ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Getrübte Aussichten bei Meta belasten Stimmung
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Donnerstag nachgegeben.
Dabei beschleunigte vor allem die überwiegend mit Technologiewerten
bestückte Nasdaq-Börse ihre Talfahrt vom Vortag. Standardwerte
hielten sich dagegen besser. Im Fokus standen weitere
Quartalsberichte großer US-Konzerne, die die Aktienkurse in
unterschiedliche Richtungen trieben. Wieder einmal kamen
Enttäuschungen vor allem aus dem Technologiesektor.
Aufmerksamkeit zog zudem das überraschend starke Wirtschaftswachstum
in den USA im dritten Quartal auf sich. Auch die Entscheidung der
Europäischen Zentralbank, den Leitzins nach zehn Erhöhungen in Folge
unverändert bei 4,5 Prozent zu belassen, wurde interessiert zur
Kenntnis genommen.
Der Dow Jones Industrial beendete den Handel mit
einem Abschlag von 0,76 Prozent auf 32 784,30 Punkte. Der
marktbreite S&P 500 sank um 1,18 Prozent auf 4137,23
Punkte. Der Nasdaq 100 büßte 1,89 Prozent auf 14
109,57 Zähler ein, nachdem er am Mittwoch bereits um 2,5 Prozent
abgesackt war.
Tags zuvor hatte vor allem die Google -Mutter Alphabet
die Anleger vergrault. Nun kamen von Meta
negative Nachrichten. Der Betreiber von Facebook und
Instagram avisierte, dass der Gaza-Krieg das Geschäft mit
Online-Werbung bremsen könnte. Die Meta-Aktien, die sich bis Mitte
Oktober gut erholt hatten, sackten zeitweise auf den tiefsten Stand
seit Ende August. Letztlich ging es um 3,7 Prozent abwärts.
Align Technology erlitten einen Kurseinbruch von rund
25 Prozent und waren Schlusslicht im Nasdaq 100. Es war der
heftigste Tagesverlust seit 2019. Der Hersteller transparenter
Zahnschienen hatte am Vorabend mit seinem Zahlenwerk und
insbesondere dem gesenkten Jahresziel für den Nettoumsatz
enttäuscht.
Mattel büßten 7,6 Prozent ein. Der große Erfolg des
"Barbie"-Films hatte das Geschäft zwar im vergangenen Quartal
kräftig angeschoben, doch für das Weihnachtsgeschäft zeigt sich der
Spielzeug-Riese vorsichtig.
Weniger Sendungen und höhere Löhne durchkreuzten erneut die
Geschäftspläne des Paketdienstes UPS . Der strich
daher seine Jahresziele weiter zusammen, was einen Kursrutsch von
5,9 Prozent auslöste.
Gegen den Trend stieg dagegen die Aktie von IBM um
4,9 Prozent und war damit Spitzenwert im Dow. Der Computer-Konzern
hatte im vergangenen Quartal von seinem Software-Geschäft
profitiert.
Für das Papier von Merck & Co ging es um 1,9 Prozent
nach oben. Der Pharmakonzern hob angesichts gut laufender Geschäfte
mit Medikamenten seine Umsatzprognose für das laufende Jahr an.
Abseits von Geschäftsberichten sorgte zudem für Aufmerksamkeit, dass
die Verhandlungen zwischen Western Digital und Kioxia
abgebrochen worden sein sollen. Das macht die Hoffnung auf einen
Zusammenschluss des Flash-Speichergeschäfts beider Konzerne
zunichte. Laut der japanischen Wirtschaftszeitung "Nikkei"
scheiterten die Gespräche, nachdem SK Hynix erklärt habe, das
Geschäft nicht zu unterstützen. Hynix, weltweit die Nummer zwei
unter den Speicherchipherstellern, ist indirekter Anteilseigner von
Kioxia und sehe in der geplanten Transaktion deren Wert nicht
ausreichend widergespiegelt. Western Digital sackten zeitweise auf
den tiefsten Stand seit Mitte Mai ab. Letztlich ging es um 9,3
Prozent abwärts.
Der Euro wurde mit 1,0557 US-Dollar gehandelt. Die
wie erwartet ausgefallene Leitzinsentscheidung der Europäischen
Zentralbank (EZB) hatte kaum bewegt. Am Nachmittag in Frankfurt dann
setzte die EZB den Referenzkurs auf 1,0540 (Mittwoch: 1,0576) Dollar
fest.
Der Dollar kostete damit 0,9487 (0,9455) Euro. Am US-Rentenmarkt
legte der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future)
zuletzt um 0,62 Prozent auf 106,33 Punkte zu. Die Rendite sank auf
4,85 Prozent./ck/he