ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Weiter Aufbruchstimmung nach Zinsenscheid
NEW YORK (dpa-AFX) - Die positiv aufgenommenen Aussagen der
US-Notenbank Fed zur Leitzinsentwicklung haben am Donnerstag an den
New Yorker Börsen nochmals schwungvoll nachgewirkt. Im Fokus blieb
auch die Berichtssaison der Unternehmen mit einer Vielzahl neuer
Geschäftszahlen, die in vielen Fällen erfreulich ausfielen. Damit
verläuft der Auftakt in den Börsenmonat November weiter
verheißungsvoll.
Der Dow Jones Industrial legte um 1,70 Prozent auf 33
839,08 Punkte zu. Das Kursbarometer verbuchte damit den vierten
Gewinntag in Folge. Für den marktbreiten S&P 500 ging
es um 1,89 Prozent auf 4317,78 Punkte bergauf. Der
technologielastige Nasdaq 100 verbuchte einen Anstieg
um 1,74 Prozent auf 14 919,55 Punkte.
"Die Fed fährt inmitten der zahlreichen Unsicherheitsfaktoren und
bei begrenztem Handlungsspielraum auf Sicht. Der vorsichtige Tonfall
lässt die Märkte aufatmen", hieß es in einem Kommentar von BayernLB.
Die Notenbank priorisiere angesichts der sich abkühlenden Inflation
und neuer Unsicherheitsfaktoren ein bedachtes Vorgehen. An den
Anleihemärkten werde daraufhin der deutliche Renditeanstieg der
letzten Monate teilweise wieder zurückgenommen.
Auf Unternehmensseite gab es viele kursrelevante Quartalsberichte.
Qualcomm zogen nach einem überraschend optimistischen
Umsatzausblick auf das laufende Quartal um 5,8 Prozent an. Der
Chipkonzern signalisierte eine Erholung des zuletzt schrumpfenden
Smartphone-Marktes und schürte Hoffnungen, dass sich das Problem der
Branche mit überbordenden Lagerbeständen auflöst.
Getoppt wurde dies von Starbucks mit einem Kurssprung
um 9,5 Prozent. Besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen
trieben die Anleger in die Aktie der Kaffeehauskette. Ein Börsianer
lobte unter anderem das starke US-Geschäft. Die Entwicklung der
Filialbesucher sei dort erfreulich in einer Zeit, in der sich die
Perspektiven für die Systemgastronomie eigentlich eintrübten.
Ein Kursplus von 4,7 Prozent gab es beim Pharmakonzern Eli Lilly
. Aufwendungen im Zusammenhang mit Übernahmen
belasteten zwar das Konzernergebnis, doch Anleger gewichteten die
Fantasie für das im Rampenlicht stehende Diabetes-Medikament
Mounjaro höher. Das Unternehmen hofft auf eine baldige Zulassung
auch als Appetitzügler.
Unter den Nebenwerten fielen nach Zahlenvorlagen noch einige mit
spektakulären Kurssprüngen auf: Die Aktien des
Fitnessgeräte-Anbieters Peloton , des
Fleischersatz-Unternehmens Beyond Meat , des
Softwareanbieters Shopify und des
Streaminggeräte-Spezialisten Roku verbuchten
Kurszuwächse zwischen 13 und 31 Prozent.
Airbnb konnte seine Anleger mit den Quartalszahlen
hingegen nicht überzeugen, hier betrug der Abschlag 3,3 Prozent. Die
Unterkunfts-Plattform stellt sich auf ein Abflauen des Reise-Booms
nach der Corona-Pandemie ein. Dazu passend gab es auch negative
Kursreaktionen bei den Hotelketten Marriott und Hyatt
.
Ein besonders großer Verlierer waren die Papiere von Moderna
, die um 6,5 Prozent absackten. Laut UBS-Analystin
Eliana Merle enttäuschte der Impfstoff-Hersteller mit reduzierten
Jahreszielen und seinem Ausblick auf 2024. Dies zog im US-Handel die
Anteilscheine von Biontech mit minus 1 Prozent in
Mitleidenschaft.
Der Kurs des Euro profitierte von der generell
steigenden Risikobereitschaft der Anleger. Im New Yorker Handel
wurden zuletzt 1,0619 US-Dollar für einen Euro bezahlt. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf
1,0661 (Mittwoch: 1,0537) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete
damit 0,9379 Euro.
Auch die US-Anleihen wurden von der Hoffnung auf einen Zinsgipfel
angetrieben. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen stieg um
0,54 Prozent auf 107,44 Punkte. Im Verlauf wurde der höchste Stand
seit Mitte Oktober erreicht. Die Rendite für die Staatspapiere mit
dieser Laufzeit fiel im Gegenzug auf zuletzt 4,66 Prozent./tih/he