Aktien New York Ausblick: Gute Stimmung nach US-Zinsenscheid hält an
NEW YORK (dpa-AFX) - Der positiv aufgenommene Zinsentscheid der
US-Notenbank Fed dürfte die New Yorker Börsen am Donnerstag zunächst
weiter stützen. Im Fokus bleibt auch die Berichtssaison der
Unternehmen mit einer Vielzahl neuer Geschäftszahlen, die
mehrheitlich erfreulich ausfielen.
Eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den
Dow Jones Industrial 0,6 Prozent höher auf 33 489
Punkte. Damit winkt dem Leitindex eine weitere Erholung von seinem
Tief seit Ende März, das er am Freitag markiert hatte. Den
technologielastigen Nasdaq 100 , der schon am Mittwoch
stärker auf den Fed-Zinsentscheid reagiert hatte, taxierte IG 1,3
Prozent im Plus auf 14 855 Punkte.
Die Aktien von Qualcomm zogen dank eines überraschend
optimistischen Umsatzausblicks für das laufende Quartal schon
vorbörslich um 6,7 Prozent an. Der Chipkonzern signalisierte damit
eine Erholung des zuletzt schrumpfenden Smartphone-Marktes und
schürte Hoffnungen, dass sich das Problem der Branche mit
überbordenden Lagerbeständen endgültig auflöst.
Der Bezahldienst Paypal überraschte mit seinem
geringfügig angehobenen Gewinnausblick positiv, was die Akten um
ebenfalls 6,7 Prozent steigen ließ. Zudem lägen Umsatz und Ergebnis
(EPS) im abgelaufenen Quartal über den Erwartungen, kommentierte
UBS-Analyst Timothy Chiodo.
Besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen legte auch die
Kaffeehauskette Starbucks vor. Die Papiere zogen
daraufhin um gut zehn Prozent an.
Bei Shopify konnten sich die Anleger nach der Bekanntgabe der Zahlen
sogar über einen vorbörslichen Kurssprung von knapp 17 Prozent
freuen. Analysten lobten insbesondere die Gewinnmargen des
Herstellers von Software für den Onlinehandel.
Beim Pharmakonzern Eli Lilly konnte ein gesenkter
Ergebnisausblick die Stimmung kaum trüben: Die Aktien legten um ein
Prozent zu.
Die Unterkunfts-Plattform Airbnb stellt sich derweil
auf ein Abflauen des Reise-Booms nach der Corona-Pandemie ein. Für
das laufende Quartal erwartet sie ein schwächeres Wachstum bei der
Zahl der Übernachtungen als im Vorquartal und enttäuschte mit ihrer
Umsatzprognose. Dennoch gewannen die Anteilsscheine 0,8 Prozent.
Dagegen sackten die Papiere der Solarunternehmen Solaredge
und Sunrun nach enttäuschenden
Quartalsberichten um gut zwölf beziehungsweise fünf Prozent ab.
Während Sunrun als Grund eine milliardenschwere Abschreibung bekannt
gab, senkte Solaredge zudem noch den Ausblick.
Die Aktionäre von Moderna mussten einen Kursrutsch um
knapp zwölf Prozent verkraften, nachdem der Pharmakonzern einen
überraschend hohen Quartalsverlust berichtet hatte. Verantwortlich
dafür war vor allem eine Abschreibung von 3,2 Milliarden US-Dollar
wegen überschüssiger Corona-Bestände und der Reduzierung von
Produktionsflächen./gl/men