ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Oktober-Ausklang mit fortgesetzter Erholung
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Ende eines düsteren
Börsenmonats ihre Oktober-Verluste nochmals etwas reduziert. Die
Indizes knüpften am Dienstag an ihre deutliche Erholung zum
Wochenauftakt an. Vor der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung
der US-Notenbank Fed hielten sich die Anleger aber tendenziell
wieder etwas mehr zurück, hieß es am Markt. Keine eindeutigen
Impulse kamen von der laufenden Berichtssaison.
Der schwächer gestartete Dow Jones Industrial legte
am Dienstag letztlich um 0,38 Prozent auf 33 052,87 Punkte zu. Sein
Monatsminus im Oktober reduzierte er damit auf 1,4 Prozent. Der
marktbreite S&P 500 gewann am Dienstag 0,65 Prozent
auf 4193,80 Punkte, während der überwiegend mit Technologiewerten
gespickte Nasdaq 100 um 0,52 Prozent auf 14 409,78
Zähler stieg. Er hat im Oktober um 2,1 Prozent nachgegeben.
"Die Märkte blicken schon gespannt auf die morgige Fed-Sitzung",
sagten die Experten der österreichischen Raiffeisen-Bank am
Dienstag. Es werde zwar mit einer fast 100-prozentigen
Wahrscheinlichkeit erwartet, dass die Notenbanker den Zinssatz
unverändert ließen. Es bleibe aber fraglich, wie restriktiv diese
Entscheidung kommuniziert werde.
Die Berichtssaison hatte Licht und Schatten zu bieten. Dabei stand
Caterpillar klar auf der Schattenseite. Die Aktien
des Baumaschinen-Herstellers sackten am Dow-Ende um 6,7 Prozent auf
das tiefste Niveau seit Anfang Juni ab. Die Reaktionen auf die
Resultate fielen zwar gut aus, Investoren störten sich aber an der
Entwicklung der Auftragslage. Sie sahen darin ein Zeichen für eine
nachlassende Nachfrage.
Verluste nach Quartalszahlen gab es auch bei einem großen
Pharmakonzern: Amgen büßten als zweitgrößter
Dow-Verlierer 2,8 Prozent ein. Experten zufolge überzeugte der
angepasste Umsatzausblick die Anleger nicht. Kritisch gesehen wurde
außerdem die gestoppte Entwicklung eines Krebsmittels.
Bei GE Healthcare stand nach der Zahlenvorlage ein
Plus von 5,4 Prozent zu Buche. Der Hersteller von Medizintechnik
habe profitabler agiert als angenommen, schrieb UBS-Analyst Graham
Doyle. Mit Blick auf den Auftragseingang gebe es zudem
Erleichterung.
Im Nebenwertebereich fielen einige Werte mit deutlichen
Kursänderungen auf. So rutschten Jetblue um mehr als
zehn Prozent ab. Die Aktie sackte damit auf den tiefsten Stand seit
2011, nachdem die Billigfluggesellschaft einen überraschend hohen
Quartalsverlust auswies und mit dem Umsatzausblick enttäuschte.
Dagegen sprangen die Aktien von Pinterest um 19
Prozent hoch. Die auf Fotos spezialisierte Online-Plattform
überraschte mit ihrem Zwischenbericht positiv. In der Folge wurden
die Titel von der Bank of America frisch zum Kauf empfohlen. Die
Wachstumsaussichten seien nun besser als für viele Wettbewerber,
argumentierte der Experte Justin Post.
Für die Anteile des Halbleiterentwicklers Wolfspeed
ging es um 22 Prozent nach oben. Nach zuletzt schlechten Nachrichten
aus dem Chipsektor überraschte der Quartalsbericht positiv. Es
scheine, als ob das Unternehmen die Nachfrageprobleme der Branche
weniger zu spüren bekomme, sagte ein Händler.
Mit drei Prozent zu den Gewinnern zählten außerdem noch die Aktien
von General Motors . Hier half die Nachricht vom
Vorabend, dass die US-Autogewerkschaft UAW ihre Streiks nach einer
Einigung auf eine Einkommenserhöhung um 25 Prozent beendet. Die
Vereinbarungen müssen aber noch von den Gewerkschaftsmitgliedern
abgesegnet werden.
Der Euro fiel nach einem Tageshoch von 1,0675
US-Dollar um fast einen Cent zurück. Zuletzt wurden 1,0583 US-Dollar
für die Gemeinschaftswährung gezahlt. Die Europäische Zentralbank
setzte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,0619 (Montag: 1,0605)
US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9417 Euro.
US-Staatsanleihen lagen am Tag vor dem Fed-Entscheid leicht im
Minus. Zuletzt gab der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen um
0,13 Prozent auf 106,08 Punkte nach. Die Rendite für Staatspapiere
dieser Laufzeit stieg auf 4,91 Prozent./tih/he