Andere Wirtschaftsvertreter berichteten demnach von ausgiebigen Suchen nach geschmuggelten Zigaretten an der polnisch-ukrainischen Grenze, während für die Lkw-Abfertigung angeblich keine Zeit sei.

phs

 ISIN  AT0000820659
 WEB   https://www.pierermobility.com/ 

Relevante Links: PIERER Mobility AG

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