Aktien Frankfurt Ausblick: Dax nur etwas höher - Chinas Industrie enttäuscht
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte am Dienstag
etwas höher in den Handel starten. Allerdings bremsen schwache
Signale aus der chinesischen Industrie erst einmal ein Stück weit.
Starke Vorgaben der Wall Street verpuffen etwas. Knapp eine Stunde
vor dem Xetra-Start ließ der X-Dax als Indikator für den deutschen
Leitindex ein Plus von 0,2 Prozent auf 14 745 Punkte erwarten. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 dürfte mit ähnlichem
Aufschlag eröffnen.
An der Wall Street hatten sich die Indizes am Abend von ihrem
Abschwung erholt. In China allerdings trübte sich die Stimmung in
dortigen großen und staatlichen Industriebetrieben im Oktober ein,
wie aktuelle Daten zeigen. Chinas Börsen tendierten entsprechend
schwach. Nur in Japan überwogen nach einer erneuten Anpassung der
Geldpolitik die Gewinner.
Neben der Berichtssaison stehen am Dienstag konjunkturseitig die
Verbraucherpreise aus der Eurozone für Oktober im Blick, die nach
Einschätzung von Ökonomen gefallen sein sollten. Bereits am Vortag
hatten Inflationsdaten aus Spanien und Deutschland positiv
überrascht, den Aktienmarkt aber letztlich nicht angetrieben,
sondern allenfalls gestützt.
"Die Lethargie am deutschen Aktienmarkt der vergangenen Tage fühlt
sich bereits sehr nach einem Bärenmarkt an", schrieb am Morgen
Jochen Stanzl, Analyst beim Broker CMC Markets. Der Erholungsversuch
am Vortag reiche bei weitem nicht, um den Anstoß für eine
Bodenbildung im Dax zu geben. "Dazu braucht es noch mehr Dynamik in
den Kursen, die sich aber nicht aufbauen will."
Mit Quartalszahlen aus dem Dax steht der Chemiekonzern BASF
im Fokus, der wegen der Öl- und Gastochter
Wintershall einen Quartalsverlust erlitt und für 2023 vorsichtiger
wird. Auf Tradegate notierten die Papiere etwas höher zum
Xetra-Schluss. Die Kürzung der Prognose sei ein offenes Geheimnis
gewesen, sagten Händler.
Gut kamen die Quartalszahlen der Online-Apotheke Redcare Pharmacy
an, wie das Plus von 5,6 Prozent auf Tradegate zum
Xetra-Schluss belegt. Die Baader Bank sprach von einem sehr starken
Quartalsbericht des MDax -Konzerns.
Die Titel des Bremssystem-Herstellers Knorr-Bremse
legten in ähnlicher Größenordnung auf Tradegate zu, ebenfalls nach
Zahlenvorlage. Und auch der Software-Konzern Teamviewer
überzeugte die Anleger und wies laut Händlern starke
Margen für das dritte Jahresviertel aus. Das Plus belief sich auf
Tradegate auf 4,9 Prozent.
Schwächer zeigten sich hingegen Klöckner & Co im SDax
mit minus 2,5 Prozent auf Tradegate. Die Kennziffern
des Stahlhändlers für das abgelaufene Quartal enttäuschten, auch
wenn der gesenkte Ausblick keine Überraschung sei, hieß es aus dem
Handel. Signale einer Erholung fehlten./ajx/mis