dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 25.10.2023 - 15.15 Uhr
ROUNDUP: Deutsche Bank wird trotz Postbank-Problemen optimistischer
- Kurssprung
FRANKFURT - Trotz der Probleme bei der Postbank wächst die
Zuversicht beim Mutterhaus Deutsche Bank . Der
Vorstand sei zuversichtlich, die für 2025 gesetzten strategischen
Ziele nicht nur zu erreichen, sondern sogar übertreffen zu können,
schrieb Konzernchef Christian Sewing am Mittwoch in einem Brief an
die Mitarbeiter anlässlich der Bilanz für das dritte Quartal. An der
Börse wurden die Neuigkeiten mit einem Kurssprung belohnt.
GESAMT-ROUNDUP/Auf Postbank folgt DWS: IT-Probleme quälen die
Deutsche Bank
FRANKFURT - Beschwerden von Postbankkunden, Kosten in Millionenhöhe
und Probleme bei der Fondstochter DWS : Die Umstellung
von Computersystemen belastet die Deutsche Bank . Die
zusätzlichen Kosten im Zusammenhang mit der Postbank schätzte
Finanzchef James von Moltke am Mittwoch auf etwa 30 bis 35 Millionen
Euro im vierten Quartal. Im dritten Quartal seien es weniger als 10
Millionen Euro gewesen, sagte von Moltke bei der Vorstellung der
Quartalsbilanz. Zugleich läuft bei der Fondstochter DWS die
Umstellung der IT-Systeme aus dem Ruder - und wird deutlich teurer.
ROUNDUP: Microsoft boomt dank Cloud und KI - Google stimmt Anleger
skeptisch
REDMOND/MOUNTAIN VIEW - Tech-Konzerne werden an der Börse immer mehr
nach dem Erfolg im Geschäft mit Künstlicher Intelligenz und
Cloud-Diensten bewertet. Microsoft und die Google
-Mutter Alphabet meldeten für das
vergangene Quartal beide ein deutliches Umsatzplus und hohe
Milliardengewinne. Die Microsoft-Aktie sprang danach im
nachbörslichen Handel am Dienstag um knapp vier Prozent hoch - aber
der Alphabet-Kurs fiel um fast sechs Prozent. Microsoft verzeichnete
ein starkes Wachstum bei seinen Cloud-Angeboten, während Googles
Cloud-Sparte die Erwartungen von Analysten verfehlte.
Produktionsfehler bei Mittelstreckenjets werfen Boeing noch weiter
zurück
ARLINGTON - Die Produktionsfehler beim Mittelstreckenjet 737 Max
werfen den Flugzeugbauer Boeing in diesem Jahr noch
stärker zurück als gedacht. Wegen Überprüfung und Nacharbeiten an
den Maschinen würden im laufenden Jahr voraussichtlich nur 375 bis
400 Jets der 737-Reihe ausgeliefert, teilte der US-Konzern am
Mittwoch anlässlich seiner Quartalsbilanz mit. Im September hatte
das Management seine Pläne schon auf etwa 400 Exemplare eingedampft.
Im dritten Quartal brockten die geringeren Auslieferungszahlen der
Modellreihe zusammen mit Mehrkosten für das US-Präsidentenflugzeug
Air Force One dem Unternehmen einen weiteren Verlust ein.
HOLZMINDEN - Die Nachfrage nach Zusätzen für Lebensmittel, für die
Feinparfümerie und nach kosmetischen Wirkstoffen liefert Symrise
weiterhin Rückenwind. Allerdings bremsen negative
Währungseffekte das Umsatzwachstum des Dax-Konzerns .
Der Konzernumsatz stieg in den ersten neun Monaten des Jahres etwas
weniger als von Analysten im Durchschnitt erwartet. Klammert man
Wechselkurseffekte sowie den Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen
aus, übertraf das Wachstum die Schätzungen jedoch. Für den
Aktienkurs ging es am Mittwoch nach oben.
ROUNDUP 2: Porsche hält Spur trotz China-Problemen - Aktie tritt auf
der Stelle
STUTTGART - Der Sportwagenbauer Porsche AG ist trotz
der Probleme in China und vereinzelten Lieferschwierigkeiten auf
Kurs zu seinen Jahreszielen. Im dritten Quartal machten die
Stuttgarter mehr Geschäft als von Experten erwartet, auch wenn die
Profitabilität etwas schwächer als gedacht ausfiel. Eine große
Nachfrage sowie die Entwicklung der Verkaufspreise und der Trend hin
zu teureren Autos spielten dem Unternehmen weiter in die Karten,
sagte Finanzchef Lutz Meschke am Mittwoch. Allerdings dürfte die
Lage in der Volksrepublik auf Sicht weiter schwierig bleiben. Die in
den vergangenen Monaten arg gebeutelte Aktie des mehrheitlich zum
Volkswagen-Konzern gehörenden Dax-Unternehmens trat gegen Mittag auf
der Stelle.
ROUNDUP: T-Mobile US überrascht in drittem Quartal - Prognose erneut
angehoben
BELLEVUE - Der Mobilfunker T-Mobile US hat sich im
dritten Quartal deutlich besser geschlagen als gedacht. Sowohl beim
operativen Gewinn als auch bei der Zahl neuer Mobilfunkverträge
überraschte die Tochter der Deutschen Telekom
positiv. Wie bereits in der Vergangenheit blieb das mit Abstand
wichtigste Geschäft der Deutschen Telekom bei seinem Rhythmus und
erhöhte erneut in winzigen Schritten die Prognose. Im vorbörslichen
Handel legte die T-Mobile-Aktie um 1,6 Prozent zu.
HAMBURG - Wegen der erfolgreichen Geschäfte mit den Marken Nivea und
Labello wird der Konsumgüterkonzern Beiersdorf
optimistischer für das laufende Jahr. Die Hamburger können in den
ersten neun Monaten weiter zweistellige Wachstumsraten vorweisen,
auch wenn sich das Wachstum im Vergleich zum ersten Halbjahr ein
wenig verlangsamt hat. Analysten hatten zum Teil mehr erwartet. Mit
einer Prognoseerhöhung hatten Marktexperten dagegen bereits
gerechnet. Die Aktie reagierte am Morgen zunächst negativ, zuletzt
stand sie mit einem halben Prozent leicht im Plus.
ROUNDUP: VW-Lkw-Holding Traton erwartet mehr Gewinn - Aktie fällt
dennoch
MÜNCHEN - Die VW -Nutzfahrzeugholding Traton
rechnet nach einem ordentlichen dritten Quartal für
das Gesamtjahr mit einer besseren Gewinnentwicklung im laufenden
Geschäft als bislang. Allerdings macht die Auftragslage in der
Wirtschaftsflaute zunehmend Sorgen, vor allem in Europa. Den Eingang
von Bestellungen für Elektro-Lkw bezeichnete Vorstandschef Christian
Levin am Mittwoch in einer Telefonkonferenz gar als "nicht
zufriedenstellend". Auch bei der Renditeperle Scania lief es weniger
gut als von Experten erwartet. Die im SDax notierte
Aktie fiel trotz der aufpolierten Jahresprognose deutlich.
Konsum- und Reiselust treiben Visa an - Ergebnis besser als erwartet
SAN FRANCISCO - Der Kreditkartenanbieter Visa hat im
vergangenen Geschäftsjahr 2022/23 dank der Konsum- und Reisefreude
seiner Kunden deutlich mehr umgesetzt und verdient. Die Erlöse
stiegen im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf knapp 33
Milliarden Dollar (31 Mrd Euro), wie der Konzern am Dienstag in San
Francisco mitteilte. Unter dem Strich verdiente der Konkurrent von
American Express und Mastercard mit
circa 17 Milliarden Dollar 15 Prozent mehr.
Michelin hebt Free-Cashflow-Ziel an - Umsatz legt wie erwartet zu
CLERMONT-FERRAND - Der französische Reifenhersteller Michelin
hofft nach den ersten neun Monaten auf einen höheren
Mittelzufluss. Der Absatz dürfte aber wohl am unteren Ende der
bisherigen Erwartungen liegen. Der freie Mittelzufluss (Free
Cashflow) solle nun auf mehr als 2,3 Milliarden Euro steigen, wie
der im Reifengeschäft mit Continental konkurrierende
Hersteller am Dienstagabend in Clermont-Ferrand mitteilte. Bislang
hatte das Management mehr als zwei Milliarden Euro angepeilt. Für
das vergangene Jahr hatte das französische Unternehmen noch einen
Mittelabfluss von 180 Millionen Euro gemeldet.
DALLAS - Der US-Chipkonzern Texas Instruments (TI)
rechnet weiter mit einer schleppenden Nachfrage. Im vierten Quartal
geht der Konzern von einem Umsatzrückgang im Vergleich zu den drei
Monaten bis Ende September aus. In den drei Monaten Oktober bis
Dezember werde ein Erlös zwischen 3,93 Milliarden Dollar bis 4,27
Milliarden Dollar erwartet, teilte der Konzern am Dienstag in Dallas
mit. Damit liegt die Umsatzprognose des Unternehmens unter der
durchschnittlichen Erwartung der von Bloomberg befragten Experten.
Auch das Gewinnziel für die letzten drei Monate des laufenden
Geschäftsjahres blieb hinter den Erwartungen zurück.
Snapchat-Geschäft wächst wieder
VENICE - Das Geschäft des Online-Dienstes Snapchat wächst nach
mehrmonatiger Durststrecke wieder. Im vergangenen Quartal verbuchte
die Betreiberfirma Snap ein Umsatzplus im Vergleich
zum entsprechenden Vorjahreszeitraum von fünf Prozent auf 1,19
Milliarden Dollar (1,12 Mrd Euro). Unter dem Strich gab es aber
erneut rote Zahlen. Der Verlust weitete sich auf 368,26 Millionen
Dollar von 359,5 Millionen Dollar ein Jahr zuvor aus, wie Snap nach
US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Die Zahl der täglich aktiven
Nutzer stieg binnen drei Monaten von 397 auf 406 Millionen.
Santander verdient mehr als erwartet
MADRID - Die hohen Zinsen lassen bei der spanischen Großbank
Santander die Gewinne weiter sprudeln. Der Überschuss
sei im dritten Quartal um ein Fünftel auf 2,9 Milliarden Euro
gestiegen, teilte die im EuroStoxx 50 notierte Bank
am Mittwoch in Madrid mit. Damit übertraf sie die Erwartungen der
Experten. Bei den Erträgen verzeichnete die spanische Bank, die
einen Großteil ihres Geschäfts außerhalb der Eurozone macht, einen
Anstieg um 15 Prozent auf knapp 15 Milliarden Euro. Die Bank
profitierte dabei, wie die meisten anderen Geldhäuser, von den
weltweit stark gestiegenen Zinsen.
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